DIE SACHE MIT DER HOCHRANGIGKEIT :)

Datum 12.12.2008 11:52:40 | Thema: Ufos, Wesen & Co

Das Wort “hochrangig” ist in der letzten Zeit geradezu zum Super-Wort der Ufologie mutiert..
..nachdem es insbesondere von der m.E. nach fragwürdigen Organisation “Exopolitics” (mehr dazu s. Artikel: Dear Mr. President) regelmäßig im Zusammenhang mit UFO-Sichtungen- oder Meinungen verschiedener US Ex-Militärangehöriger oder Ex-Sonstwas benutzt wird. Die dabei als “hochrangig” bezeichnete Position, die irgendwelche Zeugen vielleicht einmal inne hatten, wird in der Ufologie von leichtgläubigen Verehrern fälschlicherweise mit “höherem Wissen” bzgl. UFOs gleichgesetzt:

Sog. “hochrangige” Zeugen müssen demnach auch “Hochrangiges” über UFOs zu sagen haben. Ich bin damit natürlich gar nicht einverstanden. Die sog. “Hochrangigkeit” begründet sich nämlich - wenn überhaupt - nur auf eine (ehemals) ausgeführte Tätigkeit und die dieser angeblichen Hochrangigkeit gegenüber gezeigte Ehrfurcht beruht auf einem simplen, in jeder Gesellschaft vorhandenen System der Sozialstruktur, die z.B. Exopolitics sich vielfältig zunutze macht.

(Anmerkung: Autorität ist im weitesten Sinne eine soziale Positionierung, die einer Institution oder Person zugeschrieben wird und dazu führt, dass sich andere Menschen in ihrem Denken und Handeln nach ihr richten. Sie entsteht (durch Vereinbarungen oder Herrschaftsbeziehungen) in gesellschaftlichen Prozessen (Lehrer/Schüler, Vorgesetzter/Mitarbeiter,) oder durch vorausgehende Erfahrungen (von Entschlusskraft, Kompetenz, Tradition, Charisma oder Offenbarung). Quelle: Wikipedia.)

Es gibt z.B. Berufe und Positionen in einem Staat, die z.B. bestimmte Ausbildungen oder Begabungen erfordern. Manche davon sind in einer Gesellschaft dabei angesehener, oder hilfreicher (oder haben eine größere funktionale Bedeutung), als andere und wecken mitunter bei den Menschen eine Art Hörigkeit gegenüber denen diese Positionen innhabenden 'Autoritäten', die eigentlich gar keine sind. Gerade in Deutschland aber ist eine Art von Obrigkeitshörigkeit sehr verbreitet. Dabei ist die Bereitwilligkeit, Verantwortung abzugeben (passive Geisteshaltung), entscheidender Faktor. Wenn unsere Gesellschaft etwas gelernt hat, dann ist es, wie man in einem über-sozialen System nicht mehr außerordentlich stark für sich selbst sorgen muss, und eigene Verantwortung abgibt (an den Staat).

Das Aufsehen zu Obrigkeiten - oder “Hochrangigen”, die z.B. die UFO-Sache “schon richten werden” passt gut ins deutsche - und überhaupt neuzeitlich demokratisch-sozialpolitische Schema (man wünscht sich, dass die Politik alles für einen regelt, sogar die UFO Frage, und wenn sie es nicht kann, dann doch wenigsten die EXO Politik) und das obwohl die ganze UFOLOGIE eigentlich sehr viel mehr eine religiöse oder mythologische Frage, als eine politische wäre.

Der Grad einer Position innerhalb einer Gesellschaft - sowie das Ansehen, das dieser Position zukommt - wird nach verschiedenen Punkten, sowie z.B. der Wichtigkeit innerhalb eines bestimmten Gebietes, bemessen, wobei man sich fragen muss, wichtig für wen? ..und wer legt das fest? Im Falle von “hochrangigen” Ex-Militärs, die als UFO Zeugen an den Einfluss und den vermeintlich gesellschaftlich hoch bewerteten “Ruf” ihrer ehemaligen Tätigkeit anschließen wollen, muss man sich die Frage gefallen lassen, warum man US-Militärangehörigen, Ex Piloten oder sonstigen Ex-Regierungsangehörigen (überwiegend) der USA denn soviel Vertrauen entgegenbringt, wo man doch (besonders hierzulande) ‘Offizielle’ der USA für korrupte Kriegstreiber und Lügner (911) hält?

