HAUSTIER VERSCHWUNDEN - KATZENVEIT und RITUELLES - Teil 1

Datum 25.02.2012 11:00:00 | Thema: Artikel

Des RÀtsels Lösung? - Teil 1

A) Der Katzenveit: Das alte PhÀnomen der verschwundenen Katzen
B) Sammel-Leiden-schaft: Kleiderspende und Kleideropfer
C) “ZIEH’ DICH WARM AN” - Die Verbindung!


A) Der Katzenveit: Das alte PhÀnomen der verschwundenen Katzen
In Anlehnung an die drei Hauptartikel, s.HAUSTIER VERSCHWUNDEN - 1 - HUNDE, HAUSTIER VERSCHWUNDEN - 2A - KATZEN , HAUSTIER VERSCHWUNDEN - 2B - KATZEN sowie die regelmĂ€ĂŸig "updated" NachtrĂ€ge s. HAUSTIER VERSCHWUNDEN UPDATES.. habe ich den Bericht zum KATZENVEIT - in 'Updates' erstellt am 30. Juni 2009 - nochmals extra ausgegliedert, da er m.E. nach von besonderer Wichtigkeit ist:

Bitte schauen Sie dieses neuere Video zum Thema Katzenklau: www.tier.tv/video/tiertv-zusch ... chauerfall-katzenfaenger/ . Wie allgemein ĂŒblich, werden die verschwundenen Katzen auch hier mit Altkleidersammlungen und ominösen Umfragen von "Instituten" in Verbindung gebracht. Beachten Sie auch die Aussage der Ă€lteren Dame. Sie beobachtete vier MĂ€nner, die am frĂŒhen Morgen mit Stöcken "bewaffnet" in einen Garten sprangen, kurz darauf mit ihren Wagen davon dĂŒsten. Seitdem war die Katze des entspr. Haushaltes verschwunden. (Zu der Bedeutung von Stöcken s. auch Artikel GÖTTERFUNKEN).

Wir kennen diese "Stöcke". Unter anderem in "DAS UFO PHÄNOMEN, die PEST und ALLES ANDERE" hatte ich von den "Men in Black" berichtet, die kurz vor Pest-Ausbruch mit langen Stöcken wedelnd in Feldern beschrieben worden sind: "Auch das Men in Black (MiB) PhĂ€nomen scheint ausgeprĂ€gt vorhanden gewesen zu sein. Menschen berichteten vielerorts von seltsamen, ganz in schwarz gekleideten 'MĂ€nnern', die man am Stadtrand oder durch die StĂ€dtchen marschierend antraf, wobei sie, was völlig absurd scheint und 'lĂ€ngliches Instrument' hin- und her wedelten. Direkt nach diesen merkwĂŒrdigen Handlungen sollen dann die örtlichen Pest Plagen eingetreten sein, so als hĂ€tten diese MĂ€nner sie herbeigewedelt... Die Instrumente wurden insbesondere hĂ€ufig als Sensen beschrieben, ohne dass diese MĂ€nner aber jemals Gras oder Getreide abschlugen, - und wofĂŒr der zumeist mit Umhang und Kapuze dargestellte, schwarze Sensemann (Gevatter Tod) steht, ist ja bekannt. Vielleicht waren diese Instrumente ja dafĂŒr da, das tödliche Gas zu versprĂŒhen, so wie die fliegenden Objekte?" [bzw. um zumindest den Eindruck zu erwecken, es sei ein Pest-bringendes Gas versprĂŒht worden...]

Man kennt STÖCKE als ZauberstĂ€be von Magiern oder Hexen, - man kennt lange "Instrumente" von Aliens und dem Sensemann. Priester und Schamanen, sowie Könige benutzen "Stöcke" oder magische StĂ€be, - als wĂŒrden diese ihnen den Zugang zu anderen, mĂ€chtigen Welten ermöglichen (Nachahmungseffekt). Stöcke/Stöcker werden mit Macht gleichgesetzt; sie sind archetypische Instrumente, die aus den Urzeiten der menschlichen Erkenntnisse ĂŒberliefert sein mĂŒssen.

Wie man beim Surfen durchs Internet schnell feststellt, gibt es wohl kaum mehr ein Wohngebiet in Deutschland, welches nicht von den Sammelkörben und deren Verteilern heimgesucht wird, und regelmĂ€ĂŸig werden im Anschluss an durchgefĂŒhrte Sammlungen Katzen vermisst. Seit etlichen Jahren beteiligen sich Polizei, TierschutzverbĂ€nde und Politiker an der Altkleider Diskussion, ohne dass jedoch von offiziellen Stellen jemals eine nennenswerte Aktion eingeleitet wurde. Nie konnte einer der erwĂ€hnten, beobachteten Lieferwagen oder eines der (oft auslĂ€ndischen) Kennzeichen erfolgreich verfolgt werden. Selten werden Personen bei eigenarftigen Aktionen beobachtet (wie im Video beschrieben). Alles was man hat sind Spekulationen ...und die Zahl der vermissten Tiere steigt in schwindelerregende Höhen.

Die lustig-bunten, auf GrundstĂŒcken aufgestellten Sammelkörbe (oder Eimer) alarmieren inzwischen fast jeden Katzenbesitzer und verschiedene Elemente, wie z.B. die im Video erwĂ€hnten, angesĂ€gten Korbgriffe, - falsche Telefonnummern, - oder Schein-Firmenadressen, lassen kaum mehr eine andere Schlussfolgerung zu, als dass es sich bei den Sammelaktionen oftmals um flĂ€chendeckende und illegale AbrĂ€umaktionen einer "Katzen Mafia" handelt. Aber ist das Mysterium der abhandenkommenden Katzen wirklich ein neuzeitliches Problem, das man so einfach auf Fellhandel zurĂŒckfĂŒhren kann?

Es gibt zumindest Anhaltspunkte dafĂŒr, dass dem nicht so ist. An dieser Stelle möchte ich nochmal die drei, ganz oben verlinkten Artikel erwĂ€hnen und den geneigten Leser bitten, ein wenig Zeit zum Lesen der Berichte aufzuwenden, sofern dieses nicht schon geschehen ist.

Bereits vor mehreren hundert Jahren muss das Verschwinden von Hauskatzen seltsam aufgefallen sein. FĂŒr jene Zeit dĂŒrften weder Altkleidersammlungen noch AutounfĂ€lle als ErklĂ€rung in Frage gekommen sein. Vielmehr wurde ein Schrat (WalddĂ€mon) als Verursacher angenommen: Der KATZENVEIT. Dieser mit RĂŒbezahl (s. http://ingeb.org/ballads/rubezahl.html ) verglichene Geist war durch seine Zauberei und seine Streiche bekannt, die sehr an den Witzbold "Till Eulenspiegel" erinnern, s. dazu folgende Berichte:
www.ufos-co.de/news_artikel/ht ... /article.php?storyid=1709
www.ufos-co.de/news_artikel/ht ... /article.php?storyid=1502
www.ufos-co.de/news_artikel/ht ... /article.php?storyid=1694
www.ufos-co.de/news_artikel/ht ... /article.php?storyid=1708

Über den gerne Kutten tragenden RĂŒbezahl ĂŒbrigens - seinem Wesen nach wohl ein "Green Man", oder ein als Bigfoot (Bogle, Geist) zu kategorisierender "Wilder Mann" und auch als Wilder JĂ€ger bezeichnet (von uns vielfach unter 'Wildes Heer' beschrieben) - sagte man: "RĂŒbezahl, sollt ihr wissen, ist geartet wie ein Kraftgenie, launisch, ungestĂŒm, sonderbar, bengelhaft, roh, unbescheiden, stolz, eitel, wankelmĂŒtig, heute der wĂ€rmste Freund, morgen fremd und kalt; 
 schalkhaft und bieder, störrisch und beugsam“ (tricksterhaft eben).

Der Name "Veit" könnte sich vom althochdeutschen vidu oder vitu (Holz, Wald) oder "willig" (wie Vitus) ableiten, oder - was ich fĂŒr wahrscheinlich halte - von Wodan, Wotan, WUOT, da ein Zusammenhang zwischen RĂŒbezahl und Wodan bekannt ist (darĂŒber hinaus birgt Veit = "Ve-it" = "Fee-it" eine weitere Verbindung zu Fee = Wind = Wodan). Was den Heiligen Vitus angeht (Attribute: Ölkessel, Adler, Rabe, Hahn, Hund an der Leine): Der Legende zufolge wurde der Sohn eines heidnischen Senators Hylas in Mazzara - dem heutigen Mazara del Vallo auf Sizilien - als er sich weigerte den Göttern zu opfern, u.a. den Löwen vorgeworfen, welche sich aber unterwĂŒrfig zu seinen FĂŒĂŸen niederließen, statt ihn zu verspeisen. Veit ist somit EINER, dem die KATZEN vertrauen.

