FASHION’s NEXT TOP BIGFOOT + UPDATE

Datum 10.04.2010 14:20:00 | Thema: Artikel

Mancher Mensch hat seinen Spaß daran, in einem Bigfoot KostĂŒm herumzulaufen...
..manches Mal werden diese anlĂ€sslich irgendwelcher FestivitĂ€ten eingesetzt. Man sollte die KostĂŒmierung nicht ĂŒbertreiben, denn die Leidenschaft fĂŒr Bigfoot-Verkleidungen kann gelegentlich zu einem seltsamen Wahn fĂŒhren, wie wohl bei dem US Amerikaner Jonathan Doyle aus Keene, New Hampshire:

Der “KĂŒnstler” und Videofilmemacher Doyle (29) zĂ€hlte es zu seinen ĂŒblichen AktivitĂ€ten, als Bigfoot zurechtgemacht in öffentlichen Parks (bes. im Mount Monadnock State Park) herumzulungern. Gelegentlich ĂŒbte er diese FreizeitbeschĂ€ftigung mit anderen, ebenfalls Affen darstellende Personen, zusammen aus, und machte Videoaufnahmen vom gemeinschaftlich aufgefĂŒhrten Affen-Tanz. Bis er eines Tages von einer Parkaufsicht aufgefordert wurde, dieses nicht zu tun - zumindest nicht ohne offizielle Erlaubnis.

Laut Doyle wĂŒrde das “Bigfooten” jedoch zu seiner freien, kĂŒnstlerischen Entfaltung zĂ€hlen, weshalb er sich bei der Parkaufsicht beschwerte. Er habe, so fĂŒhrte er aus, Niemanden belĂ€stigt - sich lediglich (etwa 80) Wanderern gezeigt (eine Art Bigfoot-Exibitionismus?), diese teilweise spĂ€ter interviewt - und empfĂ€nde seine BĂŒrgerrechte mit FĂŒĂŸen getreten.

Doyles Kampf fĂŒr “Freie, öffentliche Bigfootdarstellung” - oder als was auch immer er es bezeichnete - gelangte im Januar 2010 schließlich in die Medien. Das gegenĂŒber dem manchmal auch als “Bigfoot Performance Artist” bezeichneten Gruppenaffen ausgesprochene Verbot soll sogar Horrorfilmemacher entrĂŒstet haben, “wo kĂ€men wir hin, wenn man keinerlei GruselkostĂŒme mehr tragen dĂŒrfte?”.



In Wahrheit jedoch steckt hinter dem Abdriften der dĂŒmmlichen Angelegenheit in politische Gebiete kein politisches Interesse - und noch viel weniger irgendwelche politischen Auswirkungen:

Doyle muss sich vielmehr in die seeehhhrrrrrr langen Schlangen derer einreihen, die durch wie auch immer geartetes Hervorheben eines Irrglaubens dazu beitragen, eben diesen zu bekrĂ€ftigen. Dasselbe gilt fĂŒr Alien- (bzw. Bigfoot-) AnhĂ€nger, Alien/Bigfoot-untersuchende- oder Alien-unterstĂŒtzende Gruppen (wie z.B. Exopolitics), Alien/Bigfoot-entkrĂ€ftende Skeptiker-Gruppen usw. All diese im Prinzip von-nichts-eine-Ahnung-habenden Gruppen belasten die GutglĂ€ubigkeit der Menschen und spielen der Trickstermanipulation in die HĂ€nde (wobei es schwer zu beurteilen ist, ob dieses freiwillig geschieht). Gleichzeitig - und das ist so genial an dieser Beeinflussung - wird das ganze PhĂ€nomen (wie gehabt) der LĂ€cherlichkeit preisgegeben. Die LĂŒcke, die zwischen der “Mensch = Dumm”-ErklĂ€rung und der wissenschaftlichen “Wisch-und-Weg”-ErklĂ€rung klafft, wird im Allgemeinen nicht gefĂŒllt, nicht zuletzt deshalb, weil dieses ‘FĂŒllen’ weder erwĂŒnscht wĂ€re noch begriffen wĂŒrde.