Oder liegt die verschmitzte Zuneigung gegenüber den ET-verteidigenden Ex-Regierungsangehörigen der USA vielleicht in dem Umstand, dass diese sich ja mit ihren Zeugenaussagen gegen das US System und seine angebliche UFO Geheimhaltung wenden? Wird das schnelle Vertrauen in diese Zeugen vielleicht von einem Nicken begleitet “Ja, richtig so, zeigts Ihnen”? und wird das hörige Vertrauen in deren zweifelhafte UFO Fachkenntnisse somit von unterschwelliger Bewunderung begleitet? Die trauen sich was!

(Eine Demonstration von Autorität kann zum Beispiel [..] durch die offensichtliche Suche nach einem gerechten Konsens in Konflikten erfolgen. Dies wird gegenwärtig von vielen Menschen als positiv erachtet, da diese solche Demonstrationen von Autorität als Zeichen intellektueller Überlegenheit sehen. Quelle: Wikipedia)

Versetzt es den durchschnittlichen UFO-Interessierten womöglich in wehmütige Solidarität, wenn der Ex-Regierungsangehörige, der sein ganzes Berufsleben lang zum ‘qualvollen’ Schweigen verurteilt war, nun die Bombe platzen lässt und uns daran teilhaben lässt?

(Autorität ist nicht vornehmlich als Eigenschaft, sondern hauptsächlich als Beziehungsqualität zu begreifen; die Autorität bedarf der Anerkennung anderer, das Autoritätsverhältnis ist zweiseitig. Dabei kann es sich um die verschiedensten Beziehungsformen handeln, insbesondere können die Grade der Freiwilligkeit der Anerkennung viele Formen annehmen, insbesondere:

-Freiwillige Bewunderung, Anerkennung und Respekt, bis hin zum Gegenteil Autoritätshörigkeit.
-Faktisch akzeptierte Autorität in gesellschaftlichen Rollen (z. B. Eltern, Lehrer, Vorgesetzte, Polizisten, Richter, Trainer)
-Vortäuschen der Akzeptanz der Autorität nach Außen hin, um Nachteile zu vermeiden, bei gleichzeitiger innerer oder gegenüber Vertrauten dokumentierter Ablehnung
-Erzwungene Anerkennung von Autorität aufgrund körperlicher Unterlegenheit, in Situationen von Gefangenschaft oder Gefängnis- oder allgemein aufgrund von massiven Angstsituationen.
-Auflehnung und Rebellion beispielsweise gegen die Staatsautorität. Quelle: Wikipedia)

Zielt das Bezeichnen irgendwelcher Ufozeugen als HOCHRANGIG vielleicht weniger auf unsere Beurteilungsfähigkeit, was UFO Fachwissen angeht, sondern vielmehr direkt in unser Herz und unsere emotionale "Ufohaftigkeit"? Nehmen wir z.B. den kanadischen Ex Minister Paul Hellyer. Der 85jährige, der selbst einmal ein UFO gesehen haben will, ist vor ein paar Jahren in Berührung mit "exopolitischer" UFO Literatur gekommen (sowie Philip Corsos Buch “The Day After Roswell”) und zieht seitdem in einer Art "Comeback" mit der Behauptung “Die USA will Krieg gegen ETs führen” durch die irdische UFO Landschaft. Obwohl seine Behauptungen schräg sind, erfreut er sich regen Zuspruchs, immerhin war er ja vor ca. 1000 Jahren einmal ein Regierungsmitglied Kanadas, und gilt seitdem als HOCHRANGIG. Dabei ist es völlig unerheblich, was er für ein Typ ist, je gesagt oder getan hat, oder ob er z.B. überhaupt irgendetwas weiß.

