DER DYATLOV-FALL

Datum 31.01.2009 13:52:08 | Thema: Artikel

Von Reptomaniac

Im Jahre 1959 ereignete sich im Ural ein merkwürdiger Vorfall mit neun Todesopfern, der in deutschen Medien kaum erwähnt wurde und der bis heute rätselhaft blieb...
Am 27. Januar war eine Gruppe von zehn Studenten des Ural Polytechnischen Instituts zu einer Skitour aufgebrochen. Die Namen der Teilnehmer waren Igor Dyatlov - oder Djatlov - (der Gruppenführer, nach dem der Fall später benannt wurde), Zinaida Kolmogorova und Lyudmila Dubinina (die beiden einzigen weiblichen Teilnehmer), sowie Alexander Kolevatov, Rustem Slobodin, Yuri Krivonischenko, Yuri Doroshenko, Nicolas Thibeaux-Brignollel, Alexander Zolotarev und Yuri Yudin, der einzige Überlebende. Die Gruppe traf am 25. Januar am Bahnhof von Ivdel ein und reiste dann weiter nach Vizhai, der - so weit nördlich - einzig bewohnten Siedlung.

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Igor Dyatlov

Am 27. starteten sie zu ihrer Tour zu dem Berg Otorten. Am nächsten Tag erkrankte Yuri Yudin und mußte umkehren, was ihm wahrscheinlich das Leben gerettet hat. Die Route zum Otorten galt als Kategorie 3 (die höchste Anforderungsstufe). Alle Teilnehmer waren sehr sportlich und erfahrene Skiwanderer.

Durch später gefundenen Tagebuchaufzeichnungen konnte der Weg der Gruppe rekonstruiert werden. Am 31. Januar erreichten die Sikfahrer den Rand einer Hochebene und wollten am nächsten Tag den Pass überqueren. Anscheinend wollten sie ihr Nachtlager auf der gegenüberliegenden Seite aufschlagen, wurden aber durch widrige Wetterumstände (sie verloren anscheinend durch einen Schneesturm die Orientierung) daran gehindert und kamen von ihrem Weg ab.

Am 2. Februar gegen 17.00 Uhr errichteten sie auf Anordnung ihres Leiters Igor Dyatlov ihr Lager am Kholat-Syakhl, einem Berg, der ihrem eigentlichen Ziel vorgelagert war. Dyatlov hatte mit seinem Skiklub vereinbart, ein Telegramm zu schicken, sobald die Gruppe wieder nach Vizhai zurückgekehrt war, spätestens bis zum 12. Februar. Als er sich bis zu diesem Termin nicht gemeldet hatte, machte man sich zuerst noch keine Sorgen, da er angekündigt hatte, dass die Tour vielleicht doch einige Tage länger dauern könnte.

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Yuri umarmt Lyudmila, denn sie muss alleine zurück

Erst nachdem die Angehörigen der Teilnehmer wiederholt drängten, wurde am 20. Februar vom Institutsleiter Igor Djatlova eine Gruppe freiwilliger Lehrer und Studenten auf die Suche nach den Vermissten entsandt. Später beteiligten sich auch die Polizei und die Armee mit Hubschraubern und Flugzeugen daran.

Der Suchtrupp erreichte das Lager am 26. Februar. Ein Teilnehmer der freiwilligen Rettungskräfte, Mikhail Sharavin aus Yekaterinenburg, teilte der Moscow Times in einem Telefonat mit, das Zelt sei halb umgerissen und mit Schnee bedeckt gewesen. In dem verlassenen Zelt hätten sich alle Habseligkeiten der verschollenen Gruppe, inklusive ihrer Schuhe, befunden.

Die Spuren, die an und um das Zelt gefunden wurden, lassen den Schluß zu, dass die Skiwanderer anscheinend in wilder Panik vor irgendetwas geflohen sind. Das Zelt war von innen aufgeschnitten worden. Rund herum fanden sich Spuren von insgesamt acht oder neun Personen, die nur einen Schuh an ihren Füßen hatten, in Socken liefen oder sogar barfuß waren. Diese Spuren konnten über den Pass, den Hang hinunter, bis zu einem Wald verfolgt werden.