So ist es u.a. verbreitete Masche, wenn mancher, angeleitet von seinem kindisch-fanatischen ET-Glauben, irgendwelche Fotos oder Filme fĂ€lscht, oder wenn Doyle durch “Bigfooten” auf die zuvor wirklich beobachtete und vermeintlich 'REALE' Bigfoot Kreatur am Mount Monadnock aufmerksam machen will. Genaugenommen hat der lĂ€cherliche Fall des gefrorenen Bigfoot aus Georgia ihn auf diese Idee gebracht. Naja..

Was Doyle (und auch alle mit NachtsichtgerĂ€t behalfterten Bigfoot-JĂ€ger) sicherlich nicht weiß, ist, dass der Zwang der Darstellung des “anderen” nicht nur beim Menschen vorkommt. Vielmehr scheint es sich um eine Karnevaleske auf Gegenseitigkeit zu handeln:

Neben der dem Bigfoot scheinbar angeborenen Fell-Farbenvielfalt, wurde auch schon verschiedentlich von Bigfoot-Kreaturen berichtet, die sich wie Menschen kleiden: Bei seiner modischen Auswahl bedient sich der beobachtete Großfußaffe gerne eines Cape’s aus Tierhaut, eines um den Kopf gewickelten Schals, oder eines leger um die HĂŒften geschlungene Lendenschurzes. Geschmackssicher trat der amerikanische Bigfoot der 60’er und 70’er Jahre in zerfledderten Schotten-Shirts und zerlumpten Shorts auf. Auch in Schachbrett-gemusterten T-Shirts oder (Werkzeug-schleppend) in weißen Hemden wurde der - in allen GrĂ¶ĂŸen vorkommende - Bigfoot schon entdeckt.

Ein in manchen Gegenden von Indianern als “Buschmann”, “Haariger Mann” oder “Waldmann” (Woodman) bezeichneter (oft pfeifender, trommelnder, sprechender oder kichernder) Bigfoot-artiger wurde von ganzen Gruppen von Zeugen in abgetragenen, knöchelhohen Turnschuhen (bzw. Boots) gesehen. Damit dĂŒrfte er beim Fashion Ranking ganz weit vorne liegen. Selbstredend hinterlĂ€sst der von Ureinwohnern u.a. auch Nuk-Luk genannte Bootie-Bigfoot (BigBoot?) AbdrĂŒcke von Stiefelsohlen.

[Anm.: Es handelt sich bei den genannten Bigfoot Variationen wie z.B. dem ‘Wood Man’ (“Man of the Wood”) um den Wilden Mann, oder auch den “Green Man”, ein weltweit uraltes, ’mal behaart - dann Elfen-, Schrat-, Inkubus-, Teufel-, Geist- oder Puckartig auftretendes, Trickster-Phantom, das immer wieder mit TierverstĂŒmmelungen in Verbindung stand und steht. Besonders in Europa wird diese gerne als eine Art "Vor-Mensch" erkannte Kreatur oft als eine Art Neandertaler mit Keule abgebildet. Fleißig-elfenhaftes Treiben bei der Herstellung von Kleidung oder Schuhen (auch Werkzeugen) kennt man ĂŒbrigens aus der Folklore/Mythologie dieser andersweltlichen Wesen, bei denen es sich allerdings weniger um 'Wesen', als vielmehr als beliebige AusprĂ€gungen einer (jenseitigen?) Tricksterintelligenz handeln dĂŒrfte. Die Folgen derartiger (wahrnehmungsbeeinflusster) Sichtungen sind selten erfreulich, vgl. z.B. der Cary-Stayner Fall, hier ]

Obwohl “der seriöse Bigfoot-Forscher“ derlei modisch geprĂ€gte Sichtungen - gegenĂŒber den wirklich affenartigen Bigfoot Sichtungen - kaum ernst nahm, ließ “er” sich wenigstens dazu herab, diese bizarren Erlebnisse aufzuschreiben. Ich nehme an, dass die entsprechenden Zeugen als wenig glaubhaft eingestuft wurden - was inmitten eines ohnehin völlig absurden PhĂ€nomens umso absurder erscheint.