Bei mir regt sich angesichts solcher “hochrangiger” (männlicher) Ufoexperten gelegentlich das weibliche, mütterliche Mitleid, denn es kann durchaus sein, dass manche Männer glauben, sich durch Wichtigtuerei dem drohenden Altwerden und Sterben entziehen zu können - oder sich zumindest davon ablenken zu können (gerade bei Menschen, die sich berufsbedingt den Vorwurf eines gewissen Machtstrebens oder gar Geltungssucht gefallen lassen müssen). Nichts ist wohl schlimmer - für die Betroffenen - als alte (männliche) Bedeutungslosigkeit.

Während die meisten Frauen bisher wohl immer noch kaum ein Problem damit haben, sich weniger über das, was sie beruflich tun oder einst taten, als vielmehr über das, was sie sind, wahrnehmen, identifizieren gerade Männer sich häufig und besonders über ihren Beruf. Nach dem Berufsende folgt oft der Absturz in die Nichtigkeit. Ein Abdriften in Pseudo-Wissenschaftlichkeit in Sachen ETs kann da sicher zum Jungbrunnen werden. Trotz der offensichtlichen Tragik dieses Themas bin ich nicht gewillt, mein Denken derlei Gehabe unterzuordnen.

Wenn ich schon mit der zweifelhaften, sich in einer Gesellschaft wiederspiegelnden, Bedeutsamkeit von Rängen ohnehin Probleme habe (Schichten und Schubladen-Denken) - und nicht damit einverstanden bin, dass man z.B. Prominenten, Polizisten, Anwälten, Ärzten, Politkern, oder auch Militärangehörigen von vornherein und automatisch einen besonderen, höheren gesellschaftlichen Wert zugesteht (insbesondere aber eine höhere Glaubwürdigkeit und eine Art ‘all-around-Wissen‘) -, dann sollte ich mit dem Hervorkehren des Wortes “Hochrangigkeit” erst recht ein Problem haben (insbesondere wenn all diese hochrangigen Zeugen ein Phänomen erklären wollen, das ich selbst ganz anders erlebt habe), denn letztlich besagt diese Bezeichnung nichts anderes, als dass manche einfach mehr wert sind, als andere, und man sich nach ihnen richten sollte.

Wer sich von angeblicher Ex-höherer Stellung einer Person beeinflussen lässt, was den Inhalt ihrer Aussagen über UFO-Herkunft angeht, verhält sich natürlich gesellschaftsangepasst und damit Schafs-gerecht, was natürlich von dem Phänomen, welches u.a. für UFOs verantwortlich ist, berücksichtigt wird. Um den Mythos “UFOs=ET’s” auszubauen, ist dem unbekannten Verursacher natürlich alles recht und natürlich wird das allernormalste (also am weitesten verbreitete) Verhalten der Menschen in die Entwicklung der Beurteilung des Phänomens mit einfließen.

Mitläuferschaft in Organisationen, die immer und immer wieder die Hochrangigkeit derjenigen Zeugen bemühen müssen, auf dessen Aussagen sie u.a. ihre in Wahrheit durch nichts zu belegende Hypothese stützen, ist daher wohl eher als erbärmlich - wenn auch gesellschaftsüblich - anzusehen.

(Unter Demonstration von Autorität oder Autoritätsdemonstration wird eine Handlung verstanden, die dazu dienen soll, dass eine Autorität anerkannt und gefestigt wird. Quelle: Wikipedia)

Von all dem abgesehen durfte ich ein paar - des öfteren als “hochrangig” bezeichnete und mit Ehrfurcht betrachtete - Exopolitcs Verfechter in den USA bereits als eher leicht verwirrt oder Opfer eines Anerkennungsdefizits kennenlernen.

Es muss auch einmal darauf hingewiesen werden, dass GERADE Männer, die ihr Leben lang z.B. in einer militärischen US Einrichtung “gedrillt” worden sind, sich an Befehle und Richtlinien zu halten und eigenes Denken und eigene Schlussfolgerungen zu vermeiden, vielleicht nicht so geneigt sind, gehaltvolle Aussagen über ein Phänomen zu treffen, dem viel mehr zugrunde liegt und das einem Menschen viel mehr abfordert, als bloße antrainierte Beobachtungsgabe oder mögliches Beurteilungsvermögen von Flugkörpern. Man darf auch nicht vergessen, dass gerade das US Militär, - von dem etliche dieser so hochrangigen Zeugen stammen - an jeder Ecke und in jedem TV Sender Anwerbung betreibt, so ziemlich jeden einstellt und in manchen Bereichen der USA die einzige Beschäftigungsmöglichkeit darstellt.