Der Katzenveit - so zumindest nannte man diesen Witzbold in der Gegend des Kohlberges des sÀchsischen Zwickau's( 'Zwickau' = 'Aue des Feuergottes') - wurde als Shapeshifter / Gestaltenwandler beschrieben, und ist damit dem TricksterphÀnomen zuzuordnen. Ferner gibt es Parallelen zum RattenfÀnger von Hameln:

"Eines Tages kam der Katzenveit nach Tripstrille als KammerjĂ€ger und gab vor, er könne Ratten und MĂ€use vertreiben. Man versprach ihm fĂŒr seine Arbeit einen Beutel voll Taler, den er jedoch nicht erhielt, nachdem er das Ungeziefer weggebannt hatte. Der Katzenveit kam nun nach Art des RattenfĂ€ngers von Hameln wieder und hat alle 666 Katzen der BĂŒrger aus der Stadt gefĂŒhrt" ('666' deutet wohl an, wen man hinter den VorfĂ€llen vermutete...)

ErwĂ€hnenswert im Zusammenhang mit dieser Schilderung ist der im Saar-Pfalz-Kreis verwendete Ausdruck "tripstrilisch / tripstrillig / dripsdrillig", der fĂŒr "bekĂŒmmert / betrĂŒbt" steht. Beruht diese Bezeichnung auf der lt. obiger Beschreibung empfundenen Trauer der Menschen in Tripstrille ob ihrer verschwundenen Katzen? Oder kam der Katzenveit erst nachdem der Ort sowieso schon so hieß. Handelt es sich bei der Ortschaft um einen Hotspot paranormaler Begebenheiten?

Tripstrillen (Dripstrillen) heißt nĂ€mlich vor allem "sich töricht, nĂ€rrisch zu benehmen", was dem Trickster / Joker-Verhalten entspricht. Beim "Tripstrill" handelt es sich um einen ungeschickten oder albernen Tölpel, einen Tor, dessen Handeln Anstoß erregt, - oder einen dĂ€mlichen Menschen, einen der "dumm aus der WĂ€sche schaut". Der Ort sofern es ihn ĂŒberhaupt gab und er nicht nur als stellvertretender Ort fĂŒr alle jene StĂ€dtchen herhalten musste, an denen gen. PhĂ€nomen umging) wurde wohl wegen der "Eulenspiegelartigen" Erlebnisse so benannt, denn die Bezeichnung wird in der Literatur fĂŒr einen Ort im Niemandsland und voller Narren verwendet. Vielleicht - als selbige Narreteien zu Kummer fĂŒhrten - wurde 'Tripstrillen' dann auch als Ausdruck von BetrĂŒbtheit - im Sinne von ratloser Hilflosigkeit - benutzt...

Tripstrill / -drill weist ganz offenbar auf magische Orte, in denen MerkwĂŒrdiges passiert - vergleichbar mit der Anderswelt der Feen. In Norddeutschland z.B. wird hier und da im Volksmund auf die naseweise Frage " Wohin gehst du? woher kommst du?" u. Ă€. mit "nach - bzw. von Tripstrill" geantwortet. Nach schwĂ€bischem Volksglauben befindet sich in (dem anderweltlichen) Tripstrill die Altweiber- oder PelzmĂŒhle, in der alte Weiber wieder jung gemahlen werden.....

Möglicherweise ist Tripstrillen auf die Bezeichnung Trippen oder Trippeln (wie in 'Trippelschritte', verwandt mit 'Treppe') zurĂŒckzufĂŒhren, bezeichnend fĂŒr das schnelle Bewegen kleiner (Zwergen oder Elfen-)fĂŒĂŸe - oder ĂŒberhaupt SchrittgerĂ€usche. Denkbar wĂ€re auch, dass die beinahe als klassisch zu bezeichnenden SchrittgerĂ€usche des sich nahenden Nachtalben (Elf) gemeint sind (Hexe, Incubus, Geist etc.).

Tripp / Trippen könnte auch auf TĂŒrschwelle verweisen und Tripstrillen könnte somit andeuten, dass Wesen versuchen ĂŒber die TĂŒrschwelle ins Haus zu gelangen, was damit einen Bezug zu Hagezusse / Hexe darstellen wĂŒrde, die sich des nachts - wie der Alb - ins Haus stiehlt, um Menschen Schaden zuzufĂŒgen. Es gibt andere ErklĂ€rungsmöglichkeiten, auf die ich jetzt nicht weiter eingehen möchte.

Die RattenfÀngergeschichte , die vielerorts und immer wieder verschieden, im Kern aber Àhnlich, erzÀhlt wird, muss auf einer gemeinsamen und womöglich viel Àlteren Quelle oder Bedeutung basieren. Lesen Sie zum RattenfÀnger auch:
www.ufos-co.de/news_artikel/ht ... /article.php?storyid=1276
www.ufos-co.de/news_artikel/ht ... /article.php?storyid=1334

Auch das österreichische Korneuburg hatte einen eigenen RattenfĂ€nger (bei dem es sich deutlich um einen Harlekin handelt), den man um seinen gerechten Lohn betrog, so dass er eines Tages mit seinem Flötenspiel die Kinder anlockte, die ihm bereitwillig folgten und niemals zurĂŒckkehrten. Man findet in diesen Geschichten die ErwĂ€hnung von uraltem Glauben: Wenn man die "MĂ€chtigen" nicht gĂŒtlich belohnt, werden sie ihren Zorn walten lassen. Das beinhaltet die Ur-Idee von Opferritualen. Man opferte Menschen (vorzugsweise Kinder) oder Tiere, spĂ€ter vermeintliche Hexen, heute noch das Blut "koscherer" Schlachttiere, um die zornigen Götter milde zu stimmen.

Letzlich suchte der Mensch im Laufe seiner Entwicklung nach Ersatzopfergaben, die sich bis heute beharrlich in unserer Kutlur ausprĂ€gen. Bei den RattenfĂ€ngergeschichten wird deutlich vor Augen gefĂŒhrt, was passiert, wenn man diesen Ersatzopfer-Forderungen (Entlohnung) nicht gerecht wird: Der oder das 'MĂ€chtige' wird dann wieder seine Menschenopfer einfordern.

RattenfĂ€ngergeschichten mahnen dazu, die ErsatzopferzwĂ€nge einzuhalten. Folklore, 'Aberglaube' und auch Mythologie sind somit als Resultat und Ausbruch bzw. FortfĂŒhrung von Ă€ltestem Naturglauben zu sehen: Dem Glauben an vampiristische Götterwesen. Man gibt etwas, um fĂŒr sich selbst 'Milde' - oder etwas Besseres - zu erbetteln / zu erhalten, im Grunde ist das sogar die Basis des gesamten Tausch- und Kaufverhaltens. Auch besonders vieles 'Geben' - wie z.B. Spenden - dient im Prinzip auch nur dem eigenen Aufwerten und "sich besser fĂŒhlen". Altkleider geben ist Spenden. Man fĂŒhlt sich besser, wenn man die Sachen nicht wegschmeißt, sondern sie an BedĂŒrftige weiterreichen (opfern) will. Man will fĂŒr sich selbst etwas ' Besseres' - ein besseres GefĂŒhl, denn sonst wĂŒrde man die Klamotten wegwerfen. Die Tierklau / Altkleider Problematik beinhaltet Andeutungen von Ur-Verhalten bei ritueller Menschenopferung.

AuffĂ€llig sind die bei 'RattenfĂ€nger- und Veit-Geschichten' im wesentlichen stets als Harlekin (Joker) dargestellten Figuren. Diese Darstellung von hinter der Clownsmaske /Verkleidung verborgener IdentitĂ€t lĂ€sst erahnen, dass das Shapeshifting- oder "Man in Black"-PhĂ€nomen in seinen GrundzĂŒgen auch frĂŒher schon fĂŒr Verwunderung und Furcht sorgte.

Die Harlekins und Stadtstrolche waren Zugereiste, Fremde. Sie kamen aus dem Nirgendwo, "fielen ein", handelten, forderten, verschwanden wieder, und mit ihnen nicht selten Ratten, Katzen oder Kinder, fast so als sei all ihr "Drumherum" nur ein Ablenkungsmanöver gewesen. Daraus jetzt schlusszufolgern, man mĂŒsse einfach viele Klamotten (als Opfergaben) in die Sammelkörbe legen, um seine Katze behalten, ist natĂŒrlich Quatsch. RĂŒbezahl, Katzenveit oder das göttlich-dĂ€monische PhĂ€nomen sind nicht an Klamotten interessiert, sondern daran, unsere Kultur, unseren Glauben, unsere GefĂŒhle und unsere Handlungen zu manipulieren. Corinna, 30. 06.2009
(Zitat Ende)

Es gibt kaum Material ĂŒber den Katzenveit, der auch Katzaus oder Kohl-Geist genannt wurde (so benannt nach dem Kohlberg bei Zwickau). Inwieweit z.B. die Idee, dass der bei den Tanners lebende, außerirdische, von 'Melmac' stammende, ALF ("Alien Life Form“) sich vorzugsweise von Katzen ernĂ€hrt (bzw. ernĂ€hren wĂŒrde), auf dem alten Katzenveit-PhĂ€nomen basiert, ist unbekannt. Immerhin: Alfs Heißhunger auf Katzen (Katzen sind ein Hauptnahrungsmittel auf Melmac), zeigt sich in der Serie insbesonders in Alfs stĂ€ndigem Appetit auf Lucky, den Kater der Familie Tanner.

