EIN ECHTER FRANKENSTEIN

Datum 13.06.2007 01:50:00 | Thema: Artikel

von Reptomaniac

Andrew Crosse, ein englischer Gentleman und wenig bekannter Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts hat möglicherweise künstliches Leben erschaffen..
Geboren wurde er am 17. Juni 1784 und besuchte ab 1793 die "Festungsschule" eines Dr. Seyers in Bristol, um mit den Naturwissenschaften vertraut zu werden. Sein Interesse galt vor allem der damals neu entdeckten Wissenschaft von der Elektrizität. Er war regelrecht davon besessen (wahrscheinlich hatte sein Vater ihn beeinflusst, der mit Benjamin Franklin und Joseph Priestley bekannt war) und verbrachte einen großen Teil seiner Zeit mit Experimenten.

Ab Juni 1802 ging er auf das Brasenose College in Oxford. Crosse führte damals ein recht zügelloses Leben und vernachlässigte seine wissenschaftliche Arbeit fast vollständig. Als seine Mutter gestorben war, erbte er das Familienvermögen und war auf dem besten Weg, ein reicher, nichtsnutziger Geldverschwender zu werden.

Das änderte sich, als er Georg Singer, einen begeisterten Experimentator, auf einer Gesellschaft traf. Crosse entdeckte seine Leidenschaft für elektrische Experimente aufs Neue und begann ab 1807 auf seinem Familiensitz Fyne Court auf dem Gebiet der Elektrokristallisation zu experimentieren.

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Im Jahre 1837 führten seine Experimente zu einem Ergebnis, das heute immer noch ein Rätsel darstellt. Möglicherweise war es ihm gelungen, Leben aus unbelebter Materie zu erschaffen.

Crosse versuchte künstliche Mineralien durch Manipulationen von Flüssigkeiten, in denen verschieden Substanzen gelöst waren, herzustellen. Er ließ eine Flüssigkeit (welche?) tropfenweise durch einen Trichter auf einen kleineren aus Glas, der darunter angebracht war und der ein Stück roten, porösen Eisenoxids enthielt, das beständigt "elektrifiziert" wurde", fallen.

Andrew Crosse schreibt selbst darüber, was dann geschah:"Am vierzehnten Tage nach Beginn dieses Experimentes bemerkte ich durch eine Linse einige kleine Auswölbungen oder Nippel, die um die Mitte des eletrifizierten Steines herum hervorragten. Am achtzehnten Tage vergrößerten sich diese und ließen sieben oder acht Fädchen hervortreten, von denen jedes länger war als die Haklbkugel, auf der es wuchs. Am sechsundzwanzigsten Tag nahmen sie die Gestalt eines vollkommenen Insekts an, das aufrecht auf einen wenigen Stoppeln stand, die seinen Schwanz bildeten... Am achtundzwanzigsten Tag bewegten diese kleinen Kreaturen ihre Beine...Wenige Tage darauf lösten sie sich von dem Stein und liefen nach Belieben umher."

(Abbildung: Andrew Crosse)

Crosse suchte nach einer rationalen Erklärung und wiederholte das Experiment - mit dem gleichen Ergebnis. Ein drittes Experiment machte die Sache noch rätselhafter: "Ich hatte es unterlassen, innerhalb der Kugel der Retorte einen Ruheort für diese Acari - gemeint sind diese Wesen - (immer fallen sie der Vernichtung anheim, wenn sie in die Flüssigkeit zurückstürzen, aus der sie hervorkamen) einzurichten."

Er verfasste einen Bericht und schickte ihn an die Elektrische Gesellschaft zu London. Diese beauftrage W.H. Weeks aus Sandwich in Kent, das Experiment zu wiederholen. Die Ergebnisse wurden in den Annals of Electrcity und in den Transactions der Londoner Elektrischen Gesellschaft veröffentlicht. Weeks ging dabei langsam und methodisch vor. So suchte er u.a. sicherzustellen, daß beispielsweise keine Insekteneier in die Gerätschaften eindringen konnten.

