THE JOKE(R)

Datum 22.05.2008 04:15:16 | Thema: Artikel

Von Reptomaniac

Eine Variante der dämonischen Clowns- und Harlekinsgestalten ist der unzählige Male auf Spielkarten mit französischem Blatt (sowie den österreichisch-bayerischen Tarockkarten) abgebildete "Joker"...
Millionen Menschen auf der Welt spielen Karten, millionenfach werden Kartenspiele verkauft.

"Das Kartenspiel ist des Teufels Gebetbuch" - Vielleicht steckt in diesem alten Ausspruch doch ein Körnchen Wahrheit, denn wer denkt schon daran, wenn er z. B. Rommé, Canasta oder Tarock spielt, dass dabei immer eine (bzw mehrere) Karte - der Joker - mit im Spiel ist, die eigentlich den Teufel symbolisiert.

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So unterschiedlich die Kartenspiele auch sein mögen, dennoch ähneln sich die meisten Darstellungen des Jokers in den Grundzügen. Wir sehen die typische Gestalt eines Narren, eines Harlekins, bekleidet mit dem bunten, schellenbehängten Narrengewand, auf dem Kopf die Narrenkappe. Oft hält der Joker auch eine Flöte an seinen Mund, hier fällt natürlich die Figur des Ratten- oder besser Kinderfängers ein.

Meist ist auch noch ein Narrenstab mit abgebildet, ein Stab mit dem Kopf eines Narren am Ende - übrigens wird so ein Narrenstab auch als Kinderspielzeug (!) aus Holz angeboten.

Das Wort "Joker" stammt ursprünglich von dem lateinischen "iocus" (= Spaß, Schabernack), der "ioculator" war der Narr, der Spaßmacher, der Gaukler, wobei seine "Späße" meist nicht harmloser Natur waren, sondern eher boshaft und hinterhältig. Die Darbietungen der römischen Spaßmacher waren meistens ziemlich derb und unflätig und hatten eine eindeutige sexuelle Note. So mußten dabei oft Sklaven auftreten, die so kurze Hemden trugen, dass die Genitalien zu sehen waren.

Von manchen privaten Vorstellungen weiß man, dass dabei auch der Sexualakt mit Tieren vollführt wurde. Von diesem lateinischen Ursprung leitet sich das deutsche Wort "Jux" ab und das englische "joker", wahrscheinlich auch "jester" für den englichen Hofnarren, das längere Zeit im Gebrauch war.

Unsere Spielkarten sind höchstwahrscheinlich eine abgespeckte Version der Tarotkarten, die für den divinatorischen Gebrauch vorgesehen sind. Das Tarot kennt insgesamt 78 Karten, 40 Zahlenkarten (vier mal zehn), 16 Hofkarten (vier mal sechzehn) - die Hofkarten reduzierten sich auf 12 Stück (je vier mal König, Dame und Bube), beim Tarot kommt dazu noch vor dem Buben der Ritter (in manchen Versionen wird Bube und Ritter durch Prinzessin und Prinz ersetzt) - und insgesamt 22 Trumpfkarten, die sog. großen Arcana (arcanum lat. = Geheimnis), die anderen Karten werden kleine Arcana genannt.

Von diesen 22 großen Arcana ist im französischen Blatt nur eine Karte übrig geblieben, im Tarock gibt es sie noch alle. Und mit dieser einen Karte hat es eine besondere Bewandtnis. Es ist nämlich eine Karte, die außerhalb der Reihe steht, meist trägt sie die Nummer Null (manchmal auch die Nummer 22).

Im Tarockspiel gilt der Joker als höchster Trumpf, der alle anderen Trümpfe übersticht. Diese Karte wird als "Narr", "Fool", "Le Fou" oder als "Il Matto" und "Sküs" bezeichnet.

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Und meistens wird er als eine Art Harlekin dargestellt. Vielleicht ist die treffendste Darstellung des Narren die beim Crowley-Tarot, das von Lady Frieda Harris (1877 bis 1962) nach Anleitung des Okkultisten getaltet wurde - eine gehörnte Gestalt in einem grünen Gewand, eindeutig der Teufel.

Die älteste Darstellung stammt aus dem 14. Jahrhundert. Hier sehen wir den Narren bezeichnenderweise von Kindern umgeben.

In Amerika wurde der Joker im Jahre 1857 von dem Hersteller Samuel Hart als zusätzliche Karte zum normalen Kartenspiel eingeführt, in Europa gegen 1880. Vielleicht standen neben dem Narren im Tarot auch solche Gestalten wie der Rattenfänger oder Till Eulenspiegel Pate. Dieser Till war alles andere als ein harmloser Spaßmacher, ganz im Gegenteil, er war ein ziemlich unangenehmer, hinterhältiger Zeitgenosse, eben ein echter "Narr", dem es nur darauf ankam, seine Mitmenschen zu ärgern und seine boshaften "Späße" auf ihre Kosten zu treiben.

Bezeichnend ist, dass er vor allem sehr gern mit Fäkalien hantierte. Er machte sich u.a. ein Vergnügen damit, Speisen mit seinem Kot zu verunreinigen - eine auffallende Nähe (vielleicht sogar Identität?) zum Teufel - oder trieb seine eigenartigen Späße auf Kosten kranker Menschen.

Der Joker ist auch deshalb eine besondere Karte, weil er den Wert sämtlicher anderer Karten annehmen, sich in sie verwandeln kann (Trickster-Eigenschaft). Und hier erkennen wir wiederum eine Eigenschaft des Teufels, nämlich seine Identität zu ändern, seine gestaltwandlerischen Fähigkeiten. Symbolisch könnte man sagen, hier gewinnt die Null (das Nichts oder auch das Chaos) die Oberhand.

Interessanterweise wird der Satan im Tarot noch ein zweites Mal dargestellt, und zwar als die fünfzehnte Karte, diesmal unter der Bezeichnung "Der Teufel" oder "Der Dämon". Hier tritt er jetzt ganz offen auf, während er sich am Anfang hinter der Maske eines vermeintlich harmlosen Spaßmachers verbirgt.

Warum hat es gerade die Karte des Narren geschafft, als Joker in die "normalen" Kartenspiele einzugehen? Schließlich hätte es ja noch 21 andere gegeben. War sich der oben erwähnte Samuel Hart im Klaren, warum er ausgerechnet diese Karte wählte? Vielleicht war er sich nicht bewusst, aber angesichts all der Zahl all der Clowns- oder Narrengestalten weltweit, ist es schwer an einen Zufall glauben, eher an eine Beeinflussung dämonischer Mächte. Diese Wesen haben ein Interesse daran, immer in unseren Gedanken, in unserem Alltag präsent zu sein und was bietet sich dafür besser an als ein vermeintlich harmloser Gegenstand, den sicher jeder von uns schon mal in den Händen gehalten hat?


Quellen:
A. Frank Glahn - Das deutsche Tarotbuch
Paul Frischauer - Sittengeschichte der Welt Bd. 1
Christa Zettel - Das Geheimnis der Zahl

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www.tarocon.com/sof.html
www.metasymbology.com/evidence.htm



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