Im zweiten Band des 'Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen' (von Johann Georg Theodor GrĂ€sse, Dresden 1874 - nicht das abgebildete Buch) heißt es zum Katzenveit: Ein grĂŒndlicher Bericht vom Schnackischen Katzen-Veite, Als einem wercklichen und wĂŒrcklichen Abentheure beym Kohlberge im Voigtlande etc. An den Tag gegeben von Steffen LĂ€usepeltzen, aus Ritt mier ins Dorff o.O.u.J. (1651):
Um den Kohlberg bei Zwickau soll sich ein Gespenst sehen lassen, welches seiner lustigen Streiche wegen viele Ähnlichkeit mit dem RĂŒbezahl hat und der Katzenveit heißt. Jener drei Meilen von Zwickau gelegene Berg hat seinen Namen von den Steinkohlen, die er enthĂ€lt und soll seit dem Jahre 1479, wo einmal ein JĂ€ger einen Fuchs gehetzt und nachdem er solchen verfolgt, sein Gewehr von OhngefĂ€hr in eine Grube losgebrannt, innerlich brennen. Wer jener Katzenveit ursprĂŒnglich gewesen, darĂŒber hat nun der Verfasser jenes obengedachten Buches vielerlei Vermuthungen aufgestellt, unter Anderem sagt er, er sei einst ein sehr ungetreuer Schösser oder Statthalter der Hessen, also ein Catten-Voigt gewesen, habe aber so viele Gelder und Einnahmen unterschlagen, daß er nach seinem Tode nicht habe ruhen können, sondern immer spukend umgegangen sei, bis er von einem Hexenmeister und Teufelbanner in diese Wildniß verbannt worden: weil er sich nun nicht unter diesem Berge wolle bergen lassen, sondern sich ĂŒber die schwere Last beschwere, so bewege er den Berg und speie aus Bosheit und Gift Feuer von unten in die Höhe. Am Meisten lĂ€ĂŸt er sich zur Zeit des St. Veitstages spĂŒren, wo die Sonne in das Zeichen des Krebses tritt. Von ihm werden nun verschiedene lustige Streiche erzĂ€hlt.

So zog einst in einem voigtlĂ€ndischen StĂ€dtchen ein fremder Hausirer mit Brillen und einer Menge Kurzwaaren herum und betrog die Leute durch seine geschickte Redegabe um ihr Geld und hing ihnen dafĂŒr seinen unnĂŒtzen Kram auf. Das verdroß den Katzenveit, der gerade dort herum strich, gewaltig, er kaufte ihm also ein hölzernes Pfeifchen fĂŒr 15 Pfennige ab, obgleich jener 18 gefordert hatte, und versprach ihm noch mehr Waaren zu nehmen, wenn er mit sich handeln ließe, betastete dann jedes einzelne StĂŒck und steckte es wieder an seinen Ort, worauf er angeblich um Geld zu holen sich entfernte. Sobald er aber weg war, da hatte sich der ganze Kram des Hausirers in Seile, Stricke, StrĂ€nge, SackbĂ€nder, PeitschenschnĂŒre und Bindfaden verwandelt und an seinem Halse befand sich ein natĂŒrlicher Diebsstrang, an dem ein kleiner hölzerner Galgen baumelte. Da stand nun Matz Flederwisch ganz bestĂŒrzt da und wunderte sich, daß er auf einmal aus einem Materialisten ein Seiler geworden.

Einst hatte ein geiziger Bauer seinen ganzen Sinn auf die Bienen gestellt und wo er nur einen Schwarm vermuthete, derselbe mochte nun von den seinigen abgezogen oder anders woher gekommen sein, da hat er seinen Korb angeschlagen. Das hat den Katzenveit schwer verdrossen. Er hat sich also in Gestalt eines Bienenschwarms an einen Baum gehĂ€ngt und ist von dem geizigen Bauer schnell in den Bienenkorb geschlagen worden. Als derselbe nun nachsehen will, wie sich der Schwarm im GefĂ€ĂŸe gebeerde, da wird er gewahr, daß die vermeinten Bienen schon darin gearbeitet, Zellen und Honig gesetzt haben. DarĂŒber hat er sich erst sehr verwundert, aber als er nĂ€her zuschaut, findet er, daß der vermeintliche Honig stinkender Koth sei, welchen ihm eine im Stocke sitzende Eule mit den FlĂŒgeln in's Gesicht schleuderte, dann herausfuhr und auch seine ĂŒbrigen Bienenstöcke, 200 an der Zahl, mit entfĂŒhrte; der Bauer aber, der ihr nacheilte und sie aufhalten wollte, brach vor lauter Eifer beide Beine.

Ein anderes Mal kam ein fremder Botaniker auf den Kohlenberg und dachte dort kostbare Pflanzen zum Goldmachen zu finden, zu dem gesellte sich der Katzenveit als KrĂ€utermann gekleidet und nannte ihm das reife Silberblatt, Pfennigkraut, TausendgĂŒldenkraut, GoldblĂŒmchen, FrauenmĂŒtze etc. als lauter KrĂ€uter, die Gold brĂ€chten. Der Thor grub nun alle diese KrĂ€uter aus, weil er meinte, Gold unter ihnen zu finden, allein er fand nichts, und als er mit seinem Funde schnell nach Hause eilte, brach er unterwegs den Arm, ja er erschlug zu Hause in der Hitze seine Frau, die ihn ausgelacht hatte, und grĂ€mte sich dann theils deswegen, theils weil er aus den Wurzeln nicht reich geworden war, zu Tode.

Einst ist er nach Tripstrille als KammerjĂ€ger gekommen und hat vorgegeben, er könne Ratten und MĂ€use vertreiben. DafĂŒr hat man ihm eine Parthie schöner Thaler versprochen, allein als er das Ungeziefer weggebannt, ihm solche nicht ausgezahlt. Da ist er nach Art des RattenfĂ€ngers von Hameln wiedergekommen und hat alle Katzen der BĂŒrger, deren 666 gewesen sein sollen, aus der Stadt gefĂŒhrt, und seit dieser Zeit sollen dort keine Katzen mehr fortkommen.

Einmal hat ein Saufbruder vor Pfingsten Maien beim Kohlenberge geholt und in seine Behausung gebracht, in Willens eine grĂŒne Lust dabei zu genießen und seine Biergötzen damit zu beehren, das hat den Katzenveit, der der rechte Waldmeister und Baumherr ist, schwer geĂ€rgert. Wie nun solcher Birkenschmuck hin und wieder in der Stube ausgebreitet und damit gleichsam eine LauberhĂŒtte gemacht worden war, da wird das Bierfaß hereingeschleppt, in die Mitte gestellt und der Saufbarthel und seine Freunde setzen sich auf Schemeln rund herum und gießen so einen Becher nach dem andern in die Gurgel hinab und bringen sich einen Toast nach dem andern zu. Auf einmal fĂ€ngt aus dem Laube ein Kuckuck zu schreien an, was ihnen anfĂ€nglich gar nĂ€rrisch vorkommt, darauf fĂ€ngt ein Storch an zu klappern und endlich singt die Nachtigall ihr Runda Runda Dinellula.

Da erschrecken sie bald ein Wenig und wissen nicht, wie ihnen geschieht, denn bald werden sie gezupft und sehen doch nicht, woher es kömmt, bald schwingen und schĂŒtteln sich die Maien und schlagen auf die Tagediebe los, daß sie Zeter und Mordio schreien und aus der Stube hinweglaufen. Gleichwohl hoffen sie, der Spuk werde sich bald wieder verlieren, damit sie zu ihrem Gelage zurĂŒckkehren können. Sie gucken darĂŒber zum Fenster herein, siehe da waren aus allen Maien junge MĂ€gdlein geworden, welche schöne GlĂ€ser in den HĂ€nden hatten. Da sprangen Alle eilig wieder in die Stube, faßten sie an und sprangen mit ihnen um das Bierfaß herum. Wie sie sich aber ein Wenig umschauen, da haben die Dirnen Teufelsklauen an HĂ€nden und FĂŒĂŸen, ein großes rundes Auge mitten im Kopfe und an diesem Ziegenhörner. Ei, wie theuer wurde ihnen jetzt das Lachen, wie gern wĂ€ren die Hengste jetzt hinaus und davon gewesen! Aber sie mußten ausharren und bei etlichen Stunden also herumhĂŒpfen, daß ihnen der Angstschweiß an allen Orten ausbrach und sie endlich fĂŒr todt niedersanken. Zwar haben sie sich bald wieder erholt, aber ihre lose Pfingstlust war ihnen fĂŒr immer vergangen.

Oft zog er als fahrender SchĂŒler im Lande herum und foppte die Wirthe. So kam er einst als armer Student zu einer Wirthin und legte sich ohne Weiteres in ein schönes Gastbett. Sie aber trieb ihn heraus, er aber stahl ihr das Bett und verkaufte es. Ein anderes Mal sah er, daß eine Schenkwirthin gebratene Tauben am Spieße stecken hatte. Unbemerkt huschte er hinein, nahm sie mit sich und aß sie ungescheuet in der Stube am Tische auf. Wie nun die Frau das sah und ihr Eigenthum vermißte, fragte sie ihn, wie er zu den Tauben komme, und er antwortete: »wie kömmt der Tag zum Winde (sintemal es gerade sehr stĂŒrmte)?« Damit nahm er die andere gestohlene Taube beim Kopfe und fraß sie auch auf.