Während er noch experimentierte, sprach Crosse aber mit einigen Freunden über die Wesen, die er anscheinend erschaffen hatte. Unter seinen Bekannten war auch der Herausgeber der Western Gazette, der unautorisiert einen Bericht darüber, der sich bald in ganz England und Europa verbreitete, veröffentlichte. Crosses zweite Frau Cornelia schrieb darüber: "...und gleichzeitig die Leichtgläubigen befriedigte, die das Wundersame lieben, wie aber auch eine Heerschar bitterer, aber ebenso törichter Angreifer empörte, deren persönliche Angriffe auf Mr. Crosse und die falschen Darstellungen seiner Ansichten zugleich albern und ärgerlich waren."

Als nun der Sturm der Entrüstung losbrach, eilten viele zur Verteidigung Crosses herbei, darunter auch Michael Faraday, der behauptete, selbst Crosses Experimente durchgeführt zu haben und zu den gleichen Ergebnissen gelangt zu sein. Auch der oben erwähnte Weeks bestätigte, dass Crosses Experimente "in der Tat den Acari das Leben schenkte." Wahrscheinlich schürten sie durch ihre Bemerkungen unbeabsichtigt die verbreitete Meinung, Crosse habe auf frevelhaft Weise in die Schöpfung eingegriffen.

Crosse war verbittert und zog sich auf Fyne Court zurück. Seine Nachbarn beleidigten und schnitten ihn, ein örtlicher Geistlicher, Reverend Philip Smith, führte einen exorzistischen Gottesdienst auf den Hügeln oberhalb von Crosses Landsitz durch.

Nachdem im Jahre 1846 innerhalb von vier Tagen seine erste Frau und sein Bruder Richard gestorben waren, fing Crosse wieder neu an, zu experimentieren. Dabei setzt er sich neue Ziele, u.a. die Konstruktion einer "Batterie, die sowohl billig als auch stark und haltbar" arbeitet. Darüberhinaus befasste er sich mit der Entsalzung von Meereswasser und der Haltbarmachung von Nahrungsmitteln. 1850 heiratete er seine zweite Frau Cornelia. In den folgenden fünf Jahren verschlechterte sich sein Gesundheitsustand und am 26. Mai 1855 erlitt er eine Lämung. Davon sollte er sich nie wieder erholen.

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Heute ist Crosse fast vergessen und keiner hat seine Experimente wiederholt. Es gibt auch keine einleuchtende Erklärung dieses Rätsels, obwohl mehrere Theorien aufgestellt wurden. Die einen meinen, dass die Gerätschaften doch mit Insekteneiern verunreinigt wurden. Dagen spricht, dass es fast unwahrscheinlich ist, dass die Geräte bei allen Experimenten (die auch von verschiedenen Personen - Crosse, Weeks, Faraday durchgeführt wurden) befallen waren. Andere glauben, die chemischen Bestandteile bei den Experimenten nahmen eine Form an, die Leben vortäuschte.

Vielleicht stand Crosse Modell für die Figur "Frankenstein" der Schriftstellerin Mary Shelley, die 1846 von den Dichter Robert Sothey, der Crosse persönlich kannte, besucht wurde und dadurch indirekt zu ihrem Roman angeregt wurde.

Diese seltsamen Experimente des Andrew Crosse lösen in mir ungute Assoziationen aus. Fäden oder Fasern, die aus unbelebter Materie wachsen und sich schließlich in insektenähnliche Wesen verwandeln, Leben, das aus Flüssigkeiten entsteht - gibt es hier einen Zusammenhang mit der mysteriösen Krankheit Morgellons und den lumineszierenden (flüssigen) Substanzen, die von Dr. Robert Leir bei einer Reihe von Abductees unter der Haut entdeckt wurden?
(Abbildung: Acari)

Morgellons:
http://www.ufos-co.de/news_artikel/ht ... ws/article.php?storyid=67
http://www.ufos-co.de/news_artikel/ht ... s/article.php?storyid=685

Quelle:
Prisma Verlag Gütersloh - Das Undenkbare Denken
Infos:
www.spartechsoftware.com/dimen ... mystical/AndrewCroise.htm
http://www.slemen.com/crosse.html

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