BIS AUF's BLUT

Datum 06.09.2007 12:10:00 | Thema: Artikel

Geschöpfe der Nacht

Artikel von Reptomaniac


Zu dem Unheimlichsten, was wir aus dem Gebiet der Mythologie kennen, gehören die Geschichten um Vampire, jene Untoten, die den Lebenden das Blut aussaugen..
Das historische Vorbild

Das Bild des Vampirs, das wir heute vor Augen haben, wurde hauptsächlich durch die literarischen Werke des ausgehenden 19. Jahrhunderts - genannt seien hier Sheridan Le Fanus Erzählung "Camilla" von 1872 und natürlich Bram Stokers berühmter Roman "Dracula" aus dem Jahre 1879 - geprägt.

Stoker war übrigens Mitglied im "Hermetic Order of the Golden Dawn":
http://en.wikipedia.org/wiki/The_Hermetic_Order_of_the_Golden_Dawn,_Inc. und
www.hermeticgoldendawn.org/index.shtml

Die Vorlage für Dracula waren Legenden, die sich um den von 1431 bis Ende 1476 / Anfang 1477 lebenden Vlad III. Draculea, Sohn der Vlad II. Dracul und der transsylvanischen Prinzessin Cneajna, bildeten. [Auf Greyhunters Seite heisst es hierzu: Draculas eigentlicher Name lautete Vlad Basarab, genannt wurde der Woiwode der Walachei aber nur Vlad Tepes [Vlad der Pfähler] oder Draculea [Sohn des Dracul. Dracul wird abgeleitet vom lateinischen Wort Draco = Drache].

Im Volksmund erfuhr sein Beiname Draculea bald einen Bedeutungswandel - aus Draco, dem Drachen wurde Dracu, der Teufel. Aus Draculea - Sohn des Drachen, wurde also Draculea - Sohn des Teufels! (http://vladdracul.uboot.com/blog/vladdracul)].

Sein Regime währte sechs Jahre und er galt seinen Zeitgenossen als äußerst grausam. So befestigte er den türkischen Gesandten deren Turbane mit kleinen Nägeln auf dem Kopf, nachdem sie sich weigerten, diese vor ihm abzunehmen. Die Armen des Landes lud er zu einem Gastmahl, ließ nach dessen Ende alle Türen verriegeln und den Saal mit allen Menschen niederbrennen, um sie von ihren "Sorgen zu befreien". Seine Lieblingsbeschäftigung war jedoch das Pfählen ihm unliebsamer Zeitgenossen, wobei es ihm noch ein besonders Vergügen bereitete, inmitten der Leichen zu speisen.

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Wer sich während eines solchen Mahls über den Leichengeruch beschwerte, wurde kurzerhand ebenfalls gepfählt. Die Zahl der Unglücklichen, die auf diese schreckliche Art und Weise um ihr Leben kamen, geht in die 'zigtausende', was ihm nach seinem Tod den Beinamen "Tepes" (der Pfähler) einbrachte. Seine auch für die damalige Zeit außerordentliche Grausamkeit, seine Angewohneit, das Blut seiner Opfer zu trinken und die Tatsache, dass "Draculea" neben "Drachensohn" auch "Sohn des Teufels" heißt, trugen wesentlich zum Bild des Vlad Tepes als unmenschlichem Blutsauger bei. Vlad III. Draculea wurde, nachdem er von den Türken gefangengenommen wurde, Ende 1476 / Anfang 1477 enthauptet, sein Kopf in Honig eingelegt und nach Konstantinopel (das heutige Istanbul) gebracht. Seine Leiche soll im Kloster von Snagov bestattet sein. Seltsamerweise war das Grab leer, als man es 1931 öffnete.