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Lyudmila Dubinina, Rustem Slobodin, Alexander Zolotarev (Zolotaryov?) and Zina(ida) Kolmogorova, 1959

Amikhail Sharavin entdeckte unter einer Kiefer die Leichen von Yuri Krivonischenko und Yuri Doroshenko. Beide trugen nur ihre Unterwäsche, an den Füßen waren sie unbekleidet, In der Nähe fand man die Überreste eines Feuers. Die Zweige der Kiefer waren bis zu einer Höhe von fünf Metern geknickt und um den Baum lagen einige abgebrochenen Äste, was darauf schließen ließ, dass die beiden dort hinaufgeklettert sind - um nach etwas Ausschau zu halten, oder um vor etwas zu fliehen?

Drei weitere Tote, der Expeditionsleiter Dyatlov, Zinaida Kolmogorova und Rustem Slobodin wurden zwischen dem Baum und dem Lager gefunden. Anscheinend hatten sie sich auf den Rückweg befunden. Ihre Leichen lagen getrennt 300, 400 und 630 Meter von dem Baum entfernt. Eine Autopsie ergab keinen Hinweis auf eine Fremdeinwirkung, anscheinend sind sie alle erfroren. Slobodin wies eine Verletzung des Schädelknochens auf, die aber nicht als tödlich eingestuft wurde. Seltsamerweise war die Haut der drei Toten gelb bis bräunlich verfärbt.

Erst zwei Monate später fand man die Leichen der restlichen vier Skiwanderer etwa 75 Meter von der Kiefer entfernt unter einer vier Meter dicken Schneedecke in einem Bachbett. An den Körpern von Lyudmila Dubinina und Alexander Zolotarev wurden zahlreiche gebrochene Rippen festgestellt, der Schädel von Nicolas Thibeaux-Brignollel war zertrümmert. Die Leichen wiesen keine äußeren Wunden auf. Besonders bizarr und unheimlich war aber, dass Frau Dubinina keine Zunge mehr besaß.

Anscheinend hat diese Gruppe am längsten überlebt. Zum Teil hatten sie Kleidung der bereits früher Verstorbenen angezogen. Laut der Moscow Times waren einige - nicht alle! - Kleidungsstücke hochgradig radioaktiv verseucht.

Die Ermittlungen wurden nach einigen Monaten eingestellt und die Akten verschwanden in Geheimarchiven. Der Öffentlichkeit wurde für zwei bis drei Jahre der Zugang zu der Region verwehrt. Von den Angehörigen der Opfer und anderen an dem Fall Interessierten wurde in Jekaterinenburg die Dyatlov-Stiftung gegründet, mit dem Ziel, den seltsamen Vorfall aufzuklären.

Zuerst hegte man den Verdacht, das ortsansässige Volk der Mansi hätte etwas mit den Ereignissen zu tun. Kholat-Syakhl heißt in deren Sprache "Berg der Toten" und Otorten bedeutet "Gehe nicht dorthin". Die Region wird von den Einheimischen gemieden und sie verfolgen auch keine Tiere dorthin auf der Jagd. Man nahm an, die Mansi hätten die Skiwanderer getötet, weil sie ihr Land betreten hatten. Dagegen spricht, da die Mansi immer sehr freundlich zu den Russen waren und sich an der Suche beteiligt haben. Außerdem soll die Region nicht tabu gewesen sein.

Des weiteren besagte der Obduktionsbefund des Arztes Boris Vozrozhdenny, dass einige der Leichen schwere innere Verletzungen wie nach einem Autounfall aufwiesen, das hätte die Kräfte eines Menschen bei weitem überstiegen. Auch die These, eine Lawine wäre für den Tod der neun Menschen verantwortlich ist nicht stichhaltig, fehlen doch in der Umgebung Hinweise darauf in der Landschaft. Außerdem wären die Skiwanderer sicher nicht ohne jede Schutzkleidung hinaus in die nächtliche Kälte geflohen. Alle Gruppenmitglieder waren anscheinend sechs bis acht Stunden nach ihrer letzten Mahlzeit ums Leben gekommen.

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Dyatlov-Pass-Accident-Memorial

Im März des gleichen Jahres wurden von mehreren Augenzeugen seltsame leuchtende Kugeln über der Region beobachtet. Der ehemalige und inzwischen verstorbene polizeiliche Ermittlungsleiter Lev Ivanov sagte im Jahre 1990 in einem Interview, dass er von höheren Beamten, die über die Vielzahl der Zeugen (u.a. vom Militär und vom Wetterdienst) beunruhigt waren, die Anweisung erhielt, den Fall mit den Leuchterscheinungen abzuschließen und als geheim einzustufen. Gegenüber der kasachischen Zeitung "Leninsky Put" erklärte Ivanov, dass er schon damals der Ansicht war, diese Leuchterscheinungen hätten irgendetwas mit dem Tod der Skiwanderer zu tun.