Endlich kam er einst in ein Dorf, wo ein geiziger Pfarrer wohnte, der Niemandem etwas gab, sondern alle Ansprechenden entweder selbst in einem dicken Bauernpelz vermummt, oder durch seine Leute oder mittelst seines Kettenhundes forttrieb. Bei diesem trug er sich so an, als gehe er auf FreiersfĂŒĂŸen und wolle seine Tochter ehelichen. Da nahm man ihn mit Freuden auf, der Vater ließ etliche Tauben zurichten und braten und die Mutter lief etliche Male vom Feuer weg und ließ die KĂŒche leer stehen. Nun zog er schnell die mitgebrachten jungen abgerupften Raben aus dem RĂ€ntzel, lief zum Heerde, spieste sie an und so wurden sie zusammen fertig. Als sie aber aufgetischt wurden, da partirte er letztere auf den Teller des Pfarrers und seiner Frau, und kehrte es also, daß die rechten Tauben auf den seinigen kamen, dann aber machte er sich, nachdem sein Appetit gestillt war, aus dem Staube.

Einst fragte man ihn, warum jetzt Alles so theuer sei, und er antwortete, es gebe jetzt mehr Tribulirer und Flegel als sonst, besonders junge Drescher, die Procuratoren hießen und sich fĂŒr ihre Dienste allemal zuvor bezahlt machten, also, daß wenig in den Scheunen bliebe. Das hörte zufĂ€llig ein Advokat, der dabei stand und sprach: »ganz recht, mein Knecht!« und indem er ihn bei der Hand faßte, sagte er: »ich greife nach dem Flegel und marschire auf die Tenne in Willens, den Rest vollends auszuklopfen und darauf zu schlagen, bis ich das Stroh aufreibe.« Aber jener nicht faul, packte den Rabulisten bei der Cartause, fuhr ihm erstlich ĂŒber's Maul, warf ihn dann zu Boden und sprach: »halt, Geselle, ich muß Dich ein wenig zudreschen,« und indem schlug er mit allen beiden Klöppeln auf die ungegerbte Garbe los, daß das Schrot und Korn haufenweise (denn der Geizhals hatte eben einen Haufen Geldes bei sich) aus dem Strohjunker heraussprang, also daß der neue Drescher nicht allein eine große Ernte an ihm hielt und seine SĂ€ckel anfĂŒllte, sondern auch die Zuschauer eine gute Nachlese halten konnten, weil der Katzenveit ihn wund geschlagen. So hatte der Patient keinen Beweis, seinen Beleidiger zu verklagen, und damit zu wuchern, sondern er mußte die StĂ¶ĂŸe hinnehmen, als hĂ€tte ihn ein Hund gebissen.

J. Grimm in s. deutschen Mythol. S. 448 weiß vom Katzenveit nur, daß er als Waldgeist auf dem Fichtelberg haust, und man die Kinder mit ihm schreckt, obiges Buch, dessen Verfasser der bekannte J. PrĂ€torius war, kennt er nicht. (Quelle: http://www.zeno.org - Zenodot Verlagsgesellschaft mbH: Dieser Inhalt darf als Einzelwerk oder Werkbestandteil - auch zu kommerziellen und gewerblichen Zwecken - kopiert, verbreitet, öffentlich wiedergegeben und Dritten zugĂ€nglich gemacht werden)


Corinna, 20.08.2009

B) Sammel-Leiden-schaft: Kleiderspende und Kleideropfer:

Es besteht eine enge Verbindung zwischen dem Spenden von Kleidung und alten OpferbrÀuchen - und vielleicht liegt darin die Antwort auf die Frage nach den verschwundenen Tieren verborgen?
PrimĂ€rer Zweck von Kleidung ist es, den Menschen vor Witterung zu schĂŒtzen. Weitere Zwecke sind Differenzierung/Rangordnung durch Kleidung (Markierung, Gruppenzugehörigkeit, z.B. Uniformen), Nachahmung und Verehrung (sich den Göttern gleichstellen, wie z.B. in prĂ€chtigen - gottesgleichen - HerschergewĂ€ndern), sowie Ver-kleidung und Nachahmung (Verehrung und Nachahmen der Götter und Geister, vgl. Karneval), wobei das Element der Nachahmung dem der Verkleidung (Karneval) Ă€hnlich ist. Dem Aspekt der Verkleidung ist ebenso das ‘Vorgeben-etwas-zu-sein‘ zuzuordnen ("Kleider machen Leute"). Traditionell wird Kleidung ĂŒberdies und insbesondere auch als Ausdruck von ReligiösitĂ€t verwendet. Dabei wird jedem kleinen Detail der Kleidung - bis hin zu den Knöpfen - besondere Bedeutung zuteil. Religiöses “Outfit” kann dabei sowohl die Nachahmung der Götter (vgl. Papst als gottesgleicher ‘Vertreter Gottes‘) - wie auch UnterwĂŒrfigkeit (z.B. Mönchskutten) signalisieren. Be-kleidung wird auch hier zu Ver-kleidung. Inwieweit gerade religiöses Bekleiden auf zuvor erlebte Kutten, weiße Kleider usw. von paranormalen Erscheinungen (Aliens, ‘Kuttenwesen’, Weiße Frau, Maria...) zurĂŒckzufĂŒhren ist, sei dahingestellt. Zu bestimmten Zeremonien (vorwiegend religiöser Art) wurde (wird) Kleidung nach streng festgelegten Regeln und alter Tradition hergestellt und angelegt. Bei kirchlichen FestivitĂ€ten wurden selbst Götterstatuen an- und umgezogen, TempelfigĂŒrchen wurde Kleidung aufgemalt.

Kleidung kann tĂ€uschen, etwas verstecken, etwas betonen, Aussagen treffen. Wir können durch Bekleidung in andere Rollen schlĂŒpfen, uns anpassen, oder auffallen: Kleider machen Menschen zu Shapeshiftern.

Man bot den Feen, Trollen und Hausgeistern Kleidung an und meinte, sie so besĂ€nftigen zu können (man sagt den Wesen auch nach, Kleidung zu stehlen). Bei den Kleideropfern handelte es sich um Ersatzopfer - gleich Speisen und sonstigen Opfergaben - die irgendwann das Menschenopfer - dann das Tieropfer - ablösten. Gerade bei den Kleideropfern ist noch ein Hauch ‘Mensch’ zu sehen, denn wie das kindförmige ‘Julbrot ‘ (s. LUCIFER'S BRUT) sind sie vermutlich die Nachfolger der dargebotenen und meistens verbrannten (ebenfalls bekleideten) Strohpuppen (s. BURNING MAN und OSTERFEUER), die natĂŒrlich als Menschenersatz galten.

Kleider wurden auch als eine Art ‘Buße-Opfer’ angeboten (bzw. abgelegt) und das Aufgeben der Kleidung stellte dabei eine gemilderte Form der Selbstkasteiung dar. Im “Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen ArchĂ€ologie“ (Erich Ebeling, Bruno Meissner, Dietz Otto Edzard) wird beschrieben, wie Kleidung die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe markierte und wie das Ablegen/Aufgeben der Kleidung einer Degradierung gleichkam. Unter diesen Aspekt fĂ€llt auch HĂ€ftlingskleidung. Das erzwungene Aufgeben eines Teils der Persönlichkeit (private Kleidung) signalisiert Gehorsam, Reue, UnterwĂŒrfigkeit und Buße - und zĂ€hlt damit zu Opferverhalten.

In "Sinndeutung und Periodisierung der Geschichte: eine systematische Übersicht ...“ (Johan Hendrik Jacob van der Pot) heißt es: "In der abendlĂ€ndischen Theologie hat das 'juristische Schema von SĂŒnde und Rechtfertigung‘ gesiegt. Hier wird die Wirkung des göttlichen Heils immer mehr mit der SĂŒndenvergebung gleichgesetzt und diese selbst als Rechtfertigung verstanden, d.h. als forensischer Akt, in dem die fremde Gerechtigkeit Christi dem SĂŒnder im Glauben zugerechnet wird. An Stelle eines Schöpfungsaktes ist hier ein juristischer Akt der Nichtanrechnung einer Schuld, der Zurechnung eines fremden Verdinestes getreten. Am Ende des Heilsweges steht nicht eine neugeschaffene Kreatur, sondern ein amnestierter Verbrecher, der aber seine StrĂ€flingskleidung weitertrĂ€gt“. Dem StrĂ€fling wird nach diesem VerstĂ€ndnis auf sein (Kleider-) Opfer hin also nicht etwas gegeben (wie z.B. eine gute Ernte), sondern etwas genommen: Ein Teil seiner Schuldenlast.

