GALILEO MISTery / UPDATE

Datum 18.09.2007 17:40:00 | Thema: Artikel

Kommentar von Corinna

Darauf hat die Welt gewartet:
Ein paar ernst dreinblickende Ufo Gelehrte traten gestern Abend zur beliebtesten Sendezeit in der Öffentlichkeit zum Thema “Ufos - sind sie gelandet?” an, um anhand der Cosford Sichtung von 1993 das vermeintliche Phänomen ein für alle Mal aufzuklären:

In aufwendigen und meiner Meinung nach unnötig in die Länge gezogenen 60 Minuten Sendezeit wurde dem Durchschnittszuschauer dann erläutert, was es mit dem Cosford Fall - dem angeblich einzigen Fall, den der britische Ufologe Nick Pope trotz umfangreicher Nachforschungen nie aufklären konnte - auf sich hatte:

Am Abend des 30. März 1993 hatten mind. 60 Zeugen (darunter Polizisten und Royal Air Force-Mitarbeiter) aus verschiedenen Orten Englands zu verschiedenen Zeiten drei Lichter am Himmel gesehen (und gefilmt), die sich vom westlichen Meer aus ins Landesinnere bewegten - und zwar in wechselnden Geschwindigkeiten und Höhen. [Unseres Wissens nach fanden die Sichtungen am 30. Und 31. März statt, - das Objekt soll gelegentlich mit einem tiefen Summton geflogen sein, sowie den Boden ausgeleuchtet haben, Anm. Corinna].

Nick Pope, den damaligen Regierungsermittler, lässt diese Massensichtung auch nach 14 Jahren noch keine Ruhe, daher wurde der “Fall” - mit Unterstützung weiterer “Experten” bei Pro7 noch einmal aufgerollt - immerhin hatte das britische Verteidigungsministerium aufgrund Pope’s damaliger Ermittlungen das Cosford Objekt seinerzeit in einem internen Vermerk selbst als "UFO" bezeichnet. Wie Galileo falsch (oder einfach nur unzureichend recherchiert?) bemerkte, habe es sich dabei um das weltweit einzige Mal gehandelt, bei dem die Existenz von UFOs durch offizielle Regierungsstellen anerkannt wurde..

Dennis Kirstein [der hartgesottene deutsche Ufo-Ulk Zuschauer hätte eigentlich den oft bemühten Li-La-Laune Bär der Ufologie erwartet] klärte die ahnungslosen Zuschauer auf: Über 90% aller UFO Sichtungen können erklärt werden. Und zum Gott-weiß-wievielten-Mal wurde der Zuschauer somit mit der Prozente-Ausrede beruhigt. [Es ist aber vielmehr so, dass 100% der nicht-erklärten Flugobjekte nicht erklärt sind. Die erklärten UFOs wurden zu IFOs - sind also keine UFOs mehr, aber dieses hat bisher kaum ein deutscher sogenannter Ufoforscher begriffen, vielmehr klammert “man” ich an eine solche absurde Aufklärungsrate - anders kann Skeptizismus verständlicherweise nicht funktionieren.]

Sehen wir den Hauptdarstellern weitere Fehler einmal großzügig nach (wie zB die ständig falsch benutzte Bezeichnung ‘echtes UFO‘, mit der ständig ‘Ausseridische Herkunft’ angedeutet wurde, - sowie die als "komplett" dargestellte in Wahrheit aber mangelhafte Liste von "irdischen" Erklärungsmöglichkeiten, - oder die geäußerte Behauptung, es habe für Ufos immer eine rationale Erklärung gegeben...) und kommen wir zu den Schlussfolgerungen der Galileo Experten *Schlips zurechtrück*:


Alle zuvor aufgeführten und untersuchten ‘"irdischen" Erklärungsmöglichkeiten müssen ausgeschlossen werden. Flugzeuge kommen insbesondere wegen der von Zeugen berichteten Größe (150-200m) oder der ungewöhnlichen Flugeigenschaften nicht in Frage und vor allem nicht wegen fehlender Radaraufzeichnungen (Mr. Pope war nach 14 Jahren eingefallen, die Radaraufzeichnenden Stellen zu befragen). Verglühender Weltraumschrott, und Satelliten scheiden ebenfalls als Erklärung aus. Eine mögliche Erklärung für das Objekt, das immerhin zwei sensible Militärstützpunkte überflogen hatte, findet sich, gem. Galileo, in der Fehldeutung der aus Russland abgeschossenen Rakete Cosmos2238. Da Cosmos2238 aber lediglich für 40 Min sichtbar gewesen sein soll, die Sichtungen der Zeugen aber teilweise mehrere Stunden auseinander lagen, kann auch die Raketentheorie nicht zufrieden stellen. [Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass die aus Russland kommende Rakete auch kaum vom Atlantik aus über England aufgetaucht wäre, Anm. Corinna.]


Die Lösung des Falles fand sich aber doch noch. Pope vermutet, es habe sich bei dem Objekt um ein Militärisches Testflugzeug (Hyperschall-Flugzeug) eines sogen. “Black Projects” gehandelt. Fazit: "Ein Überschallflugzeug ist wahrscheinlicher als Außerirdische."

Die Sendung, bei der sich der Eindruck aufdrängte, dass die Herrschaften kaum Backgroundwissen über das Gesamtphänomen mitbrachten, schloss mit der Erklärung: “Ufos sind und bleiben ein irdisches Phänomen” - das war wahrscheinlich der einzig richtig gute Satz - aber auch nur dann, wenn man ihn von einer Gesamtphänomen-bezogenen Warte aus versteht..

Bleibt uns noch diejenigen Leser, die von solchen Sendungen regelmäßig genauso genervt sind wie wir, einzuladen, im Forum mit uns die wirklich wichtigen Dinge zu diskutieren.


[Meine englische Version dieses Kommentars finden Sie auf www.uforeview.net ]

Hier unser Bericht vom 23. Febr. 2007 zum Cosford Zwischenfall, sowie das Update vom 13. Sept. 2007:
http://www.ufos-co.de/news_artikel/ht ... s/article.php?storyid=331
Zur Existenzberechtigung der Ufo-Skeptiker, Ufo-Verirrten und Unwissenden:
http://www.ufos-co.de/news_artikel/ht ... ews/article.php?storyid=8

Corinna, 15. Sept. 2007


UPDATE

Dennis Kirstein ließ in einem mittelmäßigen Deutschen Ufo Forum wissen, dass er nicht verstanden hat, was ich in meinem Kommentar zur Sendung zum Ausdruck bringen wollte. Das tut mir sehr leid, aber wundert mich auch nicht wirlklich.

Vielleicht bringt Galileo ja auch 'mal einen Wahrnehmungstest für 'Ufologen'?



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