Im Jahre 1922 kam Friedrich Wilhelm Murnaus Meisterwerk "Nosferatu, Eine Symphonie des Grauens" mit Max Schreck (!) in der Rolle des vamprischen Grafen Orlock in die Kinos. Dabei handelte es sich um eine nicht autorisierte Verfilmung von Stokers Roman, daher die Namensänderungen. In den folgenden Jahren gab es dann bis heute unzählige Filme - mehr oder weniger sehenswert - über das Dracula-Motiv, wobei die meisten allerdings außer dem Namen nichts mit der Romanvorlage zu tun hatten Erwähnt seien hier nur die Hammer-Studios, die in den 1960er Jahren eine ganze Serie von Dracula-Filmen mit Christopher Lee in der Titelrolle auf den Markt. warfen, die das gängige Bild über Vampire stark mitprägten.

In dem 1732 entstanden Werk "Acten-mäßige und Umständliche Relation von denen Vampiren oder Menschen-Saugern, Welche sich in diesem und vorigen Jahren, im Königreich Servien herfürgethan" werden etliche Fälle von Vampirismus beschrieben. Interessanterweise werden aber nicht nur Fälle geschildert, in denen Menschen den Untoten zum Opfer fallen, sondern auch Tieren wird das Blut ausgesaugt.

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"War gleichdals ein Weib, nahmens Miliza beyläuffig 60. Jahr alt, in dem vorberührten Stand, welche nach 3. Mona[13]then Kranckheit mit Tod abgegangen, und vor 90. Tagen begraben worden, nach der Leute Aussage jetziger Zeit den Anfang derer Vampiren gemacht haben soll, zumahln sie das Fleisch von denen Schaafen, so von denen Vampiren getödtet worden, gegessen hat"

"... in der Türckischen Sprache Vampiren oder Menschen-Säuger genennet, welche Capable seyn in kurzer Zeit ein gantzes Dorff an Menschen und Vieh zu ruiniren, weswegen fast täglich häuffige Klagen bey hießiger Regierung deswegen einlauffen;"

Diese Berichte, nach denen auch Tiere von Vampiren getöten wurden, schlagen eine Brücke zu den unheimlichen Cattle-Mutilations, bei denen ja bekanntlich verstümmelte Tierkadaver völlig blutleer aufgefunden werden.

Vampire in anderen Kulturen

Der Vampirglaube in Europa stammt ursprünglich aus dem Karpatenraum und hat sich von dort aus über Serbien, Rumänien, Griechenland und Bulgarien verbreitet. Nicht nur aus dem südosteuropäischen Raum kennen wir Vampire oder vampirähnliche Wesen. Wir finden sie auf der ganzen Welt. Hier sei nur eine kleine Auswahl vorgestellt:

Im antiken Griechenland war die Lamia (oder Lamo) bekannt, ein weibliches Vampirgespenst, dass sich vom Blut lebender Menschen ernährt. Der im ersten nachchristlichen Jahrhundert lebende Apollonius von Tyana soll seinen Schüler Menippus aus der Gewalt einer Lamia befreit haben. Dieser Schüler wollte eine reiche Frau aus Phönizien heiraten und lud Apollonius zur Hochzeit ein. Der Meister erkannte aber, dass die ganze reichgedeckte Tafel nur ein Trugbild war und schließlich gab auch die Braut ihre wahre Natur zu erkennen. Sie gestand, dass sie Menippus mästen wollte, denn sie ernähre sich von Menschenleibern. Besonders das Blut habe es ihr angetan. Hier scheinen wir auch ein Vorbild für die Hexe im bekannten Märchen von Hänsel und Gretel zu haben.

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In Schottland gibt es die verführerische Vampirin Baobhan-Sith, die jungen Männern in Gestalt eines schönen, grüngegekleidet Mädchens vor allem in der freien Natur und im Wald auflauert, um sie dann bis auf den letzten Tropfen Blut auszusaugen.

Ebenfalls eine Vampirin ist die Aswang von den Philippinen. Während des Tages eine schöne Frau, saugt sie nachts in Gestalt eines fliegenden Ungeheuers besonders gern das Blut kleiner Kinder. Sie kann auch den Schatten von einem Menschen auflecken, der bald darauf sterben muss. Als Abwehr gegen sie soll man sich mit Knoblauchsaft einreiben.