Die Behörden behaupteten, die Studenten seien selber Schuld an ihrem Schicksal gewesen. Der Institutsleiter wurde entlassen, andere Mitarbeiter erhielten schwere Tadel. Alle an dem Fall beteiligten Ärzte und Forscher wurden zu Stillschweigen verpflichtet.

Aus bislang nur zum Teil veröffentlichen Akten geht hervor, dass eine andere Gruppe am gleichen Abend, als die Opfer des mysteriösen Vorfalls ums Leben kamen, nur etwa 50 km entfernt ihr Lager aufgeschlagen hatte und ebenfalls seltsame orange leuchtende Sphären beobachtete. Auch von den eingesetzten Rettungskräften war zu hören, sie hätten am 31. März derartige Leuchterscheinungen über dem Kholat-Syakhl gesehen.

Der einzige Überlebende, Yuri Yudin, der wegen seiner Erkrankung nicht an der Expedition teilgenommen hatte, äußerte die Vermutung, die Gruppe wäre in militärisches Sperrgebiet geraten. Man munkelte wegen der radioaktiven Kleidungsstücke und der auffälligen Hautverfärbungen, die Skifahrer seien die Opfer eines geheimen Atombombentests geworden. Dabei wurde aber übersehen, dass nicht alle Kleidung verseucht war und es wurden keinerlei Spuren einer Atombombenexplosion am Kholat-Syakhl gefunden. Zudem fand man unter den Habseligkeiten der Toten Filmrollen, die ungeschützt kaum die Strahlenbelastung überstanden hätten. Und schließlich, wie passt die verschwundene Zunge von Frau Dubinina hier dazu?

Der Vollständigkeit halber soll nicht unerwähnt bleiben, dass auch Außerirdische für den mysteriösen Vorfall verantwortlich gemacht wurden - eine These, die Vadim Chernobrov von der Organisation Kosmopoisk vertritt.

Die Ereignisse von damals sind bis heute ein Rätsel geblieben. Keine der Theorien kann den Vorfall erklären. Wären sie doch von den Mansis überfallen wurden, hätte man rund um das Lager Spuren eines Kampfes entdecken müssen, was nicht der Fall war - einzig und allein die Abdrücke der neun Skiwanderer waren zu sehen. Wäre eine Atombombenexplosion die Ursache gewesen, hätte es in der Umgebung deutliche Hinweise darauf geben müssen; es wurden aber keinerlei derartigen Spuren gefunden. Auch bei einem Lawinenunglück hätte man Hinweise in der Landschaft finden müssen. Alles spricht dafür, dass die Expeditionsteilnehmer in ihrem Zelt urplötzlich von etwas äußerst Unheimlichen überrascht wurden. Sonst wären sie nicht in wilder Panik, völlig kopflos und ohne sich anzuziehen in die eisige Nacht gerannt.

Die Fragen bleiben...

Von Reptomaniac, 31. 01.2009


Anmerkung:

Diese Geschichte ähnelt dem HIER von Andrium geschilderten Fall, der sich 1856 im Westen der USA abgespielt hat. Bitte vergleichen Sie...

Auf verschiedenen Internetseiten heißt es, im Zusammenhang mit dem Djatlov Fall - dessen Details übrigens leicht unterschiedlich geschildert weden (Start der Tour war der 28., nicht der 27. Jan., und ähnliche Abweichungen...) - die Gruppe hätte eine Notiz hinterlassen, sie würden "nun wissen, dass Schnee-Männer (Yeti's) existieren". Daher wird mitunter auch der Yeti bzw. Bigfoot für den mysteriösen Vorfall verantwortlich gemacht (bzw. - so würde ich es ausdrücken - ETWAS oder Jemand, das oder der sich als Bigfoot gezeigt haben mag und dem daran gelegen ist, Bigfoot Mythen zu verstärken?).

Trotz allem muss man die verbreiteten Details der Geschichte mit Argwohn betrachten. Einseitige Darstellungen führen oft zu verschwörerischen Annahmen, insbesondere dann, wennn es praktisch unmöglich ist, einzelne Details nachzuprüfen. So KÖNNTE es sich bei dieser MYSTERY Geschichte einfach um ein schreckliches, aber erklärbares Ereignis handeln, auch wenn man anderes hineininterpretieren möchte. Corinna


schattenwelt.de
engl. wikipedia
bigfootencounters.com/articles/trachtengerts.htm
Rationale Erklärung:
www.dbskeptic.com/2008/03/08/t ... unknown-compelling-force/



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