MAGNOLIA

Datum 17.06.2008 17:32:26 | Thema: Sonstiges

Kleine versteckte Botschaften - wie etwa das Buch "Wild Talents" von Charles Fort auf einem Tisch in der Bibliothek - deuten das Interesse..
des damals erst 29jährigen Regisseurs und Fort-Fans Paul Thomas Anderson an Zufällen und der Frage, ob es sie wirklich gibt, an. Diffuse, anfangs sehr undeutliche Zusammenhänge unter den Figuren der verschiedenen Episoden machen unsicher, man fragt sich, ob diese Zusammenhänge eigentlich wirklich bestehen. und ob sie etwas zu bedeuten haben.

Bei den meisten Zuschauern hinterlässt "Magnolia" einen Hauch von Unbehagen - eine Mischung aus Bitterkeit, Staunen und Verlorenheit über die nichts beschönigenden Bilder. Die verschachtelten Geschichten vewundeter Seelen sind hoffnungsraubend. Ist das Leben?

Anderson zeichnet das Leben dunkel und ziellos, benutzt Krebs, Drogen, Sexuelle Klischees und Ängste, um die Hoffnungslosigkeit der persönlichen Entscheidungen darzustellen.

Man ahnt durch alle Episoden den forteanischen Hintergrund, die große Frage des Lebens, man entwickelt Sehnsucht nach Sinn, Logik, und nach Liebe - und nach einer Welt wie auf einer Postkarte, als gegen Ende des Films der Himmel aufreißt und Abertausende von saftigen, großen Fröschen herabregnen, um auf Autos und Dächern zu zerklatschen.

Der fast durchgehend mit lauter Backgroundmusik (Aimee Mann) unterlegte drei-Stunden-Movie enthält irgendwie eine Wahrheit, und eine ständige Todesnähe, die einen nicht kalt lässt. Der Film hat eigentlich nichts mit UFOs zu tun, wohl aber mit dem brutalen Wahnsinn des Lebens, - was irgendwie das gleiche ist

Szenen aus "Magnolia"

Frosch Szene:


Aimee Mann: Wise up


Aimee Mann: Save me


Kritiken:

„Ein episodisch strukturierter Film, der eine Fülle von Geschichten entfaltet, in deren Mittelpunkt die Frage nach der Schuld der Väter und die Kraft des Verzeihens ihrer Kinder steht. Dabei beinhaltet das virtuos inszenierte und eindrucksvoll gespielte Drama die Hoffnung, dass zwanghafte psychische Prägungen überwunden werden können. Ein vielschichtiger, immer wieder überraschender Film von großer Intensität, der moderne Wirklichkeitskonstruktionen nachhaltig in Frage stellt.“ Lexikon des internationalen Films

„Magnolia (...) ist ein Film, für den man drei Stunden lang eine diffuse Sympathie entwickelt und hinterher nicht genau weiß, warum. Wenn man ihn in Beziehung zu anderen L.A.-Filmen setzt, mischen sich unter die Sympathie die Zweifel. Irgendetwas fehlt. Anderson ist noch nicht mal 30, und er erzählt wie ein Alter - doch vielleicht gehört er einfach zu einer Generation, die aus all den langen Schleifen von Ironie und Reflexion ganz unbefangen heraustreten.“ Peter Körte: Süddeutsche Zeitung vom 16. Februar 2000
(wikipedia)

Oscarverleihung 2000:
-nominiert für Bester Schauspieler in einer Nebenrolle: Tom Cruise
-nominiert für Bestes Drehbuch, das direkt für das Kino geschrieben wurde: Paul Thomas Anderson
-nominiert für Bester Filmsong: Aimee Mann für "Save Me"
Golden Globe 2000:
-Golden Globe für Bester Schauspieler in einer Nebenrolle in einem Spielfilm: Tom Cruise
-nominiert für Bester Filmsong: Aimee Mann für "Save Me"
Berlinale 2000:
-Goldener Bär
Chlotrudis Awards 2000:
-Bester Film
-Bester Nebendarsteller: Philip Seymour Hoffman
-nominiert für Beste Kamera
-nominiert für Beste Regie

www.zeit.de/2000/16/200016.magnolia_.xml
Corinna



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