Bei Untreue wurden Frauen vielerorts die Kleider abgenommen, und nackt (= persönlichkeits- und rechtlos) wurden sie aus dem Dorf gejagt. Trauernde Personen rissen sich selbst die Kleider vom Leib (stellvertretend fĂŒr die sichtbare HĂŒlle/Körper der Seele) so als wĂŒrde auch ihre trauernde Seele nun kein Heim mehr haben und geopfert werden, um dem Verstorbenen ins Totenreich folgen zu können. Gleichzeitig handelt es sich bei der Kleideraufgabe um eine FĂŒrbitte, dass dem Verstorbenen mit Milde begegnet werde. Aus diesem Verhalten mag das 'in Sack und Asche‘ gehen - als Zeichen der Trauer - und ohnehin das Festlegen bestimmter Trauerkleidung bzw. Trauerfarben resultieren.

Wie im Artikel PHANTOM CLOWNS 3 - HEATH LEDGER dargestellt, bringt im Film “Brokeback Mountain” Ennis‘ (dargestellt von Heath Ledger) verliebter Film Freund Jack (im wahren Leben Ledgers bester Freund Jake Gyllenhaal) heimlich Ennis‘ blutiges Hemd in seinen Besitz - als romantische Erinnerung. Der Blutfleck steht zum einen fĂŒr diabolische UnnatĂŒrlichkeit (HomosexualitĂ€t! ..und darin auch besteht die Verbindung zu schwarzmagischen Sexualpraktiken verschiedenster Gruppen) und die Unmöglichkeit sich von diesem Verbrechen reinzuwaschen. Vor allem aber findet sich hier ein Hinweis auf ein Hexenritual: Derjenige, dessen blutbefleckte Kleidung im Besitz einer Hexe ist, ist des Todes. Die befleckte Kleidung steht auch in diesem Beispiel als Symbol fĂŒr den ganzen Menschen.

(Blut-) befleckte Kleidung spielte ĂŒberhaupt eine große Rolle im christlich-judĂ€ischen (vgl. blutiges Gewand des Josef / St. Martinssage / u. Kleideropfer an Jehova), - sowie keltischen und gĂ€lischen Glauben: Die Fee Bean-Nighe, auch bekannt als Morrigan oder Todesbotin Banshee ('Bean-Si‘, Weiße Frau) wird zuweilen als WĂ€scherin ('..an der Furt‘) bezeichnet, weil sie an den Ufern von FlĂŒssen und BĂ€chen sitzt und omengleich und besessen Blutflecken aus weißen Hemden wĂ€scht, wodurch der Fluss sich rot fĂ€rbt (daher ĂŒbrigens auch der Aberglaube, man dĂŒrfe zu bestimmten Feiertagen keine WĂ€sche waschen: An diesen der Anderswelt weit geöffneten Opfertagen nĂ€mlich könnte das ein schlechtes Omen sein).

Am Rande möchte ich auf eine interessante Name-Game ('Main-Game‘) Verbindung hinweisen: Die einst bekannte Serien-Figur des Catweazle (Katzenwiesel) verweist auf Katzen - und der Banshee wird u.a. das Wiesel zugesprochen. Der englische Begriff fĂŒr dieses kleine, flinke Hermelin (= weasel) bedeutet auch 'hinterhĂ€ltige Person‘ und 'Schleichen'. KleinsĂ€uger wie Nagetiere und Hasenartige machen bei vielen Wiesel-Arten einen Gutteil des Beutespektrums aus, aber auch Vögel und andere Wirbeltiere können auf ihrem Speiseplan stehen... Die 70‘er Jahre Serie um den zeitreisenden Hexenmeister 'Catweazle' wurde beim britischen Guildford gedreht. Der Name-Game Kreis schließt sich, wenn man weiß, dass Heath Ledgers australische Heimatstadt ebenfalls Guildford heißt.

Die Schlussszene von 'Das Omen‘ wurde ĂŒbrigens in der Kathedrale des britischen Guildfords gedreht - und Lewis Carroll (1832-1898), Autor von 'Alice im Wunderland', lebte dort ebenfalls. Im gleichen - am historischen 'Pilgrims Way' (Pilger Weg) liegenden - Ort starb am 22. Januar 1959 der berĂŒhmte, englische Rennfahrer u. ehemaliger Formel 1- Weltmeister John Michael "Mike“ Hawthorn nach einem Autounfall. Der 22. Januar war auch Ledger‘s Todestag. Dass Blutflecken auf den Tod hinweisen, wĂ€re nachvollziehbar. Woher aber die in verschiedenen Gegenden vorherrschende Idee stammt, dass beispielsweise Flecken auf Haut oder Kleidung im Allgemeinen mit Verunreinigung des TrĂ€gers gleichzusetzen sei, ist unklar. Personen wurden aufgrund ihres Ă€ußeren Erscheinungsbildes dahingehend inspiziert (Haut/Kleidung), ob sie 'rein‘ genug seien, um am gesellschaftlichen und gottesdienstlichen Leben teilzunehmen. Überdies ist anzumerken, dass nur vollkommene Körper den Göttern Opfer darbringen durften, oder als solche dargebracht werden durften.

Das erinnert an die Theologie der ErbsĂŒnde, in der Sex als wesentlicher Bestandteil des Abfalls von Adam und Eva eingestuft wird. Sex war SchwĂ€che, war böse, - Sex 'befleckte‘ und sollte gemieden werden. JungfrĂ€ulichkeit war eine Tugend und Maria kam demzufolge nur als Jungfrau - die EmpfĂ€ngnis von Jesus nur als unbefleckte EmpfĂ€ngnis - in Frage. Fragt sich, ob Altkleider in religiösem Sinne als unrein und unbefleckt gelten? Oder ob sie als Opfer schon wegen fehlender ‘Reinheit‘ ungeeignet wĂ€ren (ungeachtet der Frage, ob GegenstĂ€nde ÜBERHAUPT als Opfer in Frage kĂ€men...).

Manchmal hing KleidungsstĂŒcken eine Magie an, die unter anderem bei deren Herstellung entstand. Laut einer Sage aus SiebenbĂŒrgen wurden frĂŒher Pesthemden angefertigt. Diese alleine konnten aber nicht vor der Seuche schĂŒtzen - sie waren in einer Nacht von neun Witwen zu weben und zu nĂ€hen - erst dann war ihnen die schĂŒtzende Kraft gegeben. Die Witwen durften wĂ€hrend des Herstellens des weißen Leinengewandes ('Weiß‘ als Widersacher gegen den teuflisch-schwarzen Pesttod) nicht essen, trinken oder reden. Noch vor dem Sonnenaufgang musste das perfekte Hemd an zwei Stöcken befestigt und am Dorfeingang aufgehĂ€ngt werden, - so konnte die Pest nicht einziehen. Die Witwen stehen fĂŒr Weisheit, die Anzahl neun fĂŒr christliche Zahlensymbolik (Dreifaltigkeit). Das Tragen eines nach einem strengen Ritual hergestellten Pesthemdes schließlich schĂŒtzte ebenfalls vor Erkrankung. Pesthemden spinnen eine zarte Verbindung zu den einst genĂ€hten 'Lappenpuppen‘, die man (wie auch andere Puppen) wohl zu den ursprĂŒnglichen Ersatzmenschenopfern zĂ€hlen muss.

Im "Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens“ (E. Hoffmann-Krayer, H. BĂ€chtold-StĂ€ubli, Berlin und Leipzig 1932) finden sich Überlieferungen von Bergleuten, die aus dem alten Erzbergbau herstammen, und die in den eingesessenen Bergmannsfamilien von Kind zu Kindeskind usw. weitererzĂ€hlt wurden. Diese Geschichten bilden ein 'festgeschlossenes Ganzes', welches durch eine Reihe mythischer ZĂŒge ein hohes Alter verrĂ€t. Dazu muss man u.a. den Glauben an (menschliche, tierische, sowie flammenartige) Berggeister und die Vorstellung einer dunklen Unterwelt zĂ€hlen, in welcher nĂ€mlich nach Vorstellung der Bergarbeiter ihre Bergbau-Arbeit stattfand. Das Heben der irdischen SchĂ€tze wurde offenbar als Diebstahl von 'SchĂ€tzen der Unterwelt‘ betrachtet. So ist zu erklĂ€ren, dass Frömmigkeit und Opferbereitschaft im Leben der Bergleute eine große Rolle spielte. Zu Beginn der Schicht wurde (wird?) daher von den Einfahrenden ein Gebet gesprochen - möglicherweise gerichtet an ihre spĂ€ter zur Schutzheiligen erklĂ€rten Heiligen Barbara, die den vorherigen Patron der Bergleute, den heiligen Daniel, abgelöst hatte, weil er nach der Heiligen Schrift in der "Löwengrube” (vgl. Katzen) gesessen hatte. Den Bergleuten war wichtig, dass sich der Heiligen 'die Felsen öffneten' (zu Barbara s. auch LUCIFER'S BRUT).

Am Barbaratag (4. Dezember) erhielten die Bergleute zum Schutz ein 'Barbaralicht'. Noch heute findet in Bergbauorten hĂ€ufig eine Barbara-Parade statt (Im Rheinland ist die Barbara ĂŒbrigens die Begleiterin des Nikolaus, - vgl. der dĂ€monische Knecht Ruprecht im Artikel NIKOLAUS. Kirchliche und weltliche Feiern verbrachten die Bergleute in althergebrachter Weise zu gemeinsamer Begehung, ihre ZusammenkĂŒnfte bildeten eine seit alters her geschlossene Körperschaft mit eigenen BrĂ€uchen. AnlĂ€sslich dieser Treffen wurden den unterweltlerischen Geistern Speise- und Kleideropfer dargebracht.