Dass man “HOCHRANGIG” in der als exopolitisch oder klassisch zu bezeichnenden Ufologie so häufig verwendet, lässt vermuten, dass die diesen Gruppen angehörigen ET Anhänger sich entweder unterwürfig gegenüber einem vermeintlichen, militärischen, “autoritären” Hintergrund beugen, oder aber den meist militärischen Background von Zeugen als offiziellen Anstrich für Ihr Unternehmen nutzen und damit versuchen, die angebliche Seriosität ihrer Theorien besonders hervorzukehren. Diese aber ist, wie ich u.a. in “Dear Mr. President” dargestellt habe, m.E. nach von vornherein überhaupt nicht vorhanden und es wird durch Seminare, auf denen man zum galaktischen Botschafter ausgebildet wird, mit sog. “europäischen Gipfeltreffen” oder selbstverliehenen (offiziell klingenden) Titeln und Websites mit “quasi-offizieller” Bezeichnung auch nicht besser.

Die immer wieder behauptete Hochrangigkeit - die sich in Wahrheit nur auf eine militärisch-dienstliche oder anders berufliche Rangordnung bezieht, welcher gegenüber man ohnehin sehr skeptisch sein sollte (wie steht es um die Ethik bzgl. der Aussage, Militärangehörigkeit sei mit gehobener Qualität gleichzusetzen?) - hat mit irgendwelcher qualitativ oder inhaltlich vorhandener Ahnung, was das UFO Phänomen angeht, nichts zu tun. Die sich in alte Uniformen zwängenden von Exopolitics vorgeführten Zeugen sind im besten Fall zunächst einfach nur ‘mal UFOzeugen, nicht mehr und nicht weniger. Irgendeine Sonderposition, die ihnen erlaubt, besonders richtige Angaben zur ET Problematik zu treffen, obliegt ihnen dadurch nicht!


Anhang:
Paul Hellyer redet wie selbstverständlich über ETs, und berichtet von Kontaktler-Erlebnissen anderer, und ignoriert die Tatsachen, - u.a. die, dass es überhaupt keine Beweise dafür gibt, dass es sich bei den so genannten „Besuchern“ um Außerirdische handelt. Stattdessen sagt er, die ETs hätten uns vor Jahrzehnten bereits zur Vorsicht ermahnt, was die Umweltzerstörung angeht..etc...:



Sollten Sie übrigens wissen, welcher Gruppe Hellyer zugehört (s. Wappen auf seiner Jacke) teilen Sie es mir bitte mit.


Corinna, 12.12.2008



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Auszug aus "NAHRHAFTE SYMBOLIK":
www.ufos-co.de/news_artikel/ht ... /article.php?storyid=1691

„[..]Ja, unbedingt. Damit meine ich allerdings nicht die peinlichen Versuche von ‚hochrangigen‘ (oder meint man ‚ausrangierten‚) Zeugen, die mit ihrer angeblich politisch motivierten Alienhörigkeit eigentlich eher eine Art geistigen Verfall demonstrieren. Nein: Wer, wie ich, denkt, dass wir in einer dämönisch beherrschten Pseudo-Realität leben, der weiß, dass nicht nur vereinzelte Ufozeugen von Manipulation betroffen sind, sondern praktisch alles. GERADE die Politik, die Gesellschaften prägt, ist wichtig. Wir hatten an anderen Stellen auch schon auf die deutlich okkulten und Opfer-orientierten Hintergründe des Nationalsozialismus hingewiesen und auch darauf, dass es Anlass zu der Annahme gibt, dass ein ehemaliger Mothman- und Alienzeuge von seinen Besuchern bereits vor Jahrzehnten von dem 911 Anschlag erfahren hat. Geht man nur 'mal einen Moment lang davon aus, dass das so gewesen ist, dann kann man vielleicht die Bedeutung einer solchen Aussage ermessen. Neben dem unglaublich tragischen Anschlag des 911 ginge es dann außerdem um ein möglicherweise jederzeit fremdbestimmtes Leben, und zwar eines jeden einzelnen...“



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