Im nördlichen China kennt man die Fu-Li. Hier handelt es sich aber um einen Tier- genauer gesagt um einen Fuchsdämonen, der sich laut Sage nach 50 Jahren in eine Frau, nach 100 Jahren in ein junges Mädchen und nach 1000 Jahren in einen sogenannten "himmlischen" Fuchs mit neun Schwänzen verwandeln kann. Diese Fuchsdämoninnen sollen nächtens jungen Studierenden erscheinen und sie verführen. Dabei saugen sie ihnen die Lebenskraft aus, um ihr eigenes Leben zu verlängern. Mit den Hu-Li vergleichbar sind die Koki-Teno aus Japan. Japanischen Ursprungs sind auch die Oni, berüchtigt für ihren Blutdurst und ihre kannibalistischen Vorlieben.

Der Chupacabra

Als Tierdämonen bzw. Tiervampir kann wahrscheinlich auch der besonders in Südamerika auftretende Chupacabra(s) (Spanisch für "Ziegensauger") gezählt werden. Die reale Existenz dieses Wesens ist umstritten und die möglichen Erklärungen reichen von bloßer Phantasie über eine noch unentdeckte Spezies, aus einem Genlabor entwichene mutierte Tiere bis hin zu außerirdischen Tieren, die sich nun auf unserem Planeten angesiedelt haben.

In den 90'er Jahren kamen in der Karibik die ersten Meldungen über aufgefundene Kadaver von Nutztieren auf, denen das Blut ausgesaugt war. Die Tierleichen wiesen kleine Einstiche auf, die an Vampirbisse erinnerten. Schon Jahre vorher war in dieser Region die Rede von einem ungehenden Vampirdämon die Rede.

Die Beschreibung des Chupacapra ist höchst unterschiedlich, aber im allgemeinen soll er eine Körpergröße von ca. eineinhalb Metern haben. Die mandelförmigen Augen haben im Vergleich zum Kopf Übergrösse und erinnern an die von Greys. Das Wesen besitzt scharfe Reißzähne und lange Krallen. Auf dem Rücken trägt er einziehbare grün-gelbe Stacheln. Er soll seine Hautfarbe wie ein Chamäleon der Umgebung anpassen können und bewegt sich auf zwei Beinen mit bocksähnlichen Füssen. Der Ziegensauger soll in der Lage sein, ziemlich große Sprünge auszuführen.

Erlegte Exemplare dieses Wesens wurden von Zoologen meistens als verwilderte Hunde klassifiziert. In einigen Fällen verschwanden die Kadaver allerdings. Ob hier Vertuschung am Werk ist?

Aus Leon in Nicaragua stammt der folgende Bericht: Ein Bauer hatte am 25.08.2000 ein ihm unbekanntes Tier erlegt, das er für einen Chupacabra hielt. Eine Untersuchung des Skeletts durch die Biologin Giocconda Chavez ergab, dass es sich sehr wahrscheinlich um einen Ziegensauger handelte. Die Reste des Tieres wurden im forensischen Labor der Universität Nacional Autonoma de Nicaragua in Leon von Dr. Pedrarias Davilla und seinem Team untersucht und dann zur Universität von Nicaragua geschickt, um durch eine DNA-Analyse zu ermitteln, welcher Spezies die Kreatur angehört. Nach zwei Tagen kam als Antwort, dass es sich wahrscheinlich um einen Hund handelt.

Der Teufel von Devon

Ist es möglich, dass der Ziegensauger nicht erst in den letzten Jahren sein Unwesen treibt, sondert schon Jahrhunderte vorher in Europa auftrat? Insbesondere die Form seiner Füsse erinnern an einen Vorfall, der sich im Winter 1855 in Süd-Devon in England zugetragen hat. Am 9. Februar entdeckten die Anwohner der Flussmündungen des River Exe und des River Teign merkwürdige Fußspuren im Schnee. In der Times vom 16. Februar hieß es dazu:

"Die Entdeckung einer großen Anzahl gewaltiger Fußspuren von äußerst seltsamer Form und mysteriöser Herkunft haben in den Städten Topsham, Lympstone, Exmouth, Teignmouth und Dawlish für einige Aufregung gesorgt. Die Abergläubischen der Bevölkerung glauben sogar, dass es die Fußspuren des leibhaftigen Teufels sind... Es schien überall gewesen zu sein, denn die Fußspuren waren auch an den unzugänglichsten Stellen zu sehen - auf Hausdächern, an schmalen Mauern, in Gärten und Hinterhöfen."