Kleiderspenden finden nicht nur zu ausschließlich und deutlich religiös und opferkult-bestimmten AnlĂ€ssen statt. Angelehnt an den heiligen Martin (s. ICH GEH' MIT MEINER LATERNE) wurde insbesondere nach 1944 zu karitativen Kleiderspenden - nicht zugunsten von Göttern, sondern zugunsten der Armen und FlĂŒchtlinge - aufgerufen. Hierzu bemerkte ein Pfarrer: "Der Aufforderung des Caritasverbandes (Caritas: lat. NĂ€chstenliebe, HochschĂ€tzung) zu einem Kleideropfer (St. Martinsopfer) fĂŒr die Armen und FlĂŒchtlinge kam die Pfarrgemeinde in vorbildlicher Weise nach. Es war ein wahrhaft erhebendes und rĂŒhrendes Erlebnis, wie sich am 1. November (s. HALLOWEEN) bei einer kirchlichen Abendandacht die Spendengabe vollzog, zumal die Nationalsozialisten durch ihre stĂ€ndigen Erpressungen das Volk schon wĂ€hrend der schweren Kriegsjahre ausgeplĂŒndert hatten und nach dem Zusammenbruch eine Kleidersammlung fĂŒr die KonzentrationslagerhĂ€ftlinge in allen Pfarreien abgehalten wurde."

Kleiderspenden fallen unter WohltĂ€tigkeit, und ĂŒber diese und deren stĂ€ndige NĂ€he zum TricksterphĂ€nomen (besonders in Bezug auf die weltweiten Organisationen COMIC RELIEF und RED NOSE DAY) habe ich mich u.a. in PHANTOM CLOWNS 2, in PHANTOM CLOWNS 3- HEATH LEDGER und in RED NOSE DAY ausgelassen. In BABY PARASIT schrieb ich: "In den PHANTOM CLOWNS Artikeln habe ich mich u.a. mit dem dĂ€monisch-bösen Hintergrund und den historischen UrspĂŒngen der Clowns-Symbolik befasst, den Verbindungen zur 'UFO Thematik‘ - sowie dem befremdlichen Umstand, dass praktisch ĂŒberall dort, wo auf der Welt Kinder leiden, oder sterben, eine Hilfsorganisation zur Stelle ist, die dem Leid ein rotnasiges Clownssymbol (das eigentlich ein dĂ€monischer Trickster ist) entgegensetzt. Zum Zeitpunkt des unerklĂ€rlichen Sterbens des Perry Babys, gab es den 'Red Nose Day‘ (eine wohltĂ€tige Unterorganisation von "Comic Relief“) noch nicht. Inzwischen lĂ€sst es sich der Clown natĂŒrlich nicht mehr nehmen, unter dem verniedlichenden Namen SIDS & KIDS auch den SIDS Babys (Sudden Infant Death Syndrome / Plötzlicher Kindstod) seine blutrose Nase aufzudrĂŒcken: www.sidsandkids.org/index.html."

Eine gewisse Unterwanderung von Hilfsorganisationen von dĂ€monischen Motiven/ Manipulation (bzw. Motive dafĂŒr, dass HilfebedĂŒrftige Situationen ĂŒberhaupt entstehen) habe ich im weiteren anhand des Beispiels der weltweit organisierten SHRINER (Freimaurer) HIER beschrieben.

Spenden sind Opfer (= Obulus, s. HIER) und drĂŒcken sich aus im GEBEN, um etwas dafĂŒr zu erhalten. Wie auf dieser Seite schon hĂ€ufig angedeutet, scheint das gesamte menschliche KulturgefĂŒge auf Opferverhalten aufgebaut zu sein - was insofern Sinn macht, da Opfer nichts anderes sind, als verĂ€ngstigte Versuche, bei den Göttern Lebensverbesserung oder verlĂ€ngertes Leben (oder sonst einen Vorteil) 'herauszuschlagen‘. Durch Gaben (das Leben anderer oder irgendwelcher vermeintlich nĂŒtzlicher GegenstĂ€nde) versucht der Mensch, seinen persönlichen Leidensweg ertrĂ€glicher zu gestalten, hofft aber in Wahrheit, dem Tode zu entrinnen. Dieses spiegelt sich anschaulich und in letzter Konsequenz in der religiösen Vorstellung auf ein Weiterleben im Jenseits wieder. (Im Zweifel dient Spenden dem Aufwerten des eigenen 'Ich‘ oder soll zu gesteigertem Ansehen verhelfen).

Deutlicher und ein wenig ĂŒberspitzt ausgedrĂŒckt: Kleiderspenden ist das (moderne) Vollziehen eines Opferrituals (auch, wenn es einem nicht bewusst ist). Ich denke nicht, dass das örtlich begrenzte aber gehĂ€ufte Auftreten von Kleiderspenden (Sammelaktionen) irgendwelche Geister dazu animiert, die Opferangebote misszuverstehen ('Lecker, hier gibt es 'was - nichts wie hin') und sich dann - weil es gerade passt - Katzen zu holen. Ich denke auch nicht wirklich, dass die Altkleider den Geistern zu 'befleckt‘ sind und sie sich daher (womöglich aus Protest) dem Verkosten der 'reinen‘ Katzen zuwenden... Ich glaube vielmehr, dass das PhĂ€nomen - das uns zu stets opferbereiten Wesen innerhalb einer in allen Punkten auf Opfer ausgerichteten Kultur werden ließ - uns anlĂ€sslich der gehĂ€uft und großzĂŒgig gespendeten Altkleider kurz daran erinnert, worum es im Leben geht: Dass kein Opfer je am Tod vorbeifĂŒhren wird; dass auch das kurzzeitige HochgefĂŒhl, etwas 'Mildes, WohltĂ€tiges‘ getan zu haben letztlich im Sterben mĂŒnden wird; dass es egal ist, was wir geben oder zu geben glauben: unsere Bestimmung (die uns mit der Geburt auferlegt wurde) vollzieht sich erst in dem unausweichlichen Moment, da wir uns ihrem Spiel und damit schließlich selbst opfern.

Es war schon immer ein Irrglaube, dass Götter sich mit Keksen auf der Fensterbank, Schmuck, Speisen, Waffen, Geld oder gar Kleidern begnĂŒgt hĂ€tten. Götter wollten und wollen Blut und eine sterbende Seele. Zumindest gaben mĂ€chtige Wesen dieses vor und wollten, dass der Mensch entsprechend handelt. In verschiedenen Teilen der Erde werden noch heute Tieropfer dargebracht (die eigentlich auch nur ein Ersatz fĂŒr Menschenopfer sind) und einige Religionen schreiben kosheres Fleisch vor - und zwar deshalb, weil Gott das Blut stets fĂŒr sich beanspruchte. Über die Diskussion, die ĂŒber das koshere Schlachten z.B. in Deutschland stattfindet (nĂ€mlich der Streit um das Auslegen des Tierschutzgesetzes auf der einen - und dem Recht auf Ausleben der Religion auf der anderen Seite) ist den meisten nichts bekannt.

Ich z.B. kenne außer mir kaum einen UfoglĂ€ubigen (was ich aufgrund meiner eigenen Nahsichtungen ja trotz allem bin), der sich z.B. mit den HintergrĂŒnden des religiösen Schlachtens befasst, oder sich im Zusammenhang mit Paranormalem sonstwie der vordergrĂŒndigen Frage “Wer sind wir eigentlich” widmet, was dann auch erklĂ€rt, warum die herkömmliche ‘Ufogemeinde’ wohl fĂŒr alle Ewigkeit in ihrer eingeschrĂ€nkten ET-Sackgasse stecken bleiben wird, ein Ort des GĂ€hnens und Schnarchens.

Aus einer so festgefahrenen Ecke fĂ€llt es dann auch schwer, zu erkennen, dass z.B. das am 27. Juli 2009 gegen 22.00 Uhr von Dutzenden Zeugen beobachtete und mit einem lauten Knall in den Ottawa River (Ontario, Kanada) gestĂŒrzte ‘UFO’ wohl anlĂ€sslich eines anderen Ereignisses dort auf sich aufmerksam gemacht haben dĂŒrfte:

‘Ottawa’ ist indianisch und bedeutet “Dealen, Handeln”. Und womit handelt man unter Ottawa’s Regierung besonders? Mit Seehund-/Robbenfellen (wofĂŒr natĂŒrlich unzĂ€hlige Robbenbabies totgeschlagen werden). Am Tag der Ufosichtung hatte die kanadische Regierung in Ottawa Schritte gegen die EU-Entscheidung des Einfuhrverbots von Robben aus Kanada angekĂŒndigt . Einen Tag spĂ€ter - wie zur BekrĂ€ftigung schicksalshafter Main-Game-Begebenheiten - starb die britische Fußball-Trainer-Legende Sir Robert ‘Bobby’ Robson (Robbe/Rob). Robson war in Sacriston (County Durham, England) geboren worden (Sacriston -> Sacrifice -> Opfer), einer Ortschaft, die auf eine lange Bergbautradition inklusive vieler UnfĂ€lle und Todesopfer zurĂŒckblickt ( unter anderem am Barbaratag: http://www.dmm.org.uk/colliery/s019.htm ).

