"IRR-REAL" - TEIL 1

Datum 16.05.2008 08:26:59 | Thema: Artikel

Von Reptomaniac

Wir glauben alle an die Realität unserer Welt. Wir sind davon überzeugt, dass sie auf einer soliden Grundlage steht und die Ereignisse in ihr nach festen Regeln ablaufen..
Dennoch geschieht es immer wieder, dass der Boden der Wirklichkeit, auf dem wir stehen, zuweilen doch nicht so fest zu sein scheint und es Anzeichen dafür gibt, dass hinter unserer Realität eine andere "wirklichere" Wirklichkeit verborgen ist. Es ist eine uralte philosophische Spekulation, dass die Welt, die uns so vertraut erscheint, in Wahrheit nur eine Illusion, ein Traum, ist und die eigentliche Realität jener Bereich ist, den wir Jenseits, Anderwelt, die Sphäre des Geistes etc. nennen. In den westlichen Gesellschaften ist der Gedanke an solche Dinge weitgehend in den Hintergrund gedrängt, denn nur das, was meßbar ist, was (im wahrsten Sinne des Wortes) begreifbar ist, was katalogisierbar. mathematisierbar ist, wird als "real" anerkannt.

Dinge und Ereignisse, die aus diesem Rahmen fallen, beruhen entweder auf (Selbst)täuschung oder Betrug oder aber es bedarf nur noch Zeit, bis auch sie wissenschaftlich erklärbar sind. So ist auch das, was wir Bewußsssein nennen, lediglich eine Auswirkung komplexer mechanischer, chemischer oder elektrischer Vorgänge in der Materie unseres Gehirns. So etwas wie Geist oder Seele gibt es in Wirklichkeit gar nicht, alles lässt sich durch den Aufbau der Materie und deren Wechselwirkungen erklären.

Seltsamerweise scheint es gerade unter den Biologen, also unter jenen Wissenschaftlern, die sich mit den Geheimnissen des Lebens befassen, besonders viele Materialisten, bzw. Atheisten zu geben. Wie gesagt, danach ist unser Bewusstsein nur eine Illusion, hervorgerufen durch Vorgänge innerhalb unseres Gehirns (was nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sie vollständig verstanden sind), die wiederum durch äußere Einflüsse unserer Umwelt hervorgerufen werden.

Lange Zeit dachte man, Tiere seien nur so eine Art biologischer Maschinen, ein Bewußtsein oder eine Seele wurde ihnen abgesprochen. Tiere, so glaubte man, sind eine Apparatur aus organischem Material, die nur auf die Einwirkungen ihrer Umwelt reagieren. Und so hatte man auch keinerlei Skrupel, diese "Biomaschinen" bei lebendigen Leib aufzuschlitzen und zu sezieren, um herauszufinden, wie sie "funktionierten". Denn eine Maschine empfindet ja weder Schmerz noch Leid. Nun kann man ja solche Vorstellungen ohne weiteres auch auf Menschen übertragen. Manche Wissenschaftler behaupten ja auch, unser einziger Daseinszweck sei, eine Art Behälter für unsere Gene zu sein und diesen zu ermöglichen, ihre Erbinformationen durch die Zeiten weiter zu tragen.

Dagegen gibt es unter den Physikern ziemlich viele, die sich in irgendeiner Form als religiös bezeichnen würden. Gerade die Wissenschaftler, deren Forschungsgebiet besonders "nüchtern" zu sein scheint, die mit ihren Theorien tief in das Innerste der Materie eindringen, sind oftmals sehr gläubig. Natürlich gibt es auch hier Atheisten, aber der Prozentsatz religiöser Zeitgenossen ist auf jeden Fall höher, als unter Biologen, Genetikern usw.

Welche Vorstellungen hat nun der Normalsterbliche von der Welt? Nun - da dürfte es so unterschiedliche geben, wie es Menschen gibt, aber der kleinste gemeinsame Nenner scheint doch zu sein, dass unsere Welt ein gewisses Maß an Realität besitzt. Und obwohl sich sehr viele Menschen zu einer Kirche bekennen, den Gedanke, dass hinter oder neben unserem Diesseits noch eine andere Welt existiert, schieben die meisten oftmals weit von sich.