Das geheimnisvolle Wesen ging sehr wahrscheinlich auf zwei Beinen. Die Spuren hatten Ähnlichkeit mit Eselshufen, waren etwa vier bis sechs Zentimeter lang, wiesen einen Abstand von 20 Zentimetern auf und verliefen in einer geraden Linie. Die Kreatur hatte fast jeden Garten, auch abgelegene Bauernhöfe durchquert, wobei seine Spur auch über Hausdächer und hohe Mauern führte, ohne den Abstand zwischen den Schritten zu ändern. Die Fußspuren des Wesens führten auch an einige Türen.

Einige meinten, es wäre ein Vogel gewesen, aber welcher Vogel hinterlässt Hufspuren? Der Naturwissenschaftler Richard Owen kam - nachdem er sich mit Zeichnungen befasst hatte, die von den Fußspuren angefertigt wurden - zu dem Schluß, dass es sich um die Spuren eines Dachses (!) handele. Der Dachs scheint überhaupt meistens als Erklärung für seltsame Fußspuren herzuhalten, wie der Fall einer Zeugin zeigt, die vor längerer Zeit auch eigenartige Abdrücke in ihrem Garten entdeckte, die allerdings eher an die von einem zweibeinigen Reptil erinnerten.

Bereits in den Jahren 1840 kam es übrigens in Schottland und im Jahre 1950 durch Kapitän Sir James Clark Ross bei einer Antarktis-Expedition auf der Kergueleninsel auch zu Sichtungen solcher Abdrücke . Der Schriftsteller Eric Frank Russel entdeckte während des Ardennenfeldzuges 1945 ähnliche Spuren im Schnee, wofür die einheimische Bevölkerung keine Erklärung hatte.

Der Ursprung des Vampirmythos

Wenn wir dem eigentlichen Ursprung des Vampirthemas auf den Grund gehen wollen, müssen wir weit in die Geschichte zurückgehen. Allem Anschein nach liegt er im alten Babylon. Urmutter aller Vampirwesen und Nachtmahre (Alben, Englisch: Nightmare) ist die babylonische Nachtdämonin Lilitu. Ursprünglich war sie wahrscheinlich eine Sturmgöttin. Sie tritt entweder als Lili-Mädchen oder Lilu-Mann auf, dringt durch die Fenster in die Schlafgemächer, reizt die Menschen im Traum zu sexuellen Aktivitäten und entzieht ihnen deren Lebenskraft, was auf ihre Opfer schwächend und "austrocknend" wirkt.

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Die Figur der Lilitu finden wir auch in der Form Lilith in der jüdischen Mythologie. Der Sage nach war Lilith vor Eva die erst Frau Adams, wollte sich ihm aber nicht unterordnen, genauer gesagt, sie wollte beim Sexualakt nicht unten liegen. Sie verließ Adam und wurde dafür bestraft, als Dämonin bis zum jüngsten Tag weiterzuleben. Auf mittelalterlichen Bildern wird sie mit dem Oberkörper einer Frau und dem Unterleib einer Schlange dargestellt, die sich um den Baum der Erkenntnis ringelt und die verbotene Frucht anbietet.
Das sexuelle Motiv des Liltu-Mythos finden wir dann auch in der Form des Incubus oder Succubus im christlichen Mittelalter wieder.

Überhaupt scheint es zwischen Vampiren und Alben etliche Gemeinsamkeiten zu geben. Die ersteren trinken das Blut ihres Opfer und schwächen bzw. töten es dadurch - und die letzteren entziehen ihnen die Lebenskraft.