Corinna, 21.08.2009


Nachtrag Bergbau:
Zu den naturgegebenen Ängsten, tief im Dunkel von Minen zu arbeiten, gesellte sich die unerklĂ€rliche Angst vor den Tommyknockers. Als Zwergenartige 65cm groß und meist grĂŒn wurden diese Berggeister beschrieben, die man als ĂŒberwiegend bösartig - mindestens aber unberechenbar - einschĂ€tzte. Aus Cornwall stammende Arbeiter im Osten der USA dachten mitunter, es wĂŒrde sich bei diesen Wesen um die Seelen der verstorbenen Juden handeln, die Christus gekreuzigt hatten und von Römern zur Minenarbeit verdonnert wurden - trugen sie doch Bergarbeiterkleidung.

Wenn sie nicht gerade die Tunnel verwĂŒsteten, Arbeiter erschraken, unbewachte Werkzeuge und Nahrungsmittel versteckten, oder die Arbeiter mit herumfliegenden Lichtern blendeten, klopften und hĂ€mmerten sie an die StollenwĂ€nde - vorzugsweise kurz bevor die MĂ€nner in die Tiefe herabfuhren. Gelegentlich entwickelte sich die Idee, dass das Klopfen von den toten Seelen der verstorbenen Minenarbeiter stammte. Meistens wurden die PoltergerĂ€usche als Warnungen verstanden: Tommyknockers konnten UnglĂŒck, und gar den Tod ĂŒber die Arbeiter bringen. Wie es die menschliche Natur so an sich hat, wurden den Tommy’s dann ‘mildestimmende’ Opfergaben dagelassen: Essen, Werkzeuge, oder was auch immer man zur Hand hatte. Dort, wo die Tommy’s es gar zu wild trieben, kam es sogar zur Schließung der Mine. Manchmal war das die einzige Möglichkeit, denn es kam vor, dass sich kein Minenarbeiter mehr in die Mine wagte. Es heißt, Tommyknockers hĂ€tten sich als Poltergeister auch in die PrivathĂ€user der Arbeiter verirrt, wo sie Krankheit und Leid ĂŒber die Familien brachten.

Die hiesigen mit dem Tommyknocker vergleichbaren Stollengeister nannte man z.B. Bergmenlein, Bergteufel oder GĂŒttel. Die u.a. in Georgius Agricolas 1549 erschienen Werk ("De re metallica") beschriebenen Kobolde wurden i.d.R. als Schabernack liebende Störenfriede dargestellt. In der Mehrzahl sind die Bergmenlein mĂ€nnlich. Gelegentlich treten sie als Pferd, Schwarzer Vogel, Fliege oder Hornisse auf. Bereits Agricola erwĂ€hnte ein Pferd mit grĂ€ĂŸlichen Augen, das im Annaberg sein Unwesen trieb.

C) “ZIEH’ DICH WARM AN” - Die Verbindung!

In den obigen Berichten, A) und B), habe ich zum einen darĂŒber berichtet, dass das verbreitete PhĂ€nomen der - wie in meinen vorherigen Artikeln beschriebenen - verschwundenen Katzen nicht neu und damit wahrscheinlich nicht “Altkleidersammlung-bezogen” ist (wobei ich nicht grundsĂ€tzlich ausschließe, dass es KatzenfĂ€nger gibt - diese FĂ€lle jedoch wĂŒrde ich nicht als ĂŒbliche Ursache fĂŒr das hier diskutierte Verschwinden von zahllosen Katzen ansehen). Zum anderen habe ich den Zusammenhang zwischen dem ehemals verbreiteten und ĂŒblichen Kleideropfern (als Ersatz-Menschenopfer) und dem Spenden von Altkleidern betont. Noch interessanter wird es, wenn man Kleiderspenden bzw. -opfern DIREKT mit dem altertĂŒmlichen, katzenstehlenden und als ‘Katzenveit’ bezeichneten PhĂ€nomen in Verbindung bringen kann:

Oben - in Teil A) - schrieb ich:
“Über den gerne Kutten tragenden RĂŒbezahl ĂŒbrigens - seinem Wesen nach wohl ein "Green Man", oder ein als Bigfoot (Bogle, Geist) zu kategorisierender "Wilder Mann" und auch als Wilder JĂ€ger bezeichnet (von uns vielfach unter 'Wildes Heer' beschrieben) - sagte man:'"RĂŒbezahl, sollt ihr wissen, ist geartet wie ein Kraftgenie, launisch, ungestĂŒm, sonderbar, bengelhaft, roh, unbescheiden, stolz, eitel, wankelmĂŒtig, heute der wĂ€rmste Freund, morgen fremd und kalt; 
 schalkhaft und bieder, störrisch und beugsam 
“ (tricksterhaft eben...). Der Name 'Veit' könnte sich vom althochdeutschen vidu oder vitu (Holz, Wald) oder 'willig' (wie Vitus) ableiten. Was den Heiligen Vitus angeht): Der Legende zufolge wurde der Sohn eines heidnischen Senators Hylas in Mazzara - dem heutigen Mazara del Vallo auf Sizilien - als er sich weigerte den Göttern zu opfern, u.a. den Löwen vorgeworfen, welche sich aber unterwĂŒrfig zu seinen FĂŒĂŸen niederließen, statt ihn zu verspeisen. Veit ist somit EINER, dem die KATZEN vertrauen. Der Katzenveit - so zumindest nannte man diesen Witzbold in der Gegend des Kohlberges des sĂ€chsischen Zwickau's ( 'Zwickau' = 'Aue des Feuergottes') - wurde als Shapeshifter / Gestaltenwandler beschrieben, und ist damit dem TricksterphĂ€nomen zuzuordnen...” (Zitat Ende)

Es war ĂŒblich, unterschiedlich erscheinende Wesenheiten verschiedenen Kategorien zuzuordnen. Man wusste zwar um Gestaltenwandler (- dass selbige sich auch als Tiere mit Leuchtaugen z.B., oder als leuchtende Flugkugeln prĂ€sentieren), nahm das aber in der Regel dennoch nicht zum Anlass einen gemeinsamen Ursprung der erlebten Wesen anzunehmen. Beim Katzenveit handelte es sich nach allgemeiner Meinung wohl um einen Waldbewohner (Green Man, Wilder Mann), einen Schrat ( = Alb / WĂŒrgegeist u. TierschĂ€nder, http://de.wikipedia.org/wiki/Schrat ), oder einen im weitesten Sinne zum Gezwerge zu rechnenden GefĂ€hrten. Trotz der deutlichen Eulenspiegelhaftigkeit (Clown / Trickster) ist er damit der Troll- und Feenwelt in den Tiefen der WĂ€lder, unter den HĂŒgeln oder in Felshöhlen zugewiesen worden (bzw. dort befĂ€nden sich die EingĂ€nge zu der jenseitig liegenden und anders ‘tickenden’ Welt / Anderswelt).

Im Teil B) habe ich die Bedeutung der Kleiderspenden als Ersatz-Menschenopfer beschrieben.
“Spenden sind Opfer (= Obulus, s. HIER) und drĂŒcken sich aus im GEBEN, um etwas dafĂŒr zu erhalten. Wie auf dieser Seite schon hĂ€ufig angedeutet, scheint das gesamte menschliche KulturgefĂŒge auf Opferverhalten aufgebaut zu sein - was insofern Sinn macht, da Opfer nichts anderes sind, als verĂ€ngstigte Versuche, bei den Göttern Lebensverbesserung oder verlĂ€ngertes Leben (oder sonst einen Vorteil) 'herauszuschlagen‘. Durch Gaben (das Leben anderer oder irgendwelcher vermeintlich nĂŒtzlicher GegenstĂ€nde) versucht der Mensch, seinen persönlichen Leidensweg ertrĂ€glicher zu gestalten, hofft aber in Wahrheit, dem Tode zu entrinnen. Dieses spiegelt sich anschaulich und in letzter Konsequenz in der religiösen Vorstellung auf ein Weiterleben im Jenseits wieder. (Im Zweifel dient Spenden dem Aufwerten des eigenen 'Ich‘ oder soll zu gesteigertem Ansehen verhelfen).“

Im Grunde ist das menschliche Opferverhalten geprĂ€gt von Angst und Egoismus. Wenn es in einzeln beschriebenen Epochen als Ehre galt, selbst geopfert zu werden (auch heute noch in religiösem Zusammenhang bekannt...), dann hat es sich dabei vermutlich um das Resultat von Massenhysterie oder einer Art GehirnwĂ€sche (möglicherweise fremdveranlasst) gehandelt. Im ‘nicht Massen-illusionierten’ Zustand wĂŒrde der einzelne Mensche es vorziehen, jemand anderen zu opfern und selbst weiterzuleben. Je mehr Menschen sich schließlich freiwillig als Opfer melden wĂŒrden, umso leichter kommt man selbst davon. Auch wenn wir es in der technisierten, modernen Welt nicht wahrhaben wollen und grĂ¶ĂŸtenteils nicht einmal wissen: Die Grundlagen der mythologischen Glaubenswelt wirken fort, die Erlebnisse finden weiterhin statt. Etwas anderes wĂ€re anders nicht möglich, denn wir leben sozusagen ein vom TricksterphĂ€nomen ausgesuchtes Reality-StĂŒck. Unsere Kultur ist die uns auferlegte, angetrickste.

