SELTSAMES VON GESTERN - TEIL 4

Datum 09.12.2007 01:07:43 | Thema: Artikel

Von Reptomaniac

Ab und zu kann es passieren, dass urplötzlich irgendein Objekt - vielleicht ein Eisbrocken - aus heiterem Himmel auf die Erde fällt..
Sicher stammte er aus einem hoch vorüberfliegenden Flugzeug, so biegen wir uns eine logische Erklärung zusammen.

Was ist aber mit all den seltsamen Dingen, die auch schon in der Vergangenheit von Himmel regneten, zu einer Zeit, da es noch keine Flugzeuge gab und was ist mit lebenden Fröschen und Fischen, die manchmal in Massen auf die Erde stürzen? Der Skeptiker hält solche Berichte sowie für unglaubwürdig, andere versuchen - wahrscheinlich, um sich selber zu beruhigen - mit aller Gewalt eine "vernünftige" Erklärung zu finden. Und wenn keine diese Erklärungen so recht passen will, was ist dann?

Der Dichter Johann Peter Hebel (1760 bis 1826) verstand sich selbst als ein Vertreter der Aufklärung und veröffentlichte vom 1808 bis 1811 jährlich einen Kalender mit Kurzgeschichten für das gebildete Bügertum. Eine dieser Geschichten trägt den Titel "Mancherlei Regen".

Darin schildert er seltsame Fälle von Blut- und Sandregen, herabfallenden Fröschen und Soldatenhüten, sowie Steinregen. Er versucht aber, all diese Ereignisse auf natürliche Ursachen zurück zu führen, auf Wirbelstürme, Wasserhosen, durch Blütenpollen vefärbten Regen. Nur, wie schon gesagt, manchmal greifen diese Erklärungsversuche doch nicht, so wie bei einem von dem Dichter geschilderten Ereignis.

Bei Stannern im damaligen Mähren (heute Tschechien) kam es am 22. Mai 1808 zu einer merkwürdigen Erscheinung. Gegen 5.30 Uhr morgens waren Leute auf dem Weg in die Kirche, als auf einmal die Erde leicht zu schwanken begann und drei laute Donnerschläge zu hören waren. Gleichzeitig wurde es so neblig, dass man kaum ein paar Meter weit sehen konnte. Danach waren wieder Donnergeräusche - manche verglichen es mit Kanonendonner - zu hören. Plötzlich regneten Steine in verschiedenen Größen, von nussgroß bis Kinderkopfgröße, auf einer Fläche von insgesamt mehreren Quadratmeilen herunter.

Als die Steine auf dem Boden einschlugen, gruben sich manche bis zu einem halben Meter in den Boden, andere blieben einfach liegen, wieder andere prallten von Grund ab. Als der Spuk vorüber war, lichtete sich der Nebel wieder. Hebel berichtet, dass der Kaiser von Österreich darüber Nachforschungen anstellen ließ. Das Eigenartige war: Als man die Steine untersuchte, stellte sich heraus, dass sie im Inneren aus Sand bestanden, überzogen von einer schwarzen Haut.

Wie kommt es, dass diese Gebilde beim Aufprall auf den Boden nicht einfach auseinanderplatzten, ja sich teilweise sogar tief in den Grund eingruben? Wieder eine jener "verdammten Tatsachen", für die es keine zufriedenstellende Erklärung gibt.

Bisweilen wird die Sache auch etwas unappetitlich, so wie z.B. im Jahr 1848 geschehen. Am 18 Oktober fiel eine glühende Masse von Himmel. Ein Herr von Sydow (bei Mauschwitz) brachte das Gebilde zu sich nach Hause. Es war von einer schlüpfrigen, gelatineähnlichen Beschaffenheit. Nach einigen Tagen begann es einzutrocknen und zerbrach in mehrere Teile. Ein Chemiker untersuchte daraufhin den merkwürdigen Fund. Es wirkte wie eine Art Gummi und schwoll in Wasser an. Seine Bestandteile waren u.a. Sauerstoff, Kohlenstoff und Wasserstoff.

Ein ungenannter Zeuge aus Süchteln bei Krefeld hatte ein ähnliches Erlebnis. Auch er sah ein glühendes Objekt von Himmel fallen. Am Einschlagpunkt fand der Zeuge ein kinderkopfgroßes gallertartiges Objekt, das so glitschig war, dass es ihm durch die Finger rann. Das sind natürlich die Geschichten, aus denen B-Movies und "Weird Tales" schöpfen, über außerirdische Kreaturen (was sonst?), die die Weltherrschaft an sich reißen wollen, denen aber zum Schluß doch immer wieder dank des Helden gezeigt wird, wo der Bartel den Most holt.


Berichte über seltsamen Regen gibt es schon seit alter Zeit. Leider sind viele dieser Geschichten oft undatiert oder wurden nur als Sagen überliefert. Schon im "Deipnosophistai" berichtet Athenaeus gegen Ende des zweiten Jahrhunderts von Fischregen. "Ich weiss auch, dass es Fische regnete. Auf jeden Fall sagt Phoenias in dem zweiten Buch seines Werkes "Eresian Magistrates", dass es auf der Halbinsel einmal drei Tage lang ununterbrochen Fische geregnet habe."

Der berühmte Gelehrte Paracelsus (1493 bis 1541) schreibt über Regen aus Feuer und Blut. Conrad Megenberg (1309 bis 1374) berichtet, das oft Frösche und Fische von Himmel herabfallen. Er war der Ansicht, dass der Laich der Tiere durch die Verdunstung in die Höhe transportiert wird und dann von der Sonne ausgebrütet wird. Dann würden die Fische, bzw. Frösche aber zu schwer, um in der Luft fliegen zu können und stürzten schließlich zur Erde.

Der Dichter Heinrich von Kleist schreibt in den 'Berliner Abendblätter 'von Raupenregen. Am 19 Januar 1811 fand man in einer Gegend zwischen Zeulenroda und Tegau massenweise Raupen der verschiedensten Arten auf einer Schneeschicht liegend. Ähnliches wurde aus Ungarn von November 1672 und aus den Jahre 1749 in Schweden berichtet. Kleist schob auch gleich eine Erklärung nach. Bei einem vergleichbaren Fall im Jahre 1792 in der Nähe von Gotha seien die Raupen aus einem Erdspalt gekrochen. Raupen im Winter?

In einem Artikel der "Fortean Times" aus dem Jahre 1979 schreibt Robert Schadwald über einen Fischregen, der 1859 über Mountain Ash in Wales niedergegangen war. Der Augenzeuge John Lewis berichte, wie plötzlich zahlreiche lebende Fische von Himmel fielen. "...Zweimal hat es geregnet...Es wehte kein starker Wind, aber es war ungewöhnlich nass.. Sie kamen wie eine einzige Masse mit dem Regen herunter."

Natürlich hat man hier, wie in allen anderen Fällen, immer eine einleuchtende Erklärung parat. Es waren eben Wirbelstürme oder Wasserhosen, die die Tiere aus ihren Gewässern hochsaugten und dann über Land tranportierten. Aber was ist mit den oben erwähntes Fall aus Wales, wo laut Zeugenaussage kaum ein Wind wehte? Und warum gibt es auch Fälle, bei denen nur eine einzige Tierart vom Himmel regnet?

Sollte es nicht - falls die Wirbelsturmtheorie richtig sein sollte - nicht eher ein ganzes Sammelsurium der verschiedensten Arten sein? Und noch seltsamer ist, wenn tote, eingetrocknete Fische von Himmel fallen, wie es in einigen Berichten erwähnt wird. Aber vielleicht sind Wirbelstürme ja in der Lage, ihre "Beute" gezielt zu selektieren?

Und was ist mit jenen Eisbrocken, die immer wieder einmal aus heiterem Himmel fallen? Nur gut, dass es jetzt Flugzeuge mit defekten Toiletten gibt, aus denen es gefrorene Fäkalien regnet. Nur dumm, dass es solche Eisbrocken schon lange vor Erfindung des Flugzeugs gab. Aber vielleicht kippten ja die Ancient Astronauts (um den Anhängern der Außerirdischen-Theorie eine kleine Freude zu machen) ihren Unrat einfach über Bord ihrer Raumschiffe.

Auf jeden Fall will keiner dieser Erklärungsversuche so richtig passen. Dennoch gehen die meisten Zeitgenossen, wenn sie von solchen Vorkommnissen erfahren, ziemlich schnell wieder zur Tagenordnung über. Wieder andere pflegen das Problem vor vorneherein konsequent zu ignorieren. Für uns aber bleibt das Rätsel bestehen.


Quellen:
Ulrich Magin - Trolle, Yetis, Tatzelwürmer
Prisma Verlag Gütersloh - Unglaubliche Erscheinungen

to be continued...



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