SELTSAMES VON GESTERN

Datum 05.12.2007 09:55:18 | Thema: Artikel

Von Reptomaniac

Einen fast unerschöpfliche Quelle an Informationen ĂŒber Begegnungen mit seltsamen Wesen, BesessenheitsphĂ€nomenen etc. bietet uns der deutsche Sagenschatz..
Einige der besonders interessanten FÀlle sollen hier und in den nÀchsten Folgen vorgestellt werden..


Besessenheit in Stettin

Eine Magd namens Agnes verstarb im Jahre 1577 in Stettin, nachdem sie 21 Jahre lang besessen war.

Die Geschichte begann, als Agnes noch ein kleines Kind war. Damals wollte eine Ă€ltere Frau von ihrer Mutter Butter kaufen. Agnes Mutter konnte (oder wollte?) der Frau aber nichts verkaufen. Aus Wut darĂŒber verfluchte die fremde Frau die kleine Tochter und wĂŒnschte ihr den Teufel in den Leib. Von da an begann Agnes Leidensweg und die Symptome ihrer Besessenheit wurden mit der Zeit immer schlimmer.

Ihr Körper wurde aufgeblasen, ein Auge ausgerissen, ihr Gesicht verunstaltet, in ihre Arme wurden Nadeln gestochen. Außerdem levitierte sie des öfteren und wurde durch die Luft auf höhere GebĂ€ude getragen. Auch war sie imstande, sich in fremden Sprachen zu artikulieren und wusste anscheinend ĂŒber zukĂŒnftige Ereignisse Bescheid. Laut ihren eigenen Angaben war sie von insgesamt fĂŒnf DĂ€monen besessen.

Interessant ist, dass Agnes glĂ€ubig war und bei ihren regelmĂ€ĂŸigen Kirchenbesuchen stets von den dĂ€monischen Heimsuchungen verschont blieb. Drei Jahre vor ihrem Tod ging sie in ein Kloster. Ab diesem Zeitpunkt hörten auch die BesessenheitsanfĂ€lle auf.


Seltsame Ereignisse aus den Jahren 1913 und 1914

An einem Tag Im Jahre 1913 hatte ein NachtwĂ€chter in der Gegend von Memel gegen Mitternacht eine Begegnung mit einem kleinen MĂ€nnchen. Dieses Wesen forderte ihn auf, die dreizehnte Stunde auszurufen, was der NachtwĂ€chter ablehnte, da es eine solche nicht gĂ€be. In der nĂ€chsten Nacht hatte er das gleiche Erlebnis und wiederum forderte das MĂ€nnchen dasselbe von ihm. In der dritten Nacht gab er endlich nach und rief die dreizehnte Stunde aus. In diesem Augenblick erschienen drei SĂ€rge vor ihm. Einer davon war mit Blut gefĂŒllt.

Diese Geschichte wurde so interpretiert, dass es sich um eine VorankĂŒndigung des Ersten Weltkriegs handelte, der im Jahre 1914 begann.

Ein Sonnenwunder ereignete sich am Johannisabend 1914 ĂŒber dem Lindenbergerhof. Gegen Mitternacht wurde von Augenzeugen eine große, hellweiße Sonne, die sich wie ein Rad drehte, beobachtet. Auf einmal blieb das PhĂ€nomen still stehen und platzte auf. Aus dem Gebilde tropfte Blut und Feuer auf die Erde. Nach einiger Zeit löste sich alles wieder in Luft auf.

Anm.: Eigenartigerweise ereignete sich in Fatima am 13. Oktober 1917 - also auch wĂ€hrend der Kriegsjahre! - das weltberĂŒhmte Sonnenwunder. Auch hier drehte sich die Sonne (oder was man dafĂŒr hielt) im Kreis. Man kann nur darĂŒber spekulieren, ob es zwischen den beiden Ereignissen irgendeinen Zusammenhang gibt. Allerdings scheint es gewisse Hinweise zu geben, dass gerade in Zeiten von Not, Krieg, Elend.. sich seltsame Ereignisse zu hĂ€ufen scheinen.

Das wĂ€re aber durchaus verstĂ€ndlich, wenn - so wie ich annehme - die unbekannten dĂ€monischen Wesenheiten von negativen Emotionen angezogen werden. DarĂŒber hinaus wĂ€ren Kriegszeiten mit ihrem hohen Blutzoll sowieso eine Verlockung fĂŒr sie. Es bliebe die Frage, ob die DĂ€monen durch das Leid verstĂ€rkt angelockt werden oder ob sie es durch ihr vermehrtes Auftreten erst verursachen.