Die Kleiderspenden entwickelten sich als Überbleibsel von Puppenopfern (wie z.B. bekannt von Strohpuppen-Opfern / Brandopfer zu Beltane, Ostern, Burning Man etc.) - wobei die angekleideten Puppen nachgebildete Menschen darstellen sollten. Irgendwann entstand die Idee, dass “Wesen” (insbesondere Waldgeister und Wichtel) alte und abgelegte Kleidung tragen, und man ihnen Gutes tue, wenn man sie diesbezĂŒglich neu ausstattete (was dem modernen, karitativen Gedanken schon recht nahe kommt), spĂ€ter mag sich dieser - und der Ur-Bedeutung des Ersatzmenschenopfers - noch ein weiteres Element angehaftet haben: Die Annahme, die Waldwesen wĂŒrden frieren und bedĂŒrften daher warmer, kuscheliger Kleidung. Es könnte sein, dass man meinte, dieser Katzenveit (wer /was auch immer er war) wĂŒrde die Katzen um ihrer Felle Willen stehlen. Und so ließe sich dann auch erklĂ€ren, was ich nun in den Schriften zur Deutschen Mythologie von Jacob Grimm entdeckt habe:

Dort heißt es in Bezug auf Opfergaben an waldbewohnende Wesen (z.B. WaldmĂ€nnchen und Waldweibel) - zu denen offenbar nach damaliger Meinung weitestgehend auch der ominöse Katzenveit zĂ€hlte:
“[..]WaldmĂ€nnchen, die in einer MĂŒhle Dienst getan und lange geholfen hatten, wurden dadurch verscheucht [bezahlt?], dass ihnen die MĂŒllersleute Kleider und Schuhe hinlegten. Es ist, als ob durch die Annahme der Kleider die Geister fĂŒrchteten, das zwischen ihnen und den Menschen bestehende VerhĂ€ltnis plötzlich abzubrechen. Wir werden hernach sehen, dass die eigentlichen Hausgeister nach anderen GrundsĂ€tzen verfuhren und sich sogar Kleider bestellten. Je mehr die Waldleute [Waldgeister] zusammen in Haufen leben, desto Ă€hnlicher sind sie den Elben [Alben], Wichteln und Zwergen; je mehr sie einzeln erscheinen, desto grĂ¶ĂŸere BerĂŒhrung haben die Frauen mit weisen Frauen, selbst Göttinnen, die MĂ€nner mit riesenmĂ€ĂŸigen Faunen und Waldungeheuern, wie wir an Katzenveit, GĂŒbich [Zwergenkönig] und RĂŒbezahl sahen. Der ‘Wilde Mann’ mit dem entwurzelten Tannenbaum in der Hand, wie er bei dem Wappen mehrerer FĂŒrsten in Niederdeutschland vorkommt, stellt auch einen solchen Faun dar [auch 'Wolfsgott', Pan, Satyr, o. Incubus - oft Flöte spielend]; es wĂ€re der Nachforschung wert, wann er zuerst angegeben wird. Auch Grinkenschmied im Berg [Weihnachtswichtel-Ă€hnlicher Erdlochbewohner] heißt ‘der Wilde Mann’ [..]“ (Zitat - der heutigen Schreibweise angepasst - Ende)

[Anmerkung Grinkenschmied: “Drei Stunden von der Stadt MĂŒnster liegt der Detterberg, auf dem wohnte vor alten Zeiten ein wilder Mann, den hießen die Leute Grinkenschmied. Er wohnte in einem tiefen Erdloche, das ganz mit Gras und StrĂ€uchern ĂŒberwachsen war, daß, wer es nicht wußte und kannte, es auch nicht auffinden konnte. Und in dem Loche da hatte er seine Schmiede und arbeitete treffliche und rare Sachen, die waren von ewiger Dauer, und seine Schlösser vermochte niemand ohne seinen eigenen SchlĂŒssel zu öffnen. An der KirchentĂŒre zu Nienburge soll auch ein Schloß von ihm sein, das hatte die Eigenschaft, daß es die Diebe, die es erbrechen wollten, gleich festnahm und gefangen hielt. Wenn nun in der Nachbarschaft eine Hochzeit war, so kamen die Bauern zum Grinkenschmied und liehen von ihm einen Bratspieß (Bratspieß=Obelisk / Opfer, s. Artikel 'Götterfunken': www.ufos-co.de/news_artikel/ht ... /article.php?storyid=1743 ), dafĂŒr mußten sie ihm dann einen Braten geben.

Da kam denn auch so ein Bauer vor das Loch und rief: Grinkenschmied! Gib mir 'n Spieß! – Der Grinkenschmied rief dagegen, weil er dem Bauer nicht trauen mochte: Kriegst keinen Spieß, gib mir erst 'nen Braten! – Kriegst keinen Braten, behalt' deinen Spieß! rief der Bauer wieder hinunter. DarĂŒber wurde der Grinkenschmied gar zornig in seinem Loche und schrie dem Bauer nach: Wahre dich, daß ich mir keinen Braten nehme! – Der Bauer ging ganz ruhig nach Hause, aber als er nach Hause kam, scholl ihm großes Wehklagen entgegen, sein bestes Pferd lag tot im Stalle, und eines seiner Hinterbeine war samt dem Schenkel ausgelöst, als hĂ€tte es ein Wildbretsmetzger kunstgerecht gemacht, und – fehlte, war hinweg. Das war Grinkenschmieds Braten.“ (Quelle: Ludwig Bechstein, Deutsches Sagenbuch, Meersburg und Leipzig 1930, S. 201-202. Lizenz: Gemeinfrei) - vgl.: TierverstĂŒmmelungen ]

ZurĂŒck zu den zuvor genannten WaldmĂ€nnchen und den Kleideropfern: Erstmalig entdecke ich hier einen klaren und direkten, frĂŒheren Bezug von Kleideropfern zum Katzenveit - der ĂŒbrigens auch benutzt wurde, den Kindern erziehungstechnisch zu drohen “wenn du nicht gehorchst, holt dich der Katzenveit”. Wir sehen eine deutliche Parallele zum dicken, ‘Weihnachtsmann’ genannten Riesenwichtel, der von bösartiger Natur ist, s. Nikolaus u. Boogeyman.

Meine Annahme, das unbekannte, katzenklauende PhĂ€nomen wĂŒrde sich sozusagen ĂŒber die Altkleidersammlungen (Opfer) ‘stĂŒlpen’, scheint nun noch wahrscheinlicher - der Zusammenhang scheint kaum mehr von der Hand zu weisen. Wie oben bereits erwĂ€hnt, denke ich nicht, dass das (wie auch immer geartete) PhĂ€nomen durch die auf der Straße herumstehenden Kleideropfer angelockt wird. Das wĂŒrde eher tierischen Instinkten - nicht aber Tricksterverhalten entsprechen. Zitat aus obigem Bericht: “Ich denke nicht, dass das örtlich begrenzte aber gehĂ€ufte Auftreten von Kleiderspenden (Sammelaktionen) irgendwelche Geister dazu animiert, die Opferangebote misszuverstehen ('Lecker, hier gibt es 'was - nichts wie hin') und sich dann - weil es gerade passt - Katzen zu holen. Ich denke auch nicht wirklich, dass die Altkleider den Geistern zu 'befleckt‘ sind und sie sich daher (womöglich aus Protest) dem Verkosten der 'reinen‘ Katzen zuwenden... Ich glaube vielmehr, dass das PhĂ€nomen - das uns zu stets opferbereiten Wesen innerhalb einer in allen Punkten auf Opfer ausgerichteten Kultur werden ließ - uns anlĂ€sslich der gehĂ€uft und großzĂŒgig gespendeten Altkleider kurz daran erinnert, worum es im Leben geht: Dass kein Opfer je am Tod vorbeifĂŒhren wird; dass auch das kurzzeitige HochgefĂŒhl, etwas 'Mildes, WohltĂ€tiges‘ getan zu haben letztlich im Sterben mĂŒnden wird; dass es egal ist, was wir geben oder zu geben glauben: unsere Bestimmung (die uns mit der Geburt auferlegt wurde) vollzieht sich erst in dem unausweichlichen Moment, da wir uns ihrem Spiel und damit schließlich selbst opfern.” (Zitat Ende)


Corinna, 09.09.2009

Weiterlesen hier:

Update 1. Dez. 2009:
Nachtrag zum obigen Teil A) "Der Katzenveit":
www.ufos-co.de/news_artikel/ht ... /article.php?storyid=1771
Und weiter mit Abschnitt 'D' geht's hier:
D) "In einer Nebenrolle: Mensch":
www.ufos-co.de/news_artikel/ht ... /article.php?storyid=1747



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