HAUSTIER VERSCHWUNDEN - KATZENVEIT und RITUELLES - Teil 1, NACHTRAG

Datum 25.02.2012 11:30:00 | Thema: Artikel

Des RÀtsels Lösung? - Teil 1, Nachtrag zu A) Katzenveit

Tanzwut / Veitstanz

Der Ausdruck Tanzwut (lat. Epilepsia saltatoria) bezeichnet eine Erscheinung im 14. und 15. Jahrhundert...
...die von den Schriftstellern als Tanzwut oder Tanzplage beschrieben worden ist. Sie wurde als eine epidemische Volkskrankheit des Mittelalters bezeichnet. Vom religiösen Wahnsinn ergriffen, tanzten Menschen, bis ihnen Schaum aus dem Mund quoll und andere Wunden auftraten. Die Ursachen fĂŒr dieses PhĂ€nomen sind noch nicht geklĂ€rt, man vermutet jedoch, dass die halluzinogene Wirkung pflanzlicher Drogen, wie der Engelstrompete oder Vergiftungserscheinungen des Mutterkorns im Getreide ursĂ€chlich sind. UrsprĂŒnglich war die Tanzwut als "Veitstanz" bekannt, womit man heute jedoch die erbliche Krankheit Chorea Huntington bezeichnet. Die Bezeichnung "Veitstanz" bezieht sich auf den "Heiligen Veit", da dieser in solchen FĂ€llen um Hilfe gebeten wurde.

WĂ€hrend der Zeit des Schwarzen Todes im 14. Jahrhundert war eine Art der Tanzwut u.a. ein aus Verzweiflung beschrittener Weg, dem Bewusstsein der Bedrohung durch die Epidemie zu entgehen. Die Menschen tanzten so lange, bis sie in Ekstase verfielen, die ihr ErschöpfungsgefĂŒhl ausschaltete. Dadurch konnten sie so lange fortfahren, bis zusammenbrachen oder sogar starben. Auch hier wird von einer drogeninduzierten Vergiftung ausgegangen.
(Ende ZItat Wikipedia). Diese 'Wiki' ErklÀrung ist jedoch unzureichend:

"Viel hundert fingen zu Straßburg an, zu tanzen und zu springen, Frau und Mann. Am offenen Markt, Gassen und Straßen, Tag und Nacht ihrer viel nicht assen- Bis ihn' das WĂŒthen wieder gelag. St. Veits Tanz ward genannt die Plag.“(Straßburgische Chronik 1698, S. 1085) Veit (und zu ihm hintanzen, oder von ihm getanzt zu werden..) steht offenbar in Verbindung mit halluzinogenen Drogen oder anders hervorgerufener Ekstase und das erinnert nicht nur an "Oz"-ZustĂ€nde und Andersweltreisen, sondern auch an Praktiken der Schamanen. Bei epileptischen Erkrankungen schließlich, die Ă€hnliche Bewegungen hervorrufen, wurde die Bezeichnung ĂŒbernommen. Bei den religiösen TĂ€nzen mag der Wunsch im Vordergrund stehen, in einen Rausch zu verfallen, so dass göttliche Wesen in einen dringen, man praktisch eins wird mit 'Gott'. Ob allerdings dann, wenn es geklappt haben sollte, man eins wird mit Gott oder Gott einen vielmehr ĂŒbernommen (besetzt) hat, sei dahingestellt. Begleitend zu derartigen TĂ€nzen wurde musiziert (meist Flöten oder Trommeln), was man auch von anderen Kulturen kennt. WĂ€hrend in der altertĂŒmlichen Welt Europas vor zĂŒgellosen KlĂ€ngen und verschiedenen Instrumenten gewarnt wurde, hat das in der restlichen Welt keinen gekĂŒmmert: StammestĂ€nze und Rituale werden noch immer von traditioneller Musik begleitet. Der "Ur"-Veitstanz war offenbar ein Anruf der Götter und eine uralte menschliche Tradition, die auf einer weltweiten, getanzten Götteranbetung basierte.