Man führt das Wort "Jenseits" zwar gern im Mund, ist aber andererseits von seiner realen Existenz doch nicht so ganz überzeugt. Man glaubt eigentlich nicht an Geister, an Engel und Dämonen, an Elfen oder Zwerge; und falls man es doch tut, wird man sehr leicht zu einem mitleidig belächelten gesellschaftlichen Außenseiter. Und das, obwohl die Kirche eindeutig sagt, es gibt eine geistige Welt.

Wie steht es nun also wirklich um unsere Realität? Ist sie tatsächlich so real, wie wir denken; stehen wir auf einem festen Grund? Über Jahrhunderte, Jahrtausende hinweg hat sich die Vorstellung, dass unsere Welt nach bestimmten Regeln aufgebaut ist und nach eindeutigen Naturgesetzen "funktioniert", durchgesetzt. Wir sind davon überzeugt, dass diese Gesetze unabhängig von uns existieren. Woher sie kommen, wissen wir nicht, manche glauben, eine Schöpfergottheit habe sie kraft ihres Willens am Anfang festgelegt, andere halten sie für ein Produkt des Zufalls, wieder andere halten es für möglich, dass unser Universum eine Simulation von Wesenheiten außerhalb unserer Wirklichkeit ist.

Die allermeisten gehen aber davon aus, dass unsere Welt eine objektive Realität besitzt. Dazu sollte man sich aber immer eines vor Augen halten: Unsere Weltvorstellung ist zu einem großen Teil dadurch bedingt, wie wir die Welt mit unseren Sinnen wahrnehmen. Und da unsere Sinne beschränkt sind, nehmen wir die Welt niemals so wahr, wie sie tatsächlich ist, niemals mit all ihren Aspekten, niemals in ihrer Gesamtheit, sondern stets nur ausschnittsweise. D.h., wir interpretieren die Realität aufgrund unserer Eingeschränktheit.

Wir können z.B nur einen kleinen Teil des elektromagnetischen Spektrums wahrnehmen, wir haben beispielsweise keinen Sinn für Radiowellen, können weder infrarot noch ultraviolett sehen. Andere Lebewesen, die dazu in der Lage sind, nehmen die Welt auf ganz andere Art und Weise wahr, wie wir. Und wahrscheinlich würde jedes dieser Wesen - falls es intellektuell dazu in der Lage wäre - davon ausgehen, dass seine Weltsicht die richtige ist.

Noch schwerer einzusehen ist, dass unsere Vorstellung von Realität nicht nur durch unsere Wahrnehmung beeinflußt wird, sondern auch durch gemeinsame gesellschaftliche Konventionen, Wie sehr unsere Weltsicht teilweise von unserer Umwelt geprägt wird, zeigt die folgende Geschichte:

Ende der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts kam es in der amerikanischen Stadt Seattle zu seltsamen Vorkommnissen. Immer mehr Autofahrer stellten fest, dass ihre Windschutzscheiben von kleinen kraterähnlichen Kratzern übersät waren. Weil das Phänomen immer größere Ausmaße annahm, entsandte Präsident Eisenhower schließlich eine Gruppe von Sachverständigen nach Seattle, um es aufzuklären. Zwei Theorien kursierten unter den Autofahrern, die eine Gruppe war davon überzeugt, russische Atomtest hätten die Atmosphäre verseucht und der radioaktive Niederschlag hätte das Glas der Windschutzscheiben verätzt, - die anderen glaubten, bei frisch asphaltierten Straßen hätten sich Säuretröpfchen gelöst und hätten so die Scheiben beschädigt.