Der Blutdurst der Götter

Blut galt schon von jeher als Träger der Lebensenergie. Und da ist es nicht verwunderlich, dass es auch das bevorzugte Getränk etlicher Gottheiten war. Blut gilt als ein Lebenselement und war in vielen Kulturen tabuisiert und durfte nur im Opferkult vergossen werden. Beim Blutopfer wird der Gottheit entweder tierisches oder menschliches Blut dargeboten.

Schon Homer beschreibt, wie der griechische Held Odysseus in die Unterwelt vordringt und die Seelen der Verstorbenen, die gierig nach der Lebenskraft sind, mit einem Blutopfer anlockt. Im Mithras- und Kybelekult der römischen Kaiserzeit übergoss man die Gläubigen bei einer Art Taufzeremonie literweise mit dem Blut von Stieren, deren Lebenskraft sie übernehmen sollten. Die Götter der mittelamerikanischen Mayas ernährten sich von Blut und bei den Azteken Mexikos war menschliches Blut unerläßlich zur Stärkung der Sonne. Bei diesen Völkern war auch die Selbstverletzung von Zunge und Genitalien zu Ehren der Götter üblich. Und schon die Germanen tranken das Blut erlegter Tiere, um sich deren Eigenschaften anzueignen. Hindus bringen der Göttin Kali Tiere als Opfer dar, dabei stehen die Priester oft knöcheltief im Blut.

Im Alten Testament wird Blut mit dem Leben gleichgesetzt und ist nur für Jahwe bestimmt. Im dritten Buch Mose, 17 lesen wir:

"Denn das Leben des Leibes ist im Blut. Ich habe es euch verliehen für den Altar, damit man euch damit Sühne verschaffe; das Blut nämlich erwirkt durch die Seele, die in ihm lebt, Sühne."

Das Vergießen von Blut als religiöse Handlung war dem israelitischen Gott also durchaus wohlgefällig. "...er nehme von dem Stierblut und von dem Blut des Bockes und streiche davon ringsum an die Hörner des Altars" Beiläufig bemerkt, ist es ziemlich aufschlussreich, dass sich ein Gott an einem Altar mit Hörnern verehren lässt.

Nun könnte man annehmen, in unseren Breiten hätten wir solche barbarischen Sitten längst hinter uns gelassen. Aber wenn wir uns einmal die christliche Religion näher anschauen, stellen wir fest, dass auch hier bis auf den heutigen Tag bei jeder Messe eine Blutzeremonie vollzogen wird. Bei der Eucharistie trinkt der Priester das Blut Christi in Form von Wein. Dabei wird angenommen, dass sich dieser Wein tatsächlich in Jesu Blut verwandelt habe.

Der Philosoph Porphyrios Malchos (233 - 301 oder 305) schreibt: "Viel zitiert ist folgendes Wort des Meisters: >Werdet ihr nicht essen mein Fleisch und trinken mein Blut, so habt ihr kein Leben in euch.< Das ist wahrlich nicht einfach viehisch und absurd, sondern absurder als jede Absurdität und viehischer als alles, was es beim Vieh gibt, dass ein Mensch von menschlichen Fleisch ißt und das Blut trinkt von solchen, die von selben Stamm und Geschlecht sind, und dass er dadurch das ewige Leben erwirbt."

Die Aufforderung Jesu an seine Anhänger, sein Blut zu trinken und seine Auferstehung aus dem verschlossenen Grab haben einigen Menschen Anlass zu der Vermutung gegeben, Jesus sei selbst ein Vampir gewesen. Durch das Trinken des Vampirblutes wird nämlich das Opfer immer fester an seinen Meister gebunden und schließlich, nach genügend aufgenommener Menge, selbst in einen Vampir verwandelt.