ÜbertrĂ€gt man die menschliche TanzmentalitĂ€t auf heutige (westliche) ZustĂ€nde, dann kommt man schnell auf Diskotheken, insbesondere diejenigen, wo man sich (u.a. im Drogenrausch) zu monotonen BassklĂ€ngen windet. Dass u.a. streng-christliche und moralische Vorstellungen das hemmungslos ausgetanzte Diskozeitalter fĂŒr anrĂŒchig halten, mag sich als Folge aus dem Mittelalter (oder noch frĂŒherer Zeit) erklĂ€ren: Das Christentum prĂ€gte die Angst vor der Hölle und schaffte alte, religiöse Vorstellungen ab, indem es sie einfach verbot oder sie mit Höllenvorstellungen versah. Alle Praktiken, die nicht mit dem Christentum vereinbar waren, wurden kontinuierlich mit 'böse' gleichgestellt - oder, wenn alles nicht half, mit christlichen Vorstellungen und Namen ĂŒberdeckt. In der Phantasie des Volkes spielten sich schließlich Höllenszenarien ab und nur das 'fromme' Christentum konnte da Abhilfe schaffen. Der 'Teufel' war geboren, und es handelte sich bei ihm um alle anderen Götter, die man neben Christus noch haben konnte. Aus dem Genius, dem Schicksal, dem wegen seiner Macht sowohl 'gut' als auch 'böse' beinhaltenden "DĂ€mon" wurde der gehörnte Teufel. Dass Christus dabei nur eine "Ablöse" der anderen Geister darstellte, hat man in der christlichen Kirche bis heute nicht gemerkt, - wohl weil man einen bequemen und gesellschaftsfĂ€hig angesehenen Weg gefunden hat, seinen DĂ€monen zu huldigen.

Letztlich kann das stete Praktizieren von Opferriten und Anbeten von DÀmonen unter dem Deckmantel des Christentums (christliche Feiertage = DÀmonenfeiertage) nur als Heuchelei bezeichnet werden. Wieviel Zeit und Arbeit bliebe uns allen erspart - wieviel einfacher wÀre es doch, wenn der Mensch sich einfach eingesteht, dass alles, was er tut, seine gesamte Kultur, auf nur EINEM basiert: Auf Angst und Ehrfurcht vor einem unbekannten, alles lenkenden und zuweilen schrÀgen Humor besitzenden PhÀnomen, welches sich in Wahrheit NICHT durch verschiedene Auslegungen, Deutungen oder Religionsbezeichnungen der Menschen zerteilen lÀsst.

In der Limburger Chronik 1374, so las ich in einem Text von S. Winkle, hieß es: "Mitte des Sommers erhub sich ein wunderlich Ding auf Erden und sunderlich in Teutschen Landen, auf dem Rhein und auf der Mosel, also daß Leut anhuben zu danzen und zu rasen...“. MĂ€nner, Frauen und Kinder sollen all ihre Hemmungen verloren und sich - durch alle Straßen tanzend - an den HĂ€nden gefasst haben. Sie drehten sich dabei so lange, bis sie in Ekstase gerieten und Visionen von einem offenen Himmel hatten. Viele der bis dahin gesunden Zuschauer reihten sich ein in die Kreise der Tanzenden, als seien auch sie nun vom DĂ€mon ergriffen worden, und ergingen sich in stundenlangen TĂ€nzen, bis alle halb ohnmĂ€chtig oder gar tot zusammenbrachen. Infolge ihrer erregten Phantasie hatten manche den Eindruck, durch einen Strom von Blut waten zu mĂŒssen, weshalb sie hochsprangen- und hĂŒpften. Das Spektakel wurde (u.a.) 'Johannestanz' genannt. Es soll immer wieder zum Ausbruch wahrer Tanzwutepidemien gekommen sein (wie immer man sich das vorzustellen hat...). Aber handelte es sich beim geschilderten Vorfall um einen plötzlichen, gemeinschaftlichen Ausbruch von Epilepsie? Wohl kaum. Um welche Epidemie kann es sich beim Zusammenrotten TanzwĂŒtiger denn dann gehandelt haben? Um Ausbruch von Lebensfreude?