Der Wechselbalg

Aus dem niedersÀchsischen Wulften stammt die folgende Geschichte.

Eine Frau war zusammen mit ihrem anderthalbjĂ€hrigen Sohn auf den Weg nach Osterrode. Unterwegs sah sie eine Art Nebel vor sich. Aus diesem Nebel tauchte ein kleines MĂ€nnchen auf, der kein Wort sprach, aber ihren Sohn von ihrem RĂŒcken nahm und dafĂŒr einen Zwerg hinaufsetzte, und zwar ohne dass sie etwas davon bemerkte. Als sie weiterging, fiel ihr auf, dass die Last auf ihrem RĂŒcken viel schwerer geworden war. Mehrmals sprach sie ihren vermeintlichen Sohn an, erhielt aber keine Antwort. Als sie sich umdrehte, bemerkte sie, dass ihr Kind mit einem Wechselbalg vertauscht war.

Sie zog nun das fremde Kind mehrere Jahre auf. Der Zwerg wuchs aber nicht und sprach auch niemals nur ein einziges Wort. Ein Nachbar riet ihr mittels eines Tricks das Wesen zum Sprechen zu verleiten, dann wĂ€re der Bann gebrochen. Und zwar sollte sie das Wasser zum Brauen in zwei Eierschalen holen (Solche absurden TĂ€tigkeiten werden oft als Gegenmaßnahme empfohlen.) Als der Zwerg die Frau mit den Eierschalen das Wasser transportieren sah, begann er endlich zu reden. Er hĂ€tte so etwas noch nie gesehen, obwohl er so alt wie der ThĂŒringer Wald sei.

Am Jahrestag der Vertauschung machte sich die Frau mit dem Zwerg auf dem RĂŒcken wieder auf den gleichen Weg nach Osterrode. An der gleichen Stelle wie damals erschien wieder ein kleines Wesen. Dieses fragte den Zwerg auf dem RĂŒcken der Frau, ob er gesprochen hĂ€tte. Als dieser das bestĂ€tigte, wurde er gegen ihr eigenes Kind ausgetauscht.

Der Knabe erzĂ€hlte, er wĂ€re die ganze Zeit in einem Berg gefangen gehalten worden, sei aber gut behandelt worden. Als die Zwerge davon erfahren hatten, dass ihr Artgenosse sein Schweigen gebrochen hatte und die Kinder deshalb wieder ausgetauscht werden mussten, erklĂ€rten sie, dass dies fĂŒr sie ein großes UnglĂŒck bedeute.


Noch ein vertauschtes Kind

Eine Sage aus dem Brandenburgischen erzĂ€hlt, wie eine junge Frau aus Straußberg eines Nachts bemerkte, wie eine Hand aus dem Nichts auftauchte und ihr eigenes Kind gegen ein fremdes austauschte. Als sie sich das fremde Kind nĂ€her anschaute, erblickte sie ein Wesen mit einem breiten, dicken Kopf. Ihre Nachbarn rieten ihr, trotz ihres Widerwillens den Wechselbalg gut zu behandeln, da sich sonst die unterirdischen Wesen, die ihr Kind geraubt hatten, an diesem rĂ€chen wĂŒrden.

Anm.: Es gibt ja zahlreiche Geschichten ĂŒber Zwerge, Elfen und Feen, die menschliche Kinder rauben oder gegen ihren eigenen Nachwuchs austauschen, angeblich um ihr Blut aufzufrischen. Solche ErzĂ€hlungen sind wohl auch die Vorlage fĂŒr die Stories von den Außerirdischen, die mit Hybriden zwischen Menschen und ihrer Rasse experimentieren, ebenfalls, um ihre Art am Aussterben zu hindern. Es ist ja sowieso alles das mit Ă€ußerster Vorsicht zu genießen, was diese Wesen selbst ĂŒber sich aussagen - und ob es wirklich die tatsĂ€chlichen Motive fĂŒr diese EntfĂŒhrungen aus Vertauschungen sind, darf angezweifelt werden.

Im ĂŒbrigen scheint es ja so, dass sich die Menschen vergangener Zeiten mit solchen PhĂ€nomenen einigermaßen arrangiert hatten und sie auch in ihren Alltag integrierten. Es gibt zahlreiche Berichte von Kontakten und Beziehungen zwischen Menschen und diesen Wesen.

Allerdings waren sie immer von komplizierten, teils oft völlig unlogischen und absurden Regeln geprĂ€gt, die genau eingehalten werden mussten, da sich die Anderen sonst stets auf besonders ĂŒble Art und Weise zu rĂ€chen pflegten.


Quelle: Heinz Rölleke - Das große deutsche Sagenbuch

to be continued...



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