Corinna, 10. April 2010


Nachtrag:

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Wappen: Hertmannsweiler, Gemeinde der Kreisstadt Winnenden:

"Hertmannsweiler wurde 1444 als Hertmannswiller erstmals erwĂ€hnt. Der Ort gehörte bereits zu WĂŒrttemberg und war dem Ă€ußeren Gericht des Amtes Winnenden zugeordnet. Im Jahr 1545 umfasste der Ort 73 Haushalte." Das Wappen zeigt einen Wilden Mann (auch "Green Man"). Das Wort HART (was hier zu 'Hert' wurde) bedeutet Wald (Wood).

WĂ€hrend in Tim Kretschmers Heimatort "Weiler zum Stein" bereits kurz nach Beginn des angebl. Amoklaufes die Durchsuchung seines Elterhauses stattfand, befand eine Einheit der Polizei sich im nahegelegenen Hertmannsweiler und suchte dort in der Kleiststraße vergeblich nach Tim K.'s Elternhaus. "Winnenden-Privatermittler" Andreas Hauß hĂ€lt es fĂŒr möglich, dass dieser "falsche" Einsatz bewusst geplant und veranlasst worden war (- dieses deutet sich nicht zuletzt dadurch an, dass die Staatsanwaltschaft ĂŒber den Einsatz nicht aufgeklĂ€rt wurde).


UPDATE

Zitat aus Wikipedia:
"Paul Bunyan ist ein sagenhafter HolzfĂ€ller aus einer so genannten Tall Tale, einer Geschichte, die versucht, natĂŒrliche PhĂ€nomene in eine mĂ€rchenhafte Geschichte einzubetten. Es hieß, Paul Bunyan sei ein HolzfĂ€ller von riesenhafter GrĂ¶ĂŸe und titanischer Kraft. In Geschichten ĂŒber ihn wird erzĂ€hlt, dass er und sein blauer Ochse Babe so groß waren, dass ihre FußabdrĂŒcke Minnesotas zehntausend Seen erschufen... Paul ließ den Grand Canyon entstehen, als er seine Axt hinter sich herzog und erschuf Mount Hood, als er Steine auf sein Lagerfeuer legte, um es zu löschen [..] Wie bei vielen Mythen wird hier versucht physikalische PhĂ€nomene in einer Geschichte zu erklĂ€ren. Bunyan ist ein klassischer amerikanischer „Big Man“ wie er im 19. Jahrhundert populĂ€r war. DarĂŒber hinaus entsprangen die Bunyan-Mythen aus Geschichten, die man sich in den HolzfĂ€llercamps erzĂ€hlte und die oftmals auch recht unflĂ€tig waren."

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Der Riese mit dem Schachbrett-Hemd
(Sog. 'Paul Bunyan' in Minnesota, http://en.wikipedia.org/wiki/File:Akeley-Minnesota-Paul-Bunyan.jpg, by S Carpenter at en.wikipedia)

Die Variationen des Wilden Mannes (Bigfoot, Bogle, Boogie/Boogeyman, Green Mann, Waldmann usw.) sind zahllos. AuffĂ€llig am Bunyan: Sein Schachbrett-gemustertes Hemd. TrĂ€gt er ein solches deshalb, weil er eben ein HolzfĂ€ller war, und HolzfĂ€ller nun 'mal karierte Hemden tragen? Oder geht die der Geschichte zugrunde liegende, tiefere Mythologie auf einen modern gekleideten Bigfoot zurĂŒck? Bigfoot könnte in all seiner Tricksterei gut in HolzfĂ€ller Legenden gepasst haben. Vielerorts sind von vermeintlichen Bigfeet verbogene BaumstĂ€mme oder ausgelegte Zweige ein Thema.

Das Schachbrett Muster ist wichtiger Bestandfteil der Freimaurer Symbolik. Es soll innerhalb der paranormalen Forschung das Thema derjenigen Geisterscheinungen geben, die in Schachbrettmuster-artige Hemden gekleidet sind (scheint sich um die Andeutung eines Harlekin-Schabernacks zu handeln...). Das (meist schwarz/weiß bzw. hell/dunkel ausgeprĂ€gte) Karomuster spiegelt den Gegensatz von Licht und Dunkelheit - Leben und Tod - wieder.

Corinna, 10. April 2010
Mit einem herzlichen FrĂŒhlingsgruß und Thanx an 'Tintin'!



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