Die christliche Übernahme und Umbenennung alter VolkstĂŒmlichkeiten setzte sich fort, als der christliche MĂ€rtyrer St. Veit auftauchte (jedenfalls angeblich). Nach alter Legende des 14. Jahrhundert nĂ€mlich sei ĂŒber eine Schar von Pilgern die plötzliche Tanzwut gekommen. Man nennt das 'Übel' seither nur noch "Veitstanz“ . Der Veit, mal 'Heiliger, 'mal Teufel...? Die zeitweise Darstellung, dass es sich bei Tanzenden stets um Geisteskranke gehandelt hat - denen man DESHALB den Namen VeitstĂ€nzer (vom VEIT bzw. Teufel besessen) verlieh, halte ich fĂŒr unkorrekt. Zwar wurde "Geisteskrankheit" mit teuflischer Besessenheit in Verbindung gebracht (und Epilepsie zĂ€hlte u.a. zu den Geisteskrankheiten), es ist jedoch kaum vorstellbar, dass sog. Geisteskranke sich zum Tanzen trafen, um sich auf PlĂ€tzen im gemeinschaftlichen, krankhaften Zucken zu ergehen. Wieviele Kranke, die zuckten oder 'tanzten' kann es in einem Dorf oder einem StĂ€dtchen von mittlerer GrĂ¶ĂŸe gegeben haben? Wieviele an Epilepsie Erkrankte liefen einem ĂŒber den Weg? Und: Wie hĂ€ufig haben diese unter dem gleichen 'Tanzzwang' leidenden Menschen Möglichkeit gehabt, sich mit Gleichgesinnten zu gemeinschafltichen Krankheitszuckungen mit TrancezustĂ€nden zu verabreden?

Es mag sein, dass die spĂ€ter als teuflische Besessenheit bezeichnete 'Zuckwut' anfangs als göttliche Inspiration gedeutet worden war. Deshalb jedoch alle TrancetĂ€nze auf einen medizinischen Ausdruck zu reduzieren, ist entweder nachlĂ€ssig, oder beabsichtigt falsch, - was sich aber durchaus mit kirchlichen Absichten erklĂ€ren lĂ€sst. Hatte man das barbarische 'Stammesgetanze' (was zunĂ€chst mit teuflischer Bessenheit zu erklĂ€ren vesucht worden war) nĂ€mlich erst einmal 'vermeintlich' wissenschaftlich als krank ĂŒberfĂŒhrt, war der nĂ€chste Schritt die Heilung. Jedes Mittel war recht, wenn es darum ging, die Menschen im christlichen Sinne zu heilen und ihnen alte keltische / heidnische BrĂ€uche auszutreiben, wozu die Kreis-TĂ€nze, in deren Mitte (nach chrislticher Vorstellung) der Teufel stand, zĂ€hlten.

Dass eine moderne, nach christlichen Werten ausgerichtete Gesellschaft aber neben der vielgepreisenen NĂ€chstenliebe vor allem auf ganzjĂ€hrig fortgesetztem 'Opferbetrug' existiert, beschrieb ich in ‘Nikolaus’: Die dĂ€monische AusprĂ€gung der gesamten [..] OferaktivitĂ€ten ist ĂŒberdeutlich. Eine [..] behauptete christliche Bedeutung ist einfach nur eine lahme Ausrede bzw. der Versuch einer Manipulation, die viele einfach nur zu gerne annehmen, um insgesamt eine Rechtfertigung fĂŒr das eigene eigenartige Verhalten zu erfahren. Wer allerdings trotzdem mitmacht und sich z.B. an seine weihnachtlichen [..] Stimmungen klammert, sollte sich zumindest die Teilnahme an okkulten Opferritualen eingestehen - und dass man sich insgeheim eigentlich nur deshalb 'modern' verbiegt, damit nicht am Ende das kleine BrĂŒderchen als Opfer im Baum hĂ€ngt.“

Corinna

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