Vampire, Vampirdämonen und Tiervampire

Tote Menschen von denen böse Geister Besitz ergriffen hatten, waren die eigentlichen Vampire. Der Körper diente dabei dem Dämon nur als Mittel zum Zweck, seine Gelüste zu befriedigen. Die Verstorbenen waren zu einem ewigen Dasein zwischen Leben und Tod verdammt und waren auf das Blut der Lebenden angewiesen, um ihre eigene Existenz zu sichern. Manche menschlichen Vampire töteten ihr Opfer gleich, indem sie ihm das ganz Blut aussaugten, andere hatten ihren Spass daran, es möglichst lange zu quälen, indem sie ihm bei jeder Begegnung immer nur einen Teil des Blutes entnahmen.

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Die Dämonen konnten ihr Unwesen aber auch treiben, ohne ein Opfer in Besitz genommen zu haben. Weiter oben habe ich einige Beispiele von Vampirgeistern verschiedener Kulturen angeführt. Diese Wesen, die eng mit den Alben verwandt sind, wenn nicht sogar identisch, saugen ihren Opfern eine immaterielle Lebensenergie aus.

Die Begegnung mit menschlichen oder dämonischen Vampiren scheint immer nach dem gleichen Schema zu verlaufen. Das Opfer wird von diesem Wesen verführt und in dessen Bann gezogen und lässt völlig willenlos die todbringende Umarmung über sich ergehen.

Schließlich haben wir noch Tiervampire, wie z.B. den Chupacabra, die sich ebenso wie ihre menschliche Entsprechung vom Blut ihrer Opfer ernähren. Es sei kurz erwähnt, dass es auch im Bereich der etablierten Zoologie Tiere gibt, die ihre Nahrung auf vampirhafte Art und Weise zu sich nehmen, wie z.B. Vampirfledermäuse. Interessant ist, dass die Exemplare mancher Arten immer wieder das gleiche Wirtstier anzapfen.

Wie wird man zu einem Vampir?

Am leichtesten hatten es die Geister mit Menschen, die sich schon zu Lebzeiten dem Bösen verschrieben hatten. Menschen, die als Verbrecher hingerichtet worden waren oder durch Selbstmord (eine der größten Sünden) ums Leben kamen, besaßen nach dem Volksglauben gute Voraussetzungen, nach ihrem Tod als ewig verdammte Vampire umherzugehen. Aber nicht nur die Toten schwebten in Gefahr, sondern auch die Lebenden, die sich böser Taten schuldig gemacht hatten. Aus Griechenland kennen wir Verfluchungen von lebenden Menschen, dass sie nach ihrem Tod nicht zur Ruhe kommen sollen. Diese Menschen wurden schon zu Lebzeiten von ihrer Umwelt gemieden.

Jedes kleine Anzeichen einer Abweichung von der Normalität wurde schon als Hinweis auf ein späteres Dasein als Vampir gedeutet. Der siebte Sohn oder die siebte Tochter, uneheliche Kinder unehelich geborener Eltern. Kinder mit Muttermalen. Kinder, die zu Heiligabend geboren wurden und Neubeborene, die ungetauft starben, wurden als besonders vampiranfällig angesehen. Überhaupt wurde jeder verdächtigt, der im Zustand der Sünde starb. In Bulgarien glaubte man, Vampirismus werde innerhalb der Familie vererbt und in den slawischen Ländern nahm man an, dass Rothaarige mit blauen Augen nach ihrem Tod zu Vampiren würden.

Wie tötet man einen Vampir?

Die bekannteste Art, einem Vampir den Garaus zu machen ist, ihm einen angespitzten Holzpflock durch das Herz zu stossen und ihn in seinem Grab festzunageln. Eine andere Möglichkeit ist, ihm den Kopf abzuschlagen und ihm zwischen die Beine zu legen. Weiter kann man die Leiche auch einfach umdrehen, so dass der Vampir mit dem Gesicht nach unten liegt und sich beim Versuch, aus dem Grab zu gelangen, immer tiefer in die Erde eingräbt. Die sicherste Methode ist aber, den Körper des Vampirs zu verbrennen, aber auch das ist nicht ganz ungefährlich, wie eine Geschichte aus Russland zeigt:

Ein Kosak traf auf einen Vampir und lieferte ihm einen Kampf. Auf die Bemerkung des Kosaken, bei seinen Leuten sei es üblich, Vampire zu verbrennen, antwortete der Untote, das Wesen, das von ihm Besitz ergriffen hätte, sei in der Lage, dem Feuer zu entkommen, um dann in anderen Körpern weiter zu existieren. Der Kampf dauerte bis zum Morgengrauen. Als der Vampir den ersten Hahnenschrei hörte, ließ er von dem Soldaten ab und verschwand blitzschnell in einem nahe gelegenen Grab. Der Kosak alamierte die Dorfbewohner, die sich bald um dieses Grab versammelten. Sie öffneten es, warfen den Leichnam auf einen Scheiterhaufen, den sie errichtet hatten und verbrannten ihn. Als das Skelett des Vampirs in sich zusammenfiel, hörte man aus den Flammen einen hohen, lang andauernden Schrei. Gleich darauf stürzten Maden, Schlangen und Echsen, Ratten und aasfressende Vögel aus dem Feuer hervor. Die Männer schlugen mit ihren Spaten auf die unheimliche Brut ein und warfen sie wieder in das Feuer zurück, aber ebenso schnell kamen wieder weitere Tiere hervorgekrochen, denen es gelang, den Dorfbewohnern zu entkommen und über die Felder in die Wälder zu entfliehen. Das Ganze dauerte Stunden, bis endlich der Strom der Wesen aus dem Feuer abbrach. Die Männer streuten darauf hin die Asche des Vampirs in den Wind.

Fazit

Es wäre möglich, dass eine dämonische Macht existiert, die seit Anbeginn der Zeiten uns Menschen wie 'Vieh' benutzt. Diese Wesen ernähren sich sehr wahrscheinlich in der Gestalt menschlicher oder tierischer Vampire von menschlichem und auch tierischen Blut oder entziehen uns als Vampirdämonen unsere Lebensenergie. Man könnte in Versuchung gertaen, zu glauben, dass es ihnen Spass macht, uns in die Irre zu führen und uns zu quälen, - so vieles deutet darauf hin. Sie spielen mit uns und täuschen uns über ihre wahre Identität. Immer wieder passen sie sich den jeweils gültigen Vorstellungen an. In früheren Zeiten waren sie vielleicht als blutgierige Götter, Elfen, Feen, Alben, Zwerge etc. aufgetreten. Heute, im Zeitalter der Raumfahrt, erscheinen sie uns dann als extraterrestrische Wesen, als Greys, oder Reptoiden - von denen es zuweilen übrigens heisst, sie würden Kinder fressen.

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Führt man sich aber alle Aspekte dieses ganzen Komplexes zu Gemüte, so kommt man nach reiflicher Überlegung auf die Idee, dass hinter allen diesen verschiedenen Erscheinungs- und Verhaltensformen möglicherweise die gleiche unheimliche Macht steht. Eine Macht, über deren wahre Absichten wir so gut wie nichts wissen und die aus Bereichen kommt, die für uns völlig fremdartig sind, - die es versteht, unsere Traditionen und Kulturen zu beeinflussen und für ihre Zwecke auszunutzen.

Vielleicht wird es uns eines Tages gelingen, das Rätsel zu lösen und dieses Phänomen zu begreifen, obwohl die Chancen dafür nicht all zu groß sind.

Reptomaniac


Quellen:
Time-Life-Redation "Nachtgeschöpfe"
Hans Biedermann "Dämonen, Geister, Dunkle Götter"
Knaurs Lexikon der Mythologie
Peter Haining "Das große Gespenster-Lexikon"
Manfred Lurker "Lexikon der Götter und Dämonen"
Karlheinz Deschner - "Das Christentum im Urteil seiner Gegner"
Augusto Martini - "...von denen Vampiren und Menschensaugern... (1732)"
Johann Cristoph Harenberg - "Vernünftige und Christliche Gedancken über die Vampirs (1733)"
Einzelne Internetquellen

Erstveröffentlichung 28.Dez. 2006,neu on top 9. April 2007 u. 6. Sept. 2007



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