Die Experten des Eichamts gingen nun diesen Spuren nach und kamen zu dem Ergebnis, dass es in Wirklichkeit keinerlei Zunahme an beschädigten Windschutzscheiben gab. Des Rätsels Lösung: Nachdem die ersten Berichte kursierten, schauten sich immer mehr Autofahrer ihre Scheiben besonders sorgfältig an, und zwar so genau aus allernächster Nähe, wie sie es eigentlich gar nicht tun. Dabei fielen ihnen natürlich die kleinsten Kratzer auf, Kratzer, die normalerweise durch den Alltagsgebrauch immer vorhanden sind, aber nicht beachtet werden. Dieses Beispiel zeigt, wie sehr wir uns von anderen beeinflussen lassen und unsere Sicht der Realität eine Interpretation sein kann.

Ein weiteres Beispiel, wie Realität subjektiv interpretiert wird, zeigt sich daran, wie historische Ereignisse aufgefasst werden. Je nachdem, welche gesellschaftspolitischen Verhältnisse gerade vorherrschen, wird die Vergangenheit oftmals ganz anders beschrieben und vermittelt. Das heißt jetzt natürlich noch nicht, dass die Vergangenheit lediglich ein Produkt unserer Imagination ist, obwohl manche Forscher durchaus der Ansicht sind, dass sie durch unser Bewusstsein beeinflussbar und manipulierbar ist. Auf jeden Fall halten die meisten Menschen das für real, was ihnen immer und immer wieder als real vermittelt wird.

Nehmen wir einmal die Religion. Die allermeisten hier in den christlichen Ländern sind davon überzeugt, dass die Existenz Jesu eine historische Tatsache darstellt. Vielleicht glauben manche nicht daran, dass er wirklich der Sohn Gottes ist, aber, dass er gelebt hat, das halten fast alle für historische Realität. Und warum? Weil es alle sagen, weil es schon in früher Kindheit von Eltern und Lehrern behauptet wird. Das setzt sich in den Köpfen fest und wird schließlich zu einer unwidersprochenen soliden Realität.

Wenn man der Sache aber einmal genauer nachgeht, muß man feststellen, dass die historische Existenz Jesu doch nicht so gesichert und die Faktenlage ziemlich dünn ist. Jedenfalls fällt auf, dass er von keinem zeitgenössischen Geschichtsschreiber außerhalb des Christentums erwähnt wurde.

Selber hat er keine Aufzeichnungen hinterlassen und die Evangelien wurden erst Jahrzehnte nach seinem mutmaßlichen Wirken verfasst. Diese widersprechen sich auch noch oft in wichtigen Details und man kann sich nur darüber wundern, wenn von der Kirche behauptet wird, dass alle Evangelien von Gott inspiriert und alle zugleich wahr sind.

Ein Beispiel für diese Widersprüche (was jeder selbst nachprüfen kann) sind die Erzählungen von den Engeln am Grab Jesu. Bei Markus begeben sich drei Frauen zum Grab, sehen, dass der Grabstein weggewälzt ist, und treffen dort einen Engel, der in der Grabeshöhle wartet. Bei Matthäus sind es nur zwei Frauen und ein Engel steigt von Himmel herab und entfernt den Stein vor ihren Augen. Lukas hat wiederum eine andere Variante. Hier erscheinen plötzlich zwei Engel.

Bei Johannes sind es keine Frauen, die das Grab aufsuchen, sondern zwei Jünger. Danach schaut auch Maria Magdalena in das leere Grab und sieht zwei Engel dasitzen, dann dreht sie sich um und Jesus erscheint vor ihren Augen. Was stimmt jetzt nun? Alle Varianten zugleich können nicht richtig sein, dennoch wird von der Kirche behauptet, dass es historische Tatsachen sind. Auch was andere Ereignisse aus dem Leben Jesu betrifft, gibt es oft eklatante Widersprüche, auf die hier aber nicht näher eingegangen werden soll. Jedenfalls steht eines fest:

Die Geschichten über Jesus wurde nur von solchen Leuten erwähnt, die sowieso an ihn glaubten und das auch noch nicht einmal übereinstimmend. Ich denke, sehr wahrscheinlich wurden viele Erzählungen von verschiedenen damals tätigen Predigern, Wunderheilern und Gurus zusammengetragen und im Laufe der Zeit auf eine einzige (möglicherweise erfundene Person) übertragen.

Ich habe dies jetzt etwas ausführlicher dargelegt, um zu zeigen, wie sehr man sich doch in seiner Auffassung, was real ist, von der Meinung anderer beeinflussen läßt. Sicher wird jetzt jeder über den eben geschilderten Fall sagen, ob nun Jesus gelebt hat oder nicht, können wir zur Zeit nicht eindeutig klären, aber auf jeden Fall muß eines von beiden zutreffen, also real sein. Dass vielleicht verschiedene Vergangenheiten, sprich Realitäten, existieren, erscheint absurd. Für die Zukunft können wir uns das noch vorstellen, dass sie offen ist und sich je nach den Ereignissen in der Gegenwart entwickelt. Aber die Vergangenheit ist eine feststehende Realität. Nun zeigen aber Überlegungen und Experimente aus der Quantenphysik, dass auch die Vergangenheit doch nicht so ganz festgelegt ist, wie man annimmt.

Man weiß, dass durch Messungen an einem Teilchen dessen Eigenschaften beeinflusst werden, je nachdem wie das Experiment aufgebaut ist. Das Erstaunliche dabei ist, wenn z. B. Astronomen das Licht ferner Galaxien beobachten, bestimmen sie durch die Art der Messung die Eigenschaften der Photonen, die schon in ferner Vergangenheit ausgesandt wurden.

Nun mag vielleicht mancher einwenden, dass dies auf Elementarteilchen zutreffen mag, aber mit den Objekten unserer alltäglichen Wirklichkeit wohl kaum etwas zu tun hat. Wie ist es aber, wenn unsere Realität nicht eine natürliche, sondern eine künstlich geschaffene, entweder eine von außerhalb oder eine von uns selber kollektiv kreierte ist? Wir gehen immer davon aus, dass die Naturgesetze zu allen Zeiten und an jedem Ort die gleichen sind, ewig unveränderbar. Eine bemerkbare Veränderung könnte also möglicherweise darauf hindeuten, dass sozusagen von "draußen" an den Schrauben gedreht wird, um einen reibungslosen Ablauf des Programms "Universum" zu gewährleisten. Tatsächlich gibt es einige Hinweise, dass manche Naturkonstanten vielleicht doch nicht so konstant sind, wie man bisher glaubte.

Der Wissenschaftler Rupert Sheldrake ist der Ansicht, dass die Naturgesetze im Laufe der Zeit eine evolutionäre Entwicklung durchlaufen, sich "Gewohnheiten" formen, ähnlich so wie auf einer Wiese nach einiger Zeit ein Trampelpfad herausgebildet wird. D.h., die Naturgesetze sind keine von vorneherein absolut festgelegten, sondern sie entwickeln sich ständig weiter. Andere Forscher sehen in einer möglichen Veränderung der Naturkonstanten einen Hinweis auf einen Eingriff von außen. Es ist nämlich durchaus im Bereich des Möglichen, dass unser Universum eine künstliche Schöpfung ist, geschaffen von Wesen, die uns weit überlegen sind und die ständig in ihre Schöpfung eingreifen, um ihr Experiment auf Laufen zu halten. Ein solches Eingreifen von außen wird auch von manchen Theologen Gott zugesprochen. Hier ist Gott nicht nur der Schöpfer der Welt, sondern erhält sie durch sein permanentes Einwirken in der Existenz.

Das Simulationsmodell geht noch über die vorigen Überlegungen hinaus. Dabei wäre das Universum gar nicht "echt", sondern lediglich ein Programm auf einem Computer außeruniverseller Wesenheiten und damit wären auch wir nur ein kleiner Teil davon, unser Bewusstsein und damit auch unser freier Wille wären nur eine Illusion, so etwas wie Geist oder Seele existierten nicht.

Somit wäre die Frage, was wirklich ist oder nicht, auch bedeutungslos. Wir, gefangen innerhalb einer vollkommenen Illusion, könnten niemals die Wahrheit über die Realität des Seins erfahren, da wir dazu außerhalb unserer Ebene existieren müssten und diese sozusagen von oben herab überblicken müssten. Wir können diese Vorstellung auch endlos weiter fortsetzen.

Falls wir tatsächlich in einer Simulation leben, wer sagt uns denn, dass nicht auch unsere "Schöpfer" ebenfalls eine Simulation sind, und deren Schöpfer wiederum usw. bis in alle Ewigkeit - eine Simulation innerhalb einer Simulation innerhalb...Unser Verstand sagt uns, dass es irgendwo, irgendwann eine erste Ursache geben muss, denn wir verwenden zwar Begriffe wie Ewigkeit oder Unendlichkeit, können sie uns im Grunde aber nicht vorstellen, obwohl Mengentheoretiker ziemlich unbekümmert mit Unendlichkeiten umgehen, wobei hier unsere "landläufige" Unendlichkeit noch die kleinste Stufe darstellt. Nebenbei soll hier erwähnt werden, dass in einem Interview ein Vertreter des Vatikans auf die Frage, was man unter Unendlichkeit verstehen könnte, allen Ernstes antwortete, dass dies vielleicht noch nicht einmal Gott verstehen könnte!

Eigentlich gehen alle Religionen von der Vorstellung aus, dass das Jenseits die eigentliche wahre Realität darstellt und unser Dasein im Diesseits nur eine kurze Episode ist. Wobei "kurz" noch ziemlich übertrieben ist, denn angesichts der Ewigkeit schrumpft jede irdische Zeitspanne zur absoluten Bedeutungslosigkeit. Unsere Welt ist das Spiel der Götter, Maya, die große Illusion, ein Traum, der sich selber träumt. Vielleicht sind wir tatsächlich in der gleichen Lage wie die Gefangenen in Platons Höhlengleichnis, unfähig, die Wahrheit zu erfassen. Doch ab und zu scheint sich der Vorhang zwischen den Welten zu heben, manchmal dringt das jenseitige Sein in unseren Alltag ein. Dies hat sich seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte in zahlreichen Mythologien niedergeschlagen.

Die alten Berichte sind voll von Begegnungen mit dem Unbekannten, von Kontakten mit fremdartigen Wesenheiten aus einer anderen Welt. In den Chroniken der Klöster und der Städte finden wir zahlreiche Berichte über Erscheinungen von Drachen, Meerrjungfrauen, Elfen, Feen, Zwergen und Riesen. Heute wird all dies von den Historikern gestrichen, zensiert, denn es kann sich ja nur um Aberglauben handeln. Dabei wird aber wohlweislich verschwiegen, dass es sich bei den Chronisten oft um angesehene, glaubwürdige Persönlichkeiten gehandelt hat. Und man darf nicht vergessen, dass gerade in den Klöstern die intellektuelle Elite zu Hause war. Warum sollten auch z.B. Stadtschreiber über Ereignisse schreiben, die niemals stattgefunden haben?


Auch zahlreiche bekannte Persönlichkeiten, Dichter und Denker, Politiker, Wissenschaftler
haben über unerklärliche Begebenheiten berichtet. Trotzdem wird das alles leichtfertig abgetan. Dafür haben wir heute unsere eigenen Mythologien, denn was sind Ufos anderes?

Vielen Menschen ist überhaupt nicht bewußt, dass es zwischen Ufo-Erscheinungen und Begegnungen mythologischer Art einen Zusammenhang gibt, dass es sich auf der gleichen Ebene abspielt. Der Grund dafür ist unsere Wahrnehmung der Realität. Denn, wie schon erwähnt, hängt unsere Vorstellung von der Wirklichkeit auch zum großen Teil davon ab, was wir von anderen übernehmen. Genauer gesagt, wenn viele fest daran glauben, dass etwas den Tatsachen entspricht, desto eher sind wir geneigt, dies unhinterfragt zu übernehmen.

Und außerirdische Raumschiffe sowie Extraterrestrier passen ja so gut in unsere nüchterne, wissenschaftliche Epoche. Mögen Begegnungen auch noch so bizarr sein, mag die Handlungsweise der angeblichen Außerirdischen auch noch so absurd sein, auf den Gedanken, dass mit dieser Theorie etwas nicht ganz stimmen kann, scheinen die wenigsten zu kommen.

Gibt es eigentlich eine Sendung im Fernsehen oder im Radio, die sich mit dem Thema Ufos befasst hat und in der die Parallelen zwischen Ufologie und Mythologie zur Sprache kam? Damit nicht genug, selbst Berichte aus vergangenen Zeiten, in denen eindeutig von Göttern, Engeln, Dämonen, Feen, Elfen usw. die Rede ist, werden flugs zu Beschreibungen von Sichtungen und Kontakten mit Außerirdischen umgedeutet.

Denn dies entspricht der heutigen Sicht der Realität doch eher, obwohl es bis heute keinen einzigen Beweis für eine Begegnung mit Wesen von einem anderen Planeten gibt. Streng genommen gibt es auch noch keinen Beweis dafür, dass es außerhalb der Erde intelligentes Leben gibt. Die Wahrscheinlichkeit dafür scheint zwar einigermaßen hoch zu sein, aber das Gegenteil ist auch nicht ausgeschlossen.

Skeptiker werden jetzt sicher einwenden, dass es weder Außerirdische noch Götter und Dämonen gibt. Für solche Leute zählt nur das, was sie begreifen (und das im wahrsten Sinne des Wortes!) können. Aber diese Menschen vergessen, dass auch sie nur ihre ureigene Sicht der Realität haben, und dazu noch eine ziemlich eingeschränkte. Wir müssen darüber hinaus uns immer wieder der Tatsache bewußt werden, dass wir sowieso nur einen sehr kleinen Teil der Wirklichkeit wahrnehmen können, denn alle Informationen über unsere Welt werden durch unsere Sinne gefiltert. Andere Lebewesen erleben die Welt ganz anders als wir.

Trotzdem sind wir fest davon überzeugt, dass unsere Sichtweise die richtige ist. Unsere Vorstellung von der Realität ist keinesfalls so objektiv, wie wir gemeinhin annehmen, denn. wie bereits ausgeführt, wird sie einerseits durch unsere eingeschränkten Sinne, andererseits durch die Meinung unserer Mitmenschen wesentlich beeinflußt.

Mit anderen Worten: Unser Erleben der Realität ist ein ziemlich subjektives, das bedeutet, im Grunde ist das, was wir unter Realität verstehen zum großen Teil eine gemeinsame Übereinkunft. Jedes Individuum bildet seine eigene Welt, seinen eigenen Mikrokosmos. Wir können ja noch nicht einmal mir Sicherheit sagen, ob z.B. ein anderer Farben genau so wahrnimmt oder Töne ebenso hört wie wir.

Dazu kommt, dass wir noch nicht einmal wissen, ob uns die Wirklichkeit nicht von uns weit überlegenen Wesen vorgegaukelt wird. Und selbst, wenn wir das eines Tages wüssten, würde uns das nicht weiterhelfen, denn wir wären immer noch in unserer simulierten Realität gefangen und könnten niemals aus ihr ausbrechen, die Grenzen wären für uns unüberbrückbar. Wenn man es genau nimmt, beschreibt die Religion eigentlich ein Simulationsmodell. Das Universum (mit allen Lebewesen darin) wird durch ein übermenschliches Wesen (Gott) erschaffen und durch sein ständiges Einwirken in der Existenz gehalten.

Nebenbei bemerkt, wirft der Glaube an die Erschaffung der Welt durch einen allmächtigen Gott auch einige moralische Fragen auf. Es soll mir ein gläubiger Mensch einmal erklären, wie es zu verstehen ist, dass ein Gott einen Sünder (den er ja so geschaffen hat, wie er ist!) für seine Verfehlungen (von denen Gott ja genau weiß, dass er sie begehen wird) bestraft. In meinen Augen ist es kein Zeichen von moralischer Überlegenheit, ein Wesen mit ganz bestimmten Eigenschaften zu erschaffen und dieses dafür zur Verantwortung zu ziehen, ganz im Gegenteil, so etwas kann ich nur als absolut sadistisch bezeichnen.

Das Argument mit dem freien Willen zählt nicht, denn wenn Gott, wie gesagt, alles erschaffen hat und alles weiß, dann ist ihm auch klar, wie sich ein Mensch verhalten wird. D.h., einen Gott mit all den ihm zugesprochenen Eigenschaften, wie Allmacht, Allwissenheit, Gerechtigkeit sollte es eigentlich nicht geben. Vielleicht mag es einen Gott geben, aber ethisch besonders hochstehend dürfte dieses Wesen nicht sein.

Ich denke, es gibt durchaus Hinweise für ein Eingreifen unbekannter Mächte von außerhalb. Es gibt aus allen Zeiten der Menschheitsgeschichte unzählige Berichte darüber. Früher sprach von von Göttern und anderen mythologischen Wesen, heute spricht man von Ufos und Außerirdischen. Warum fällt es eigentlich so wenigen auf, dass dies nur zwei unterschiedliche Varianten ein und desselben Phänomens sind? Die Übereinstimmungen und Parallelen sind, sofern man sich einmal die Mühe macht, etwas genauer hinzuschauen und den Mut hat, liebgewordene Vorurteile und Denkblockaden über Bord zu werfen, doch ziemlich überzeugend. Wer oder was jene Mächte sind, darüber kann nur spekuliert werden.

Es ist durchaus möglich, dass wir, genauer gesagt in einer Existenz nach unserem irdischen Dasein, damit identisch sind und uns - aus welchen Gründen auch immer - die Realität schaffen und manipulieren. Somit wäre das Universum weniger einer großen Maschine, als vielmehr einem großen Gedanken, geschaffen durch das kollektive Unbewußte, vergleichbar.

Die verstorbene Autorin Jane Roberts hat in ihren Werken über den Kontakt mit einem Geistwesen, dass sich selbst Seth nannte, geschrieben. Und dieser Seth übermittelte ihr u.a.. dass wir selbst die Schöpfer unserer Welt, sowie gleichzeitig die Regisseure und Schauspieler unseres Lebens seien. Er betont aber zugleich, dass wir nicht das Universum als Ganzes erschaffen haben: "Wenn ich sage, dass ihr eure körperlich-materielle Realität kraft der inneren Vitalität des Universums erschafft...so bedeutet das nicht, dass ihr die Schöpfer des Universums seid. Ich sage, dass ihr die Schöpfer der materiellen Welt, wie ihr sie kennt, seid."

Interessanterweise äußert er sich auch darüber, ob jedes Individuum seine eigene Realität in sich trägt (er nimmt ein abgestelltes Glas als Anlass): "Keiner von euch sieht das Glas so, wie es der andere sieht...Jeder von euch erschafft sein eigenes Glas, ein Glas aus seiner Sicht, Deswegen habt ihr hier drei dem Gegenstand nach verschiedene Gläser, aber jedes davon existiert in einem anderen Raumzeitkontinuum." Inwieweit dies der Wahrheit entspricht, was dieses Wesen von sich gegeben hat, bzw. ob Seth nicht nur eine Schöpfung von Frau Roberts Unterbewußtsein war, sei dahingestellt, interessant und nachdenkenswert ist diese Theorie in meinen Augen auf alle Fälle.

Ich denke, manches deutet darauf hin, dass unsere Realität doch nicht so objektiv ist, wie sie uns erscheint, vielleicht wird sie von anderen Wesen manipuliert, vielleicht können wir sie auch selbst verändern. Und das würde letztendlich bedeuten, nicht der Mensch wurde als das Ebenbild Gottes geschaffen, sondern wir haben uns all unsere Götter und Dämonen nach unserem Bild kreiert und dies wiederum würde deren Machthunger und Bösartigkeit erklären.


Quellen:
Paul Watzlawick - Wie wirklich ist die Wirklichkeit?
Michael Talbot - Das holographische Universum
Stanislav Grof - Kosmos und Psyche
Jane Robert- Das Seth-Material
Karlheinz Deschner - Der gefälschte Glaube



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