Sonstiges : WINTER DES LEBENS Erstellt am 04.07.2008 14:50:00 (1725 x gelesen) Morbide Poesie aus unserem Forum:
Frost und Fressen
Dunkel sind des Grabes Wände
Schmatzend ist des Käfers Gier
Bleich und starr sind deine Hände
Blaugefroren liegst du hier
Dumpf und kalt und sehr morastig
drückt die Erde dir aufs Haupt
schnell gelebt, gestorben hastig
hast du niemals dran geglaubt
Ha, da kannst auch du mal sehen
wie das Leben uns so spielt
schnell kanns einem so ergehen
dass von unten er nun wühlt
Wer uns nach dem Leben trachtet
wer die Kraft uns nehmen will
wie der Käfer nach uns schmachtet
ist nie leise, ist nie still
Viele dieser gibts auf Erden
bringen uns in große Not
und nur der wird Sieger werden
der daherkommt mit dem Tod
Corinna
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Winterende
Der Winter hat das Eis gebrochen
die Kälte legt sich leis’ zur Ruh
im tiefen Tal der Schweigsamkeit
wo Nebel nicht mehr leuchten
da bist du in dich selbst gekrochen
dein Leben, dich, und du
So dunkel ist das letzte Licht
wenn Frieden keinen Kampf mehr braucht
wo keine Müh' mehr sorgen muss
und keine Wahl mehr quält
Dein Wort ist rein wie dein Gesicht
den letzten Satz gehaucht
Auf diesem Weg den wir gegangen
hat Schmerz mich wirklich nie berührt
in jedem Winkel meines Ich
wo immer was und wann passiert
Dein Dasein stets mich schützte
Wenn hier für dich die Engel sangen
Dann war's weil Liebe dich geführt
Wie nie zuvor mit diesem Mut
So wahr wie alles, das wir sehen
Allein mit mir und meiner Hand
Wie nie zuvor gesprochen
Am Ende wird doch alles gut
In Liebe mit dir gehen
Corinna
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Kind der Erde
Ich sitz im Haus der grauen Wände
Bilder nur für Jedermann
Ein Hauch von Nichts durchzuckt mich leise
Ich schalte meine Augen an
Lange nur in mich gerichtet
Auszugleichen jedes Meinen
Mache ich mich auf die Suche
Nach etwas Andrem etwas Reinem
Die Füsse lang nur Werk des Ganzen
Kannten bloß die eine Weise
Krieg sie langsam kontroliert
Ich mach mich langsam auf die Reise
Kaltes Auge, warmes Fleisch
Ich werf den Blick nun in die Leere
Mein Blick macht Feuer stürmend rot
Den Körper über Wahnsinn zehre
Totgeboren, Regungslos
Vom Nichts am Anfang schon gehalten
Mach ich einen letzten Blick voll Hoffnung
Da wird die Feuerswand gespalten
Aus dem Tod
Ein lichtes Wesen
Welch Anblick nur sich mir da bot
Ein Duft wie nur die Wälder schaffen
Ein Blick wie tiefste Erde rot
Mit letzter Kraft streck ich entgegen
Die Fetzen sind mir abgebrannt
Nacktheit fängt uns beide ein
Sie nimmt mich liebvoll an der Hand
Lässt sekundenlang mich fliegen
Hüllt mich ein in ihr Gewand
Ihr Flüstern füllt die ganze Welt
Sie sagt mir laut, die Erde bebt
Dass sie sich jetzt , um mich nur kümmert
Ich seh ihr Herz seh wie es lebt
Was ist sie nur, sie scheint so hell
Es muss ein Ort sein völlig fremd
Ihr Scheinen lässt das Grau verschwinden
Sie schreitet hoch und ungehemmt
Ich bin jetzt frei, ein Kind der Einen
Geh Hand in Hand mit Schönheit pur
Welch Glück ich hab, ich küss die Erde
Werd ihr gehören, der einen nur
Polarheld
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Ohne Namen
Stolpersteine..aufgeschichtet
Wut, die sich nach innen richtet
Atemstöße, kalte Lungen
Durch dich durch, ins Herz gedrungen
Blaue Haut und blasse Lippen
Dumpfes Pochen in den Rippen
Zugeschnürt die Kehlenenge
Chaos der Gedankenzwänge
Abgesperrt mit Eisentüren
Füße, die im Schritt erfrieren
Wege, die im Dickicht enden
Blitze, die den Himmel blenden
Kaltes Nass ins Blut gekrochen
Hoffnungslosigkeit gerochen
Mit den Händen ziellos tasten
Willenlos durch Stürme hasten
Als ganz plötzlich angeweht
Dieser Engel vor dir steht
Aufgewühlt wie Meeresschäume
Tanzen vor dir deine Träume
Corinna
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08.01.2008