EINMALEINS = ZWEI

Datum 26.05.2008 18:45:32 | Thema: Artikel

Von Reptomaniac

Besonders unter intellektuellen Kreisen, Akademikern, bei Menschen, die sich selbst als fortschrittlich bezeichnen würden, gilt es als schick..
..seinen Nachwuchs eine Waldorfschule besuchen zu lassen. Eine Schule in der, so wie man allgemein annimmt, ohne Stress und Notenzwang die geistigen und seelischen Potentiale der Kinder gefördert werden.

Kaum jemand weiss aber oder macht sich wenig Gedanken darüber, dass das Konzept dieser Schulen auf das magisch-mystische Gedankengebäude eines nicht unumstrittenen Mannes namens Rudolf Steiner, den Begründer der Anthroposophie (zu deutsch: Menschenweisheit - im Gegensatz zu Theosophie = Gottesweisheit) zurückgeht.

Um die Zusammenhämge wenigstens in groben Zügen zu verstehen, ist es allerdings notwendig, sich etwas näher mit den historischen Hintergründen, d.h. speziell mit der Zeit des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts zu befassen.

Vom 19. bis in die Anfänge des 20. Jahrhundert war in Europa eine Blütezeit magisch-esoterischer Vorstellungen. Auf den Bühnen traten zu Dutzenden selbsternannte Medien und Magier auf, die vor ihrem staunenden Publikum mit Hilfe der vierten Dimension Personen und Gegenstände verschwinden und wieder aus dem Nichts auftauchen ließen. Damals glaubte man, die vierte Dimension sei die der paranormalen Erscheinungen, der Aufenthaltsort der Toten und Geister. Die Relativitätstheorie Einsteins, in der die Zeit die Rolle der vierten Dimension übernahm, lag noch in weiter Ferne.

In den Salons traten Medien in Kontakt mit der Welt der Geister und Toten. Die neue Kunst der Fotografie erlaubte es, die Erscheinungen aus dem Jenseits eindrucksvoll zu dokumentieren, es entstanden Aufnahmen eines geheimnisvollen watteähnlichen paranormalen Stoffs, dem sogenannten Ektoplasma, der sich während einer Seance aus den diversen Körperöffnungen der Medien materialisierte, Fotos von Elfen, Feen und anderen Geschöpfen wurden gemacht (die berühmtesten Elfenfotos stammen wohl von Sir Arthur Conan Doyle, dem Erfinder von Sherlock Holmes).

Im Nachhinein stellten sich diese "Beweise" leider allesamt als mehr oder weniger gelungene Fälschungen heraus und all die Magier und Medien entlarvten sich als geschickte Bühnenzauberer.

In diesen Zeiten entstanden auch zahlreiche magische und mystische Orden und Vereinigungen, die ihre Ursprünge oft selbst weit in die Vergangenheit zurückdatierten, die behaupteten, direkt von urchristlichen, ägyptischen oder altbabylonischen Quellen abzustammen. Diese Gruppen lösten sich auf, gründeten sich wieder neu, es gab Abspaltungen, die Führungspositionen in den magischen Zirkeln wurden oft gegen schnöden Mammon verhökert.

Und jede dieser Vereinigung nahm für sich in Anspruch, als einzige im Besitz uralter magischer Weisheiten zu sein, wobei die einzige Weisheit oft darin bestand, den untereren Mitgliedern banalste Dinge (ein Aussteiger aus so einem Orden berichtete z. B., dass ihm unter dem Siegel der Verschwiegenheit die Namen der Planeten mitgeteilt wurden) gegen klingende Münze zu offenbaren.

Inwieweit in den höheren Graden echte Magie, d.h. Dämonen- und Satanskult betrieben wurde, läßt sich nur vermuten. Immerhin gibt es Hinweise darauf, dass es hier in bestimmten Orden ein Blutritual gab (oder noch gibt?), bei dem der Neueingeweihte sich den Daumen aufschnitt und sein Blut ein einen Becher voller Wein tropfen ließ, aus dem dann alle seine Bundesgenossen tranken.

Rudolf Steiner wurde am 27. 2. 1861 in Kraljevec in Kroatien geboren. Er promovierte in Rostock zum Dr. phil. und betätigte sich zunächst als Goethe-Forscher. Etwa ab 1897 ist er Gast bei Vorträgen in der "Theosophischen Bibliothek" des Grafen Brockdorff in Berlin, im Jahre 1900 hält er dort seinen ersten Vortrag.

Als 1902 in Berlin eine theosophische Gesellschaft unter Anwesenheit von Annie Besant, einer der bekanntesten Persönlichkeiten aus den Anfängen der Adyar-TG (Theosophische Gesellschaft Adyar, Indien) und enge Mitarbeiterin von Helene Blavatsky, der Begründerin der Theosophie, gegründet wird, übernimmt Steiner das Amt des Generalsekretärs für Deutschland.

Diese Madame Blavatsky war neben anderen eine der schillerndsten Persönlichkeiten in der esoterischen Szene des 19. Jahrhunderts. Ihr Leben zu beschreiben, würde ganze Bücher benötigen, daher soll hier nur ein kurzer Überblick gegeben werden.

Sie wurde als Helena von Hahn entweder am 31.7 oder 12. 8. 1831 in Jekaterinoslaw in der Ukraine geboren. Sie hatte schon als Kind spiritistische Erfahrungen und galt als ein befähigtes Medium. Mit 17 heiratet sie den russischen General Blavatsky, den sie nach ihren eigenen Angaben (er soll schon fast 70 Jahre alt gewesen sein, was nicht ganz stimmen kann, da er im Jahre 1892 immer noch lebt) nach wenigen Monaten verläßt und nach Konstantinopel flüchtet.

Über die Jahre 1848 bis 1872 hat sie nur unklare, widersprüchliche Angaben hinterlassen, trotzdem gibt es für bestimmte Zeiträume einigermaßen feste Anhaltspunkte. Frau Blavatsky reist in der ganzen Welt umher, nach Ägypten, zum Balkan, nach Griechenland, sie besucht Frankreich und England, sie reist nach Kanada und Indien und versucht vergeblich nach Tibet einzureisen (die englischen Behörden erteilten ihr keine Genehmigung). Dann hält sie sich in Frankreich und Deutschland auf, tritt auf dem Balkan in einem Zirkus als Reitkünstlerin auf, in Tiflis gründet sie zusammen mit dem Opernsänger Metrovitsch eine Tintenfabrik und einen Laden für Kunstblumen.

In Kairo gründet sie einen spiritistischen Zirkel, kehrt wieder nach Europa zurück und kämpft in Männerkleidern in der Armee Garibaldis, am 7. 7. 1873 trifft sie in den USA ein. Sie bekommt Kontakt zu einer Spiritistengruppe um die Familie Eddy. Diesem Verein gehört auch der Journalist Henry Steel Olcott an, der für Blavatsky den Titel einer Gräfin erfindet. Beide gründen bald darauf den "Miracle Club".

Ab September 1975 wird der Kreis erweitert und in Theosophische Gesellschaft (TG) umbenannt. Jedenfalls entwickelte sie im Laufe ihres Lebens ein ziemlich krudes Gedankengebäude, eine seltsame Mischung aus Christentum, heidnischen Religionen, ägyptischen Mysterien, fernöstlichen Philosphien und Theorien über Atlantis und anderen längst vergangenen Kulturen. In der Anfangszeit der TG noch nicht, aber später führt Blavatsky deren Ursprung auf die sogenannten "Meister", die im Hintergrund an der Spitze stehen, zurück.

Zumindest zu seiner Zeit in der TG scheint Rudolf Steiner ein Anhänger der Lehre von diesen Meistern gewesen zu sein. Jedenfalls schrieb er im Jahr 1910: "Die Briefe der Meister sind Teile , die noch lange nicht voll verstanden sind, an denen noch lange zu zehren ist, Teile, die zu den größten Offenbarungen innerhalb der Menschheitsentwicklung gehören."

Unter den Meistern verstand man zur Zeit Blavatskys übernatürliche, fast gottgleiche (oder vielleicht besser gesagt: dämonische) Wesenheiten, die, dem profanen Auge unsichtbar, im Himalaya residieren und die Geschicke der Menschheit lenken. Sie sind in der Lage, die Gedanken jedes Menschen zu lesen und ihn aus jeder beliebigen Entfernung beeinflussen, sie können sich selbst oder Gegenstände nach Belieben teleportieren und sind nicht an die Gesetze von Raum und Zeit gebunden.

Auf jene "Meister" stützen sich übrigens auch noch andere okkulte Vereinigungen, wie z.B. die Rosenkreuzer. Ursprünglich betrug die Anzahl der Meister sieben Wesen, später dann, als auch andere Gruppen "geheime Autoritäten" im Hintergrund einführten, wuchs die Anzahl immer mehr an. In diesem Zusammenhang ist es ganz interessant, dass die Nationalsozialisten, die für magische und okkulte Themen ziemlich empfänglich waren, mehrere Expeditionen nach Tibet ausrüsteten.

Wahrscheinlich war auch mit ein Grund für diese Unternehmungen, dass man im Himalaya den Ursprung der "arischen Rasse" vermutete und vielleicht wurde die sonderbare "Rassenlehre" auch von Vorstellungen Blavatskys über die sogenannten "Wurzelrassen" mit beeinflusst.

Steiner selbst koennte solches Gedankengut geteilt haben; jedenfalls ließ er sich zu einigen diesbezüglichen Bemerkungen hinreißen, Bemerkungen, die allerdings heutzutage etwas skurril und unfreiwillig komisch anmuten. Z. B. schrieb er u.a., dass "der Neger" deshalb so triebhaft sei, weil er das ganze Licht aus dem Weltraum aufsauge und dadurch innerlich koche. Bei solchen und ähnlichen Aussagen sollte man aber auch berücksichtigen, dass sie im Kontext der damaligen politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse geschahen.

Steiner begann sich schon bald (etwa ab 1907) von den Lehren Blavatkys zu distanzieren. Insbesondere lehnte er die fernöstlichen (indischen) Elemente ab und als man den 14jährigen Hindu-Knaben Krishnamurti als eine Wiederverkörperung Christi verkaufen wollte, ging die Beziehung endgültig zu Bruch. Er versuchte dann auch, sämtliche indischen Begriffe durch deutsche zu ersetzen.

Neben der Theosophie der Frau Blavatsky wurde Steiner auch noch von weiteren magischen Zirkeln und Lehren maßgeblich beeinflusst. 1905 stand er für kurze Zeit mit den "echten" Rosenkreuzern, einem deutschen Ableger der englischen Societas Rosicruciana in Anglia, die nur Freimaurer ab dem dritten Grad aufnahm.

Im Jahre 1906 wurde er dann von Theodor Reuss (1855 bis 1923) zum "Rex Summus", d.h. Großmeister des O.T.O. (Ordo Templis Orientalis) ernannt. Dieser Reuss war seinerseits Mitglied in diversen magischen und freimaurerischen Zirkeln. Er war es neben dem deutschen Freimaurer und Theosophen Dr. Franz Hartmann (1838 bis 1912) auch, der Steiner der Freimaurerei zuführte und ihm eine selbstgemachte (wertlose) Urkunde zur Gründung eines Großrats ("Mystica Aeterna") für 1500 Mark verkaufte.

Der O.T.O. wiederum wurde 1903 von den Wiener Industriellen Carl Kellner und Heinrich Klein sowie Hartmann gegründet. Wahrscheinlich bestand der innere Kreis des O.T.O. aus den Mitgliedern des ehemaligen "Esoterischen Ordens vom Rosenkreuz", den Hartmann zusammen mit Leopold Engel (gest. 1931), dem Gründer und ersten Großmeister des modernen Illuminatenordens, im Jahr 1906 in Dresden gegründet hatte.

Die Lehren des O.T.O. waren eine Mischung aus Elementen der Freimaurerei, der Rosenkreuzer, der Templer und der Gnostik. Zeitweise war auch der berüchtigte Okkultist Aleister Crowley Mitglied des Ordens, wurde allerdings nach Bekanntwerden sexueller Skandale in dessen "Abtei Thelema" im Jahre 1921 wieder ausgeschlossen. Auch der Okkultist Gerald Brousseau Gardner, Begründer der neuzeitlichen Wicca-Bewegung stand zeitweise mit dem O.T.O. in Verbindung.

Eine weiter Persönlichkeit aus der okkulten Szene Anfang des 20. Jahrhunderts, mit der Rudolf Steiner Kontakt hatte, war Robert W. Felkin, der zusammen mit John W. Brodie-Innes den Orden Stella Matutina, eine Abspaltung bzw. Nachfolgeorganisation des Hermetic Order Of The Golden Dawn gründete. Wiederum war auch Aleister Crowley Mitglied dieser Vereinigung.

Inwieweit schon vor Crowleys Mitgliedschaft in der Stella Matutina Sexualmagie praktiziert wurde, läßt sich schwer sagen. Ein Indiz für rituelle satanische Praktiken liefert allerdings die Aussage von Christine Stoddart, die 1916 die Leitung der englischen Abteilung übernahm. Frau Stoddart trat bald wieder aus dem Orden aus, wandte sich dem Christentum zu und schrieb, bei Stella Matutina handele es sich um eine gefährliche satanische Vereinigung, die mit Hilfe sexueller tantrischer Energien versuche, die Weltherrschaft an sich zu reißen.

Im Jahre 1917 wurde in Deutschland die erste Waldorfschule gegründet. Ausgangspunkt war die Bitte Emil Nolts, des damaligen Direktors der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik, an Rudolf Steiner, eine Schule zu gründen, um die Kinder der Arbeiter seiner Fabrik zu betreuen. Steiners Pädagogik baute auf seinen anthroposophischen Lehren auf. Ob und in welchem Umfang dabei auch seine magischen-okkulten Vorstellungen eine Rolle spielen, lässt sich nur schwer sagen, es ist aber anzunehmen, dass sie auch zum Teil mit einflossen.

Vielleicht sollte das Ganze doch etwas kritischer gesehen werden. In einem Leserbrief an die Welt am Sonntag schrieb eine Mutter, die anonym bleiben wollte, dass während einer Abschlussprüfung die Schüler unter den Klängen von Black-Metal-Musik satanische Texte zitierten. Es gibt auch etliche Klagen über die 'frechen' Kinder aus den Waldorfschulen, die sich nicht zu benehmen wüssten. Natürlich sind solche Aussagen nicht repräsentativ, von uns willkuerlich ausgesucht und man darf sie nicht verallgemeinern.

Ein ehemaliger Waldorfschüler beschreibt gewisse herrenmenschliche, rassistische Äußerungen seitens des Lehrpersonals. So wurde z.B. von Menschen mit anderer Hautfarbe oder Behinderungen gesprochen, die Hilfe benötigen, damit sie im nächsten Leben als "helle" (=arische) Gestalten wiedergeboren werden (man muss in diesem Zusammenhang betonen, dass es an allen Schulen zu solchen Auesserungen kommen koennte).

Etwas eeltsam mutet es an, wenn die Abschottung von Spielkameraden außerhalb der Waldorf-Pädagogik empfohlen worden sein soll. Und wie ist ein Zitat aus einer Studie über die Gewalt an Schulen zu verstehen? "Wohl aber werden Schüler nirgends häufiger geschlagen oder getreten oder wird ihr Eigentum zerstört als an Waldorfschulen.“

Ich denke, die meisten Eltern, die ihre Kinder auf eine Waldorfschule schicken, haben sie niemals näher mit der Person ihres Gründers Rudolf Steiner befasst, über seine Zugehörigkeit zu diversen okkluten Orden, über seine teilweise verworrene Weltanschaung und seinen gelegtnlich geauesserten latenten Rassismus (auf der anderen Seite befand eine Kommission in den Niederlanden, die sich eingehend mit Steiners Werk befasst hatte, dass er weder als Rassist noch als Antisemit zu bezeichnen sei) - sondern schaetzen die Schulen fuer viele andere Dinge, wie zB das Foerdern der Kreativitaet etc.

Ob nun an den Waldorfschulen im Sinne einer magischen Ausbildung gearbeitet wird, lässt sich weder bejahen noch verneinen, aber dennoch sollte das in diesem Artikel Vorgebrachte Eltern dazu veranlassen, sich die Sache genau anzusehen.

Nachtrag Corinna: "Rudolf Steiner hat sich kurz vor dem ersten Weltkrieg in den freimaurerischen Memphis-Misraim-Ritus aufnehmen lassen. Er war dort sieben Jahre sehr aktiv, hat selbst Logen gegründet, und hat dann diese freimaurerische Episode seines Lebens beendet. Ich nehme an, dass er Erfahrungen von dort in seine Anthroposophie mitgenommen und eingebaut hat." Zitat aus FAQ, Vereinigte Großlogen aus Deutschland.

Quellen:
Horst E. Miers - Lexikon des Geheimwissens
Will-Erich Peukert - Geheimkulte
Hans Biedermann - Handlexikon der magischen Künste
Michael Baigent und Richard Leigh - Verschlusssache Magie
Josef Dvorak